Gute Gründe für keine Bücher
Welche Bücher es bei mir zu Weihnachten gab? Nun, keine. Das hatte drei gute Gründe:- Keiner meiner Verwandten ist verrückt genug, mir Bücher zu schenken, die ich mir nicht ausdrücklich gewünscht habe. Begründung: »Ich habe doch keine Ahnung, welche Bücher du noch nicht hast!«
- Ich hatte irgendwann mal den Vorsatz gefasst, meinen Vorrat an ungelesenen Büchern wieder auf unter 20 zu bringen. Neue Bücher hätten dieses Vorhaben stark gefährdet – aktuell sind es noch 19.
- Ich habe aktuell kein absolutes Herzenswunschbuch, das ich unbedingt hätte besitzen müssen. Tatsächlich habe ich im letzten halben Jahr kaum noch verfolgt, welche Neuerscheinungen es gerade gibt und welche davon mir besonders lesenswert erscheinen. Stattdessen habe ich es beim Buchkauf ganz klassisch gehalten: Was mich in der Buchhandlung ansprang, wurde gekauft. Was nicht, das eben nicht. So gab es in diesem Jahr auch wirklich wenige E-Books – die liegen halt nicht in der Buchhandlung auf dem Tisch.
Sich selbst beschenken zählt auch als Geschenk ...
Am Heiligen Abend gab es bei mir also keinen neuen Lesestoff. Dafür aber schon davor! Ein paar Wochen vor Weihnachten nämlich habe ich zum ersten Mal eine Buchhandlung besucht, um ... Kram zu kaufen. Ja, wirklich, Kram – das ist dieses Zeug, das Buchhandlungen neben Büchern noch so verkaufen: Tassen, Schokolade, Teebeutel ... Ihr wisst schon. Jedenfalls war ich auf der Suche nach einem Wichtelgeschenk für die Firmenweihnachtsfeier und hatte absolut keine Idee, was ich verschenken sollte. Und wo könnte man besser nach solchen Sachen stöbern als im dreistöckigen Thalia-Tempel am Alexanderplatz? Also fuhr ich dorthin, quetschte mich zwischen einigen Fantastilliarden Touristen und anderer Weihnachtsshopper durch die Eingangstüren des Einkaufszentrums und hinein in die Buchhandlung – die im Gegensatz zu den meisten anderen Läden erfreulich wenige Menschen (und erfreulich viele Bücher) enthielt.Nach ein paar Runden um diverse mit Kram gefüllte Tische war das Wichtelgeschenk dann auch wirklich schnell gefunden (Tasse, Teebeutel, Schokolade ...). Die Suche hatte nicht einmal eine halbe Stunde gedauert. Dafür lohnte sich ja die Anfahrt kaum – immerhin hatte ich geschlagene 12 – in Worten: ZWÖLF! – Minuten auf den Bus warten müssen. (Zur Erklärung für alle Nicht-Berliner: Der geneigte Hauptstadtbewohner rollt bereits bei mehr als vier Minuten bevorstehender Wartezeit mit den Augen.) Und das nur für eine Handvoll Kram? Nee, das ging gar nicht. Also schnell noch einen Abstecher in die Jugendbuchabteilung – nur kurz. Nur gucken.
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Das Ergebnis des Guckens waren diese drei Bücher. ;)
»Die Mitte von allem« von Anna Shinoda ist das einzige der drei Bücher, das tatsächlich auf meiner Wunschliste stand. So wie übrigens fast alles mit dem Magellan-Wal auf dem Cover. In der letzten Woche habe ich es dann auch gleich gelesen, auch wenn weder das Cover noch der Inhalt besonders weihnachtlich wirken. ;) Insgesamt war das Buch etwas anders, als ich es mir vorgestellt hätte, da es doch viel mehr um die Probleme von Clare geht, als der Klappentext vermuten lässt. Trotzdem punktet Magellan auch hier wieder mit tiefgründigem und trotzdem unterhaltendem Lesestoff.
»Alles, was ich von mir weiß« von Adele Griffin ist eins der wenigen Bücher aus dem Magellan Verlag, die ich tatsächlich noch nicht auf dem Schirm bzw. auf der Wunschliste hatte. Beim Stöbern sprang es mir aber geradezu in die Arme – wer kann da schon Nein sagen? ;)
Auch die Königskinder können mich jedes halbe Jahr wieder mit einigen ihrer Neuerscheinungen begeistern. Vor allem die jedes Mal auf andere Weise einheitlich gestalteten Cover finde ich super. Das aktuelle »blaue« Programm hatte ich mir noch gar nicht weiter angeschaut – wie gut also, dass »Jenseits des Meeres« von Jon Walter direkt neben den beiden Magellan-Büchern lag und mir deshalb gleich mit ins Auge sprang.