Von Ungarn nach Rumänien (Um die Welt kochen Teil 2)

Von Artcuisine

Von Ungarn nach Rumänien (Um die Welt kochen Teil 2)

  • 13 Mrz/
  • JannyHebel /
  • Aus dem Leben, Impressionen, Rezepte, Warenkunde

Von Ungarn aus bewegen wir uns ganz unerwartet nach Rumänien. Wie langweilig wäre unsere Küchenlandschaft ohne Immigration und fremde Einflüsse…Wir hätten noch nicht einmal des Deutschen liebstes Kind, die Kartoffel. Mein Schwiegervater würde fast verhungern 😉

Wirklich viel Auswahl hätten wir nicht auf dem Teller, wenn es nicht die Neugierigen, die Aufgeschlossenen, die Mutigen, die Weltverbesserer und Waghalsigen gegeben hätte. Leider neigen wir Menschen dazu, nur dann Veränderung zu zulassen, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt.

Um es mal auf die Kartoffel zu bringen, im 17. Jahrhundert hielt sie von Peru stammend über Spanien Einzug in Deutschland / Europa. Besonders Friedrich der Große, 18. Jahrhundert, trieb die Verbreitung voran. Er erließ sogar 1756 den „Kartoffelbefehl“ ^^. Jeder Bauer musste, unter Androhung von Strafe, Kartoffeln anbauen.

Ja, manchmal muss die Menschheit zu ihrem Glück gezwungen werden bzw. Listig hintergangen werden. In den Geschichtsbüchern munkelt man, dass Friedrich der Große Kartoffelfelder von Soldaten bewachen ließ und was war der Effekt…..Viele wollten natürlich so eine „wertvolle“ Kartoffel, die bewacht werden muss und schon aus Kindheitstagen wissen wir, dass die verbotenen Äpfel vom bösen Nachbarn, die Leckersten sind.

Kleiner Tipp an die Europa- und Bayernpolitik, bzw. an manche Mitbürger in unserem Land, ein kleiner Blick in unsere Geschichtsbücher hilft weiter. Ferner Bewahrheitet sich wieder, das Kochen verbindet und das kann ich nur bestätigen.

Womit wir wieder beim Thema gelandet sind. Heute gibt es das Rumänische Gericht Gulii umplute, Gefüllte Kohlrabi in Dillsauce. Kohlrabi, Oberrübe oder auch Stängelrübe genannt, wird als typisch deutsches Gemüse bezeichnet, so dass der deutsche Name in etliche Sprachen übernommen wurde, so z.B.: ins Englische, Russische, Japanische usw.

Gulii umplute

6 Kohlrabi, mittelgroß
400 g Hackfleisch
(½ Rind, ½ Schwein)
1 Gemüsezwiebel
1½ EL Paprikapulver, edelsüß
Salz, Pfeffer
1 Bund Petersilie, gehackt
Salz
1 l Wasser

FÜR DIE DILLSAUCE:
3 EL Mehl
200 ml Milch
1 Becher saure Sahne
1 Bund Dill, gehackt
Kochwasser!

ZUBEREITUNG
KOHLRABI SCHÄLEN und an der Strunkseite mit
einem scharfen Messer und einem Teelöffel aushöhlen.
Die Kohlrabis in Salzwasser etwa 5 Minuten ankochen.
Die Rüben aus dem Wasser heben und das Kochwasser
Aufheben!

ZWIEBEL in feine Würfel schneiden und zusammen
mit Hackfleisch, Paprikapulver, Salz, Pfeffer und
der Petersilie zu einer gleichmäßigen Masse verarbeiten.
Die Kohlrabi mit dem Hackfleisch füllen. Hier kann man
das Hackfleisch mit allen Zutaten auch anbraten und
dann einfüllen, wer mehr Röstaromen bevorzugt.

FÜR DIE DILLSAUCE das Mehl in der Pfanne kurz
anschwitzen (nicht bräunen!) und mit Milch ablöschen.
Danach die Sahne unterrühren und den
gehackten Dill hinzugeben. Mit Salz abschmecken
und unter stetigem Rühren für eine Minute aufkochen
lassen. Danach den Topf von der Herdplatte
nehmen und mit dem Kochwasser der Kohlrabi auffüllen.
Dabei stets rühren, damit sich keine Klumpen bilden.

DIE GEFÜLLTEN KOHLRABI in eine Auflaufform
geben und mit der Dillsauce übergießen. Achten
Sie darauf, dass die Kohlrabis vollständig mit Sauce
bedeckt sind. Anschließend bei 150°C im Backofen
40 Minuten backen lassen.

Tipp: Meistens wird noch 100g Reis in die Hackfleischmasse gegeben. Ich bevorzuge den Reis als Beilage extra zureichen.

Vegetarische Variante: Hackfleisch raus, Reis und Chiasamen rein, oder Reis, Möhren und Zucchini rein, oder Amaranth und Nüsse oder, oder.