“Femen kämpft gegen Kapitalismus und Sexismus”, könnte man meinen, wenn man sich oberflächlich mit ihnen beschäftigt hat. Dabei werden die Aktivistinnen bezahlt, die Geldgeber sind alle Männer und bei all ihren Aktionen bedienen sie jederzeit ihre angeblichen Gegner und verhindern das Fortschreiten sinnvoller emanzipatorischer Konzepte. Ihre Aktionen sind sämtlich aggressive Störfälle, die in den Medien den Eindruck verstärken, dass wer für Feminismus kämpft, aggressiv, herrschsüchtig und hysterisch ist.
Unter der Kritik von Pink Stink Initiatorin Stevie Schmiedel und an zahlreichen anderen Stellen im Netz kann man immer wieder Kommentare lesen, die ermahnen, man solle nicht separieren, sondern mit Femen zusammenarbeiten. Wir würden doch für dasselbe kämpfen. Zunächst einmal muss man einräumen: Nein, das tun wir nicht.
Denn die Ziele von Femen sind ganz sicher nicht die unseren. Femen-Chefin Schewtschenko dazu in einem Interview mit ZEIT ONLINE:
Schewtschenko: Ich weiß es nicht genau, vielleicht 2017, genau hundert Jahre nach jener russischen Revolution, die die Zarenherrschaft beendete. Wenn es so weit ist, müssen wir kämpfen. Dann wird wieder Blut fließen. Die Revolution wird brutal.
ZEIT ONLINE: Wessen Blut?
Schewtschenko: Das der Männer.
ZEIT ONLINE: Ich möchte gar nicht gegen Sie kämpfen.
Schewtschenko: Vielleicht nicht gegen Sie, ich kenne Sie nicht. Aber gegen Putin, Lukaschenko, Typen wie Berlusconi und Platini.
Und weiter:
ZEIT ONLINE: Was steht am Ende Ihrer Revolution?
Schewtschenko: Das Matriarchat, das hoffe ich doch.
Von diesen Zielen können wir uns ganz klar abgrenzen. Wir wollen weder Blut fließen lassen, noch wollen wir das Patriarchat durch ein Matriarchat ersetzen. Unser Ziel ist die Gleichberechtigung aller Menschen – Männer, Frauen, Transsexueller, Intersexueller – gleich welcher Religion- oder Kulturzugehörigkeit. Somit ist die Behauptung eines gleichen Ziels schlichtweg falsch und diese Unterscheidung ist sehr wichtig, da unser Protest ganz bewusst ein friedlicher ist. Und genau darum geht es auch in unserer Kritik an dieser so wie vielen anderen ihrer übrigens bezahlten Aktionen.
Doch selbst, wenn wir bei der Erreichung unterschiedlicher Ziele würden zusammenhalten wollen, so wären es nicht wir, sondern FEMEN, die sich gegen diese Form von Mitarbeit wehren. Es gab zahlreiche Einladungen, öffentliche und nicht öffentliche Briefe an die Organisation, aber Femen spricht nicht. Femen schweigt zu allen Fragen, die wir an sie richten und fährt sturr sein eigenes Programm ab. Blankziehen, laut schreien, aggressives Gebahren, Verschwinden bevor die Polizei erscheint, das war`s. Keine Erklärungen für die Presse, kein Wort an andere AktivistInnen, sie schotten sich ab wie eine kleine Armee. Und genau wie Soldaten werden die Damen für diese “Arbeit” auch bezahlt. Also im Grunde wie die Sexarbeiterinnen selbst, denen sie angeblich beistehen wollen (ohne dass die Sexarbeitereinnen davon jemals etwas mitbekommen haben, wo ihnen eigentlich geholfen wird von Frauen, die gar nicht mit ihnen in irgendeinen Kontakt treten). Sie tun gar nichts anderes als diese Frauen, deren Arbeit sie angeblich abschaffen wollen. Sie ziehen sich irgendwo aus und zeigen ihre schönen Brüste (wer ein Foto von Femenbrüsten vorzuweisen hat, das nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, möge es gerne zum Gegenbeweis hier drunter posten). Sie halten brav die Klappe, bzw. brüllen kurz hysterisch rum, geben aber keinerlei klare Aussage von sich und dafür werden sie von MÄNNERN bezahlt.
Gegründet wurde die Organisation übrigens gar nicht von Hanna Huzol, sondern von Jed Sunden, einem amerikanischen Mann, genauer gesagt: Einer der einflussreichsten Ausländer in der Ukraine, Gründer von KP Media und neuntreichster Mann Russlands. Laut Hanna Huzol finanziert Femen sich durch geringe Spenden und den Verkauf ihrer Merchandiseprodukte. Wer Femen tatsächlich finanziert und dass sie für die Aktionen bezahlt werden, hat die Journalistin Jaroslawa Koba herausgefunden, die sich bei Femen bewarb und aus dem Innern der Organisation berichtete. Um aufgenommen zu werden, musste sie übrigens der Femenaktivistin Schewtschenko gestatten, ein Foto von ihren Brüsten schießen und zur Zentrale schicken lassen. Ein anderer Geldgeber ist zum Beispiel der international berühmte deutsche DJ HELL. Der hat zum Beispiel ein Album mit dem klangvollen Namen “Gigolo Music” und einem einschlägigen Cover, außerdem lässt er sich gerne voll angezogen abbilden neben nackten devoten Frauen. Hier ein paar seiner Promobilder.
Beitrag von Maike von Wegen