Von SchUM erzählen: Museumsfachleute diskutierten, wie das jüdische Erbe der Städte Speyer, Worms und Mainz in Zukunft vermittelt werden soll

Von Juedischesmuseum

Dr. Susanne Urban, Geschäftsführerin von SchUM-Städte e.V., führte die Fachleute durch die 1034 geweihte, bis heute mehrfach zerstörte und wiederaufgebaute Synagoge am Wormser Synagogenplatz. Erhalten geblieben ist auch das 1185/86 gestiftete Ritualbad (Mikwe).

„Jerusalem am Rhein“ – so werden die drei SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz auch genannt. „SchUM“ setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen Schpira, Warmaisa und Magenza. Was macht sie einzigartig?

Sind es die noch immer erhaltenen eindrucksvollen steinernen Zeugnisse aus dem Mittelalter und der Neuzeit, ihre Synagogen, Friedhöfe und Ritualbäder (Mikwaot)? Ist es ihre in die ganze Welt ausstrahlende jüdische Geistesgeschichte, die nachhaltig geprägt wurde von Gelehrten wie Raschi und Maharil? Oder ist es vielmehr die besondere Stellung der Frauen, die hier bereits sehr früh ihre Religion erstaunlich frei ausleben konnten? Wo sollte ein neu zu gestaltendes jüdisches Museum in Worms seine Schwerpunkte setzen?

Eine weitere Station bei der Besichtigung der Zeugnisse jüdischen Lebens in Worms war der Friedhof „Heiliger Sand“ – der älteste in situ erhaltene jüdische Friedhof in Europa.

All diese Fragen wurden von rund 20 Museumsfachleuten während eines von dem Verein SchUM-Städte e.V. veranstalteten Workshops in Worms diskutiert, um diesen bei der Bewerbung um die Anerkennung als UNESCO-Kulturerbe zu unterstützen. Wir freuen uns, dass neben Teilnehmer_innen aus Polen, Israel und Italien auch das Jüdische Museum München Teil dieser anregenden Gesprächsrunde sein durfte und wünschen dem SchUM-Städte-Verein viel Erfolg bei seinem Vorhaben, das materielle wie ideelle jüdische Erbe von SchUM weiter zu erforschen und bekannter zu machen.

Auch der SWR war anwesend und begleitete die Expertinnen und Experten bei ihrem Rundgang durch das Jüdische Museum Worms. Die zuvor verteilten Fragebögen waren schnell mit Verbesserungsvorschlägen zur Ausstellung gefüllt:

Text: Kerstin Dembsky, Wissenschaftliche Volontärin