Von Scheiterboden auf die (steirische) Hinteralm, 14.08.2011

Von Elip

Etwas ganz ungewöhnliches ist passiert! Ein Sonntag mit schönem Wetter! Und weil das der einzige schöne Tag des langen Wochenende’s war, hat Günter Zeit für eine Tour mit mir (sonst wäre er drei Tage woanders unterwegs gewesen). Da ich schon sehr lange nicht mehr auf der Hinteralm war, möchte ich heute dorthin. Günter’s Begleitung hat den zusätzlichen Vorteil, daß ich ihn heimfahren lassen kann, sollte ich nach der Tour zu müde sein.

Wir fahren über die S6 bis zur Abfahrt Mürzzuschlag Ost, durch den Ort und in das obere Mürztal, vorbei an Neuberg und Mürzsteg (hier Abzweigung rechts) bis Scheiterboden. Kurz vor dem Forsthaus gibt es rechts einen kleinen Parkplatz.

Von dort gehen wir zunächst wenige 100 m an der Straße weiter, bis rechts eine Forststraße weggeht, die sich hinter dem Forsthaus gleich teilt. Für den Aufstieg wählen wir die linke (rot markierte) Straße zum Alplgraben. Nach ca. 3 /4 Std. verlassen wir die Straße und gehen auf dem steilen Waldweg weiter. Wir hätten schon früher auf diesen abzweigen können, haben’s aber vertratscht.

Im unteren Alplgraben

Der Weg ist teilweise recht rutschig vom vielen Regen in den letzten Tagen, führt aber recht gut angelegt und nicht besonders steil durch den Wald hinauf, bis man wieder auf die Straße stößt und von dieser auf einem Karrenweg hinauf bis zum Almgebiet der Hinteralm gelangt.

Unterwegs bieten sich immer wieder schöne Blicke auf die Kleine und Große Proles – mit der eindrucksvollen Proleswand -, die Königskögel und die Lachalpe. Den Alplgraben begrenzt visavis die Edelweißmauer.

Königskögel (li) und Kl. und Gr. Proles mit Proleswand

Nach etwas mehr als 2 Std. sind wir bei den Hütten auf der Hinteralm angelangt. Leider hat hier keine mehr geöffnet, die früher sehr beliebte Wiener Lehrer-Hütte (Hinteralmhaus) wurde leider geschlossen. Dadurch ist hier nicht einmal an einem schönen Sonntag besonders viel los. Wir machen eine Pause kurz oberhalb der Hütten.

Das "Almhüttendorf" auf der Hinteralm

Dann gehen wir noch weiter, 40 min. bis zum Spielkogel. Von diesem hat man eine geradezu grandiose 360°-Fernsicht! Nachdem wir gemeinsam die wichtigsten Berge bestimmt haben – ich hab ganz schön viele erkannt! – fotografiert Günter ausgiebig.

Günter am Spielkogel-Gipfel

Dann wandern wir wieder zurück zu den Hütten, wo wir nochmals kurz Pause machen. Für den Abstieg wählen wir den unmarkierten Höllgraben, der genau beim Forsthaus wieder herauskommt. Zunächst jedoch gehen wir quer über die Alm zur Kapelle und dahinter steil und etwas mühsam hinunter zur Forststraße, die uns über den Oberen zum Unteren Haselboden bringt. Unterwegs müssen wir kurz anhalten, weil wir an den Himbeeren an der Böschung leider nicht vorbeigehen können!

Ob da wirklich noch ein Briefträger hinkommt? (Unt. Haselboden)

Hier könnte man nach links zum Naßköhr, Capellarowiese, Richtung Schneealm gehen, oder geradeaus zum Eisernen Törl und hinunter nach Krampen (bei Neuberg). Wir aber wenden uns nach rechts, zunächst auf einem Karrenweg, von dem der schmale Pfad hinunter in den Höllgraben abzweigt.

Mit genauem Schauen erkenne ich den Pfad, ein kleiner Steinmann am Beginn gibt Gewißheit. Durch große umgestürzte Bäume muß man genau aufpassen, wo es jeweils weitergeht. Lange zieht sich der Weg am linken Hang entlang und verliert erst später deutlich an Höhe.

So schauts im oberen Höllgraben aus

Nach der Teufelsbadstube (dazu gibt es eine ausführliche Sage) wendet er sich nach rechts hinunter in die Grabensohle, wo es dann schon etwas bequemer weiter bergab geht bis zur Forststraße. Nun heißt es noch, diese in ca. ¾ Std. bis hinaus verfolgen.

Nach insgesamt gut 5 Std., 800 Höhenmetern und 16 km sind wir wieder beim Auto. Ich bin sehr zufrieden – es ging mir heute viel besser wie letzthin am Wechsel! Ich bin zwar schon etwas müde, aber immer noch fit genug, um selber heimzufahren. Danke an Günter, der eine andere Einladung ausgeschlagen hat, damit wir endlich wieder einmal eine gemeinsame Wanderung unternehmen konnten! Ein wunderbarer Tag war das!

Fotos von Günter Berhart und mir.