Von Payerbach zur Speckbacherhütte, 02.04.2010

2 Wochen war die Eli krank, jetzt wandert sie wieder, Gott sei Dank! (in Anlehnung an ein - wahrscheinlich - Wilhelm-Busch-Zitat “3 Tage war der Frosch so krank, jetzt raucht er wieder, Gott sei Dank”).

Ein erster Versuch nach mehr als 14 Tagen - durchaus zufriedenstellend. Günter und ich fahren nach Payerbach und ein kleines Stück in den Payerbachgraben (vom Ort nach Süden) hinein. Ein kurzes Stück müssen wir auf der Straße gehen, dann zweigt rechts ein Weg ab, der uns gemächlich höher bringt. Nach einer knappen ¾ Stunde erreichen wir die Stojerhöhe, von der es schon eine schöne Aussicht auf Schneeberg und Rax gibt.

Hier bläst ziemlicher Wind, im Wald ist es aber fast windstill. Ziemlich kalt trotz Sonne, und ab ca. 900 m etwas Schnee (gestern gefallen), der hauptsächlich auf den Bäumen liegt, was sehr nett aussieht. Weiter hinauf, an der Kapelle am Kasbichl vorbei kommen wir nach einer weiteren ¾ Std. zur Speckbacherhütte (einige Infos auch zu Geschichte unter dem Link zu Peter Sonnabend’s Website) auf dem Kreuzberg.

Es ist Wochentag (nur die Beamten und ich haben heute frei! *gg*), daher nur sehr wenig los hier. Es ist außerdem windstill und so lassen wir es uns vor der Hütte in der Sonne gutgehen! Eine Suppe vom Hüttenwirt und ein Weckerl aus dem Rucksack stillen den Hunger, zu trinken gibt’s natürlich auch was.

Nach einer Stunde wohlverdienter Pause - der Aufstieg war doch ein klein wenig anstrengend für mich - machen wir uns auf den Rückweg. Wir bleiben zunächst für eine knappe Stunde oben auf dem Höhenzug des Kreuzbergs, bis zum GH Polleres. Von dort wenden wir uns nordwärts, ein Stück auf Straßerln, dann durch den Wald ziemlich direkt hinunter in den Graben. Nach genau 1 ½ Std. sind wir wieder beim Auto.

Gesamt 3 Stunden, knappe 600 hm Aufstieg und gute 11 km Wegstrecke - absolut ok fürs erste Mal! Daheim hab ich noch immer die Nase ziemlich verstopft, aber hier draußen in der kalten Luft war sie durchgehend ganz frei! Ich setze Günter in Payerbach am Bahnhof ab, und fahre noch nach Weißenbach bei Gloggnitz, um bei einem Bauern mit Ab-Hof-Verkauf (Heindl) einen bestellten Hirschrollbraten zu holen.

Fotos von Günter Berhart

Von Payerbach zur Speckbacherhütte, 02.04.2010 Von Payerbach zur Speckbacherhütte, 02.04.2010 Von Payerbach zur Speckbacherhütte, 02.04.2010 Von Payerbach zur Speckbacherhütte, 02.04.2010

Geografisches, Geschichtliches und ein Gschichtl.
Ein bissl mehr zu der Gegend, in der wir heute unterwegs waren: der Kreuzberg ist ein Höhenzug mit etwas über 1000 m am höchsten Punkt (mehr oder weniger bei der Speckbacherhütte), der sich zwischen dem Schwarzatal und den Adlitzgräben befindet.

Die Schwarza kommt aus der Gegend nördlich von Schwarzau im Gebirge (nicht zu verwechseln mit Schwarzau am Steinfeld, wo wir noch hinkommen), die ersten Quellbäche heißen Dürre und Grüne Schwarza. Natürlich münden viele weitere Bäche in den Fluß, der nach Schwarzau/Geb. bald durch das Höllental fließt. Dieses ist ein sehr tief eingeschnittenes Tal zwischen Rax im Südwesten und Schneeberg im Nordosten.

Am Ende des Höllentals kommt man nach Hirschwang - Talstation der Rax-Seilbahn - dann weiter nach Reichenau, Payerbach und Gloggnitz. Ab hier verliert die Schwarza den Charakter eines Gebirgsflusses. Sie betritt das Steinfeld, eine Ebene, die nicht umsonst so heißt! Durch Ternitz und Neunkirchen erreicht sie Schwarzau im Steinfeld - und ab hier irgendwo fällt sie im Sommer meistens trocken! D.h. das Wasser versickert und fließt unterirdisch weiter. Und dann ist es bald vorbei mit Schwarza - warum? Weil sie sich vereinigt mit der Pitten, bei Haderswörth. Dieser Punkt heißt “Leitha-Ursprung” - weil der Fluß ab hier Leitha heißt. Und die Pitten, wo kommt die her?

Aus dem Wechselgebiet - aber die heißt auch nicht von der Quelle weg Pitten, sondern erst ab dem Zusammenfluß der Feistritz und des Gr. Pestingbaches (nicht zu verwechseln mit der Piesting!). Die Feistritz kommt aus der Gegend des gleichnamigen Sattels und fließt - mit unterschiedlichen Namen - durch Trattenbach (Wirkungsort des Philosophen und Lehrers Ludwig Wittgenstein), Kirchberg und Feistritz/Wechsel, und beim Wanghof vereinigt sie sich dann mit dem Pestingbach (und dem Tal, durch das die B54 zum Wechsel führt).

Der Große Pestingbach kommt aus der Gegend von Mariensee bzw. St. Corona/Wechsel und fließt durch Aspang bis zum Wanghof, und gemeinsam mit der Feistritz weiter durch Grimmenstein, Seebenstein, Pitten und Erlach (jetzt Bad Erlach, seit’s die Asia-Therme im benachbarten Linsberg gibt) bis Haderswörth.

Ab hier also Leitha - im Sommer kurz mit Wasser von der Pitten, aber meist auch bald wieder trocken. Die Pitten wird nämlich kurz vorher in einen Mühlbach abgeleitet, sodaß sie bei Niederwasser der Leitha kaum bis gar kein Wasser mehr bringt. Aber - das kann auch ganz anders aussehen. Nach gröberen Unwettern oder längerem Dauerregen ist der Leitha-Ursprung ein reißender Fluß!

Die Leitha fließt (wenn sie fließt) weiter nach Nordosten, östlich an Wr. Neustadt vorbei, durch etliche Dörfer, bis Bruck/Leitha. Danach wendet sie sich wieder südostwärts und verläßt bei Nickelsdorf Österreich (und mündet in Ungarn dann in die Donau).

Zu Zeiten, als es noch Österreich-Ungarn gab, war die Leitha Grenzfluß und teilte das Land in Cisleithanien (diesseits der Leitha = Österreich) und Transleithanien (jenseits der Leitha = Ungarn). Diese große Bedeutung hat der Fluß heute natürlich längst verloren.

Ein Gschichtl noch zum Leitha-Ursprung: ich bin ja in den 90er Jahren mit meinem Pferd lange in einem Reitstall in Erlach beheimatet gewesen. Von dort aus sind wir sehr oft durch den Leitha-Ursprung geritten. Bei Niederwasser kein weiteres Problem, bei Hochwasser aber nicht ganz ungefährlich! V.a. auch weil man den Untergrund nicht mehr sah und dieser sich jedesmal veränderte.

Damals kursierte der Spruch: “Was ist Mut? Bei Hochwasser durch den Leitha-Ursprung reiten! Was ist Übermut? Die Elisabeth mitnehmen!” Warum? tja, weil ich, ohne Sicht auf den Grund zu haben, durch das quirlige Wasser sehr schnell Gleichgewichtsprobleme bekam und es für mich sehr unangenehm war, durch den Fluß zu reiten. Allein sowieso unmöglich, zu zweit nur unmittelbar hinter dem anderen Pferd, dessen Hintern mir als fixer Anhaltspunkt diente. Die Alternative war sehr lange im Schritt durch das Dorf (Erlach) zu reiten - wurde halt, wenn möglich, vermieden.


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