Von offenen Fragen zu Wasserstoff aus Windstrom

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Windstrom wird oft dort produziert, wo er nicht gebraucht wird. Das größte Problem der Energiewende in Deutschland ist nicht die Erzeugung von elektrischen Strom aus erneuerbarer Energie, sondern der Stromtransport vom Ort der Erzeugung zum Ort des Verbrauchs.

Da der Ausbau des deutschen Stromnetzes langsamer vorangeht als erwartet und der Ausbau erneuerbarer Energie derzeit schneller vonstatten geht, gibt es Überlegungen den erzeugten Strom anderweitig zu nutzen und weniger Risiko für Netzüberlastungen und somit Zwangsabschaltungen zu produzieren.

Das DLR-Institut für Technische Thermodynamik bringt neben anderen Forschern und Ingenieuren seine Kompetenzen gleich in drei Projekten ein.

Gegenwärtig wird an der Steigerung des Wirkungsgrades der Elektrolyse gearbeitet. Durch Elektrolyse kann Wasserstoff aus elektrischem Strom produziert werden. Das DLR versucht dabei die bereits erprobte, alkalische Elektrolyse durch neuartige Elektrodenbeschichtungen weiterzuentwickeln.

Darüber hinaus soll die Polymerelektrolyse zur Marktreife gebracht werden. Die Polymerelektrolyse nutzt fluktuierende Stromangebot besser aus, um Wasserstoff effizient herstell zu können. Die Investitionskosten können aufgrund der Überlastfähigkeit gesenkt werden können. Ferner wollen die DLR-Forscher die Kosten bei der Elektrolyse reduzieren. Dies soll durch Substitution teurer Materialien (z.B. Titan) erreicht werden.

Eine weitere offene Frage besteht darin herauszufinden, ob es besser ist den Windstrom in Windparknähe in Wasserstoff zu verwandeln oder ob an zentraler Stelle, z.B. den Netzeinspeisungspunkten, Wasserstoffproduktionsstätten errichtet werden sollen. Letzteres hätte den Vorteil, dass nicht nur Windstrom sondern auch Photovoltaikstrom zur Wasserstoffproduktion genutzt werden könnte. Die Einbindung von Wasserstoff in das energiewirtschaftliche Gesamtsystem untersucht die DLR-Abteilung Systemanalyse im Rahmen einer Begleitstudie.

Pilotprojekte für Windwasserstoff gibt es in Brandenburg und Schleswig-Holstein. Beteiligt sind noch viele weitere Partner, u.a. Siemens, Linde, Vattenfall und die deutsche Umwelthilfe.

Quelle: dlr.de