Von nun an gehts bergab

Von Erichkimmich @Erich_Kimmich

Samstag 23. Mai 2015.  Vom Mont Roland entlang der Saône bis Losne.

Heute ist das Wetter perfekt: Es ist super sonnig und es weht ein gleichmäßiger Wind. So macht das Wandern Laune. Nach dem Frühstück schultern wir unsere Rucksäcke und werfen zunächst einen Blick in die Kirche Notre Dame du Mont Roland. Das Heiligtum auf dem markanten Berg wird 1089 erstmals erwähnt. Orgelklänge empfangen uns am Eingang: Eine Organistin spielt perlende Melodien, die Sonne spiegelt sich in den Farben der Glasfenster an der gegenüberliegenden Wand.

  

  

Die blau-gelbe Jakobsmuschel leitet uns Richtung Westen den breiten Hang hinunter. Die Aussicht ist überwältigend: Ringsum ist das Gelände flach und deutlich niedriger als hier oben. Ein wahrhaft majestätischer Ausblick. Kein Wunder, denn wir schauen in die weite Ebene, die der Fluss Saône geschaffen hat.

Erst durchstreifen wir das Dörfchen Sampans, dann zieht sich der Weg entlang der A36. Am Wegrand sehen wir die vielblütige Weißwurz. Nach dem Bauernhof La Bussière überquert der Weg die Autobahn A39. Hier endlich finden wir eine Picknickstelle und machen Rest, lassen die Schuhe und Socken in der Sonne trocknen und genießen die Fressalien aus dem Rucksack und einen Schluck spanischen Rotwein. Nun sind wir im Departement Bourgogne angekommen.

  

Der Weg führt nun entlang der Saône, die sich breit und gemächlich durch die Landschaft schlängelt. Hin und wieder stehen oder sitzen Angler im Gebüsch, ab und zu fährt ein Schiffchen auf dem Fluss.Auf Höhe von Mailly machen wir eine ausgedehnte Pause am Ufer und genießen die Ruhe.

Einige Kilometer später treffen wir auf den Rhein-Rhône-Kanal, den wir an einer futuristischen Schleuse überqueren. Gemeinsam mit der Voie bleue, der blauen Route – das ist wieder die Eurovelo_Route 6 von Nantes nach Budapest – wandern wir weiter flussabwärts. Von 343 Metern Höhe sind wir nun bei Losne auf etwa 185 Metern Höhe.

  

Hier empfiehlt uns der Wanderführer die Auberge de la Marine, wo wir auch auf Anhieb ein Zimmer bekommen. Gegenüber auf der anderen Seite der Saône liegt St. Jean-de-Losne mit der markanten Kirche St.-Jean-Baptiste (14.-16. Jh.) mit ihrem farbigen Ziegeldach. Wir haben Durst und zischen erstmal ein Panaché, bevor wir uns fürs Abendessen frisch machen.

  

In dem familiär geführten Betrieb bestellen wir einen 2011er Chablis und wählen dazu das Menü zu 27.- Euro aus:

Salade aux foies de Volailles confits
Darne de brochet sauce blancs de poireaux, accompagné de légumes de saison
Coupe vigneron: Sorbet de cassis, marc et liquer de cassis de Bourgogne

  

  

Nach dem Café muss ein kleiner Verdauungsspaziergang noch sein. Wir überqueren die nächtlich beleuchtete Brücke und schlendern in St. Jean an der Uferstraße entlang.

Immer noch ist der Durst nicht gelöscht: Ein Panaché in einer kleinen Bar muss noch sein.

    20,3 km      2,8 km/h    7:14     296 hm    445 hm     31,8 km.

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