Von Nix kommt Nix und übrig bleibt auch Nix

Von Diekaerntnerin

Manchmal ist der Winzer schon arm. Der Sommer ist heiß, die Arbeit wird beschwerlich, die Tage lang, die Nächte schweißtreibend und jetzt auch noch das.
 
Zuerst hat die Kärntnerin den Winzer nach Strich und Faden verwöhnt und jetzt hat er die Quittung dafür bekommen. Seit die Kärntnerin sich durchs Leben kugelt bleibt die Küche nämlich öfters kalt. Und so kommt plagt den Winzer jetzt, neben Hitze und Trockenheit, auch noch eines: HUNGER. Gerade jetzt im Sommer ist der Garten voll von Köstlichkeiten, die zu wunderbaren Sommergerichten verarbeitet werden und dem Winzer Feierabende und Wochenenden versüßen sollten.
 
Nicht nur, dass die Küche kalt bleibt, auf Nachfrage, was es denn zu Essen gäbe heißt es lapidar: „Nix“. Und dem Winzer ist schon aufgefallen, das mit dem „Nix“ ist kein Scherz wie früher einmal. Wenns heißt es gibt nix, dann gibt’s wirklich nichts! Dann hat die Kärntnerin nicht nur nichts gekocht, sondern auch nichts zum Aufwärmen vorbereitet, nichts aufgetaut und sich auch sonst wirklich gar keine Gedanken gemacht, wie der Winzer satt werden soll. Scheinbar eine komische 'Nebenwirkung' der Schwangerschaft. Jetzt ist vom Winzer und Improvisation gefragt, er muss ja nicht nur sich selbst, sondern auch die kochunlustige aber trotzdem hungrige Kärntnerin satt bekommen. Da die Kochkünste des Winzers eher bescheiden ausfallen, fällt die Entscheidung dann meist zwischen auswärts essen, Toast oder Pizza. Letzteres hängt der Kärntnerin schon sehr zum Hals heraus. Zu Ersterem kann sie sich oft auch nicht aufraffen. Also gibt es dann (manchmal) doch etwas. Zu Möglichkeit Nummer 1: NIX gesellt sich also

Nummer 2: Etwas = Nix Besonderes


Der Winzer hat sich angewöhnt einmal direkt in die Küche zu marschieren um die Lage zu sondieren. Wenn Ofen oder Herd in Betrieb sind und alles nach einem schönen Essen aussieht, ist er schon erfreut wie man sich denken kann.
„Was gibt es“, fragt er begeistert.
„Reis.“
„Was? Nur Reis?“
Die Verwöhntheit des Winzers zeigt sich hier wieder in dem fassunglosen Blick, als die Kärntnerin bestätigt: „Ja, nur Reis.“
 
Na gut, jetzt nicht nur normalen, gekochten Reis. Sondern ein Risotto. Aber wirklich nur Risotto. Das hat die Kärntnerin dem Winzer noch nie vorgesetzt. Ohne Prosciutto oben drauf, ein paar Schwammerln drin, oder Zucchini, oder wenigstens einem Salat dazu? Nicht einmal eines mit Safran, oder Rosmarin? Ja, genau. Die Kärntnerin hat es einfach nicht mehr bis in den Garten geschafft und sämtliche Ideen zur Verfeinerung eines Risottos mit im Haus vorhandenen Zutaten waren wie weggeblasen (Schwangerschaftsdemenz behauptet die Kärntnerin), so muss das Risotto allein reichen, pur und unverfälscht.
Dabei sollte der Winzer noch froh sein, dass die Kärntnerin ihr Lieblingsrezept für Risotto hat. Eines aus dem Ofen, das macht beinahe keine Arbeit, sonst wäre das vielleicht doch wieder ein Nix-Tag geworden.

Die 3. Möglichkeit momentan heisst: Was Anderes


Fröhlich bunte Zusammenstellungen, neue Kombination und unbekannte Geschmäcker. Resultiert aus dem was die Kärntnerin gerade nicht mag (zu deftig, zu viel Fleisch), was sie nicht essen darf (roh zB) und was sie essen soll (viel Obst und Gemüse). Eine aufregende Zeit, der Winzer weiß also nie, was ihn erwartet.
 
Gestern war es dies: 

An sich alles nicht so außergewöhnliche Gerichte, die Kombi dann aber doch etwas gewagt. 
Ein Salat aus Wassermelone und Feta, der schon durch das halbe Internet gegeistert ist und den man angeblich unbedingt probiert haben muss. Der Kärntnerin aber ist es lange so gegangen wie dieser Dame hier (klick) und erst diese Empfehlung hat sie endgültig dazu gebracht, es probieren zu wollen. Das Rezept gibt’s auch dort bei der Frau Ziii, die Kärntnerin hat nur die Pignoli (Pinienkerne) durch geröstete Kürbiskerne ersetzt (was übrigens super gepasst hat) und frische Minze statt dem Sirup genommen.
Außerdem Ciabatta mit selbstgemachter Knoblauch-Kräuterbutter, Zucchini nach Familienrezept, dazu eingelegte Artischocken und Schwammerln. 

Zucchini alla Mama:


Zucchini
Knoblauch ( mind. eine halbe Zehe pro Schiffchen)
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Oregano, frisch oder getrocknet
Parmesan, frisch gerieben
Für die Zucchini muss die Kärntnerin nur schnell in den Garten, ein großes, oder ein paar kleinere Exemplar ernten. Alles wächst momentan im Eilzugtempo, die Zucchini erreichen über Nacht praktisch die Ausmaße eines Nudelholzes, also reicht der Kärntnerin einer. Und in diesem Gericht schmecken auch schon recht ausgewachsene gut. Der Zucchini eigentlich ja der Zucchino wird längs aufgeschnitten und mit einem Löffel das weiche Innere entfernt. Dann noch einmal längs halbieren und 1-2 mal quer, sodass Zucchinischiffchen entstehen. In eine ofenfeste Form mit etwas Olivenöl geben. Gut (!) salzen, pfeffern, mit VIEL (!) geriebenem, oder gepresstem Knoblauch bestreichen, mit frischem Oregano und zum Schluss mit geriebenem Parmesan (auch viel) bestreuen. Zum Schluss mit Olivenöl beträufeln. Und ab damit in den vorgeheizten Ofen. Das Ganze geht auch in einer Pfannen MIT Deckel. Je nach Größe und Dicke der Zucchini bei 180 ca. 20-30min im Ofen lassen oder bei mittlerer Hitze in der Pfanne bis die Zucchini weich werden, aber noch bissfest sind. In der Pfanne geht das schneller! Der Kärntnerin ist momentan die Ofenvariante aber lieber, außerdem muss der für ihre Ciabatta ja sowieso angeheizt werden. 


Fasziniert und auch etwas skeptisch hat der Winzer diese Vielfalt am Esstisch begutachtet, um sich dann den Teller kräftig voll zu laden. Übrig geblieben ist übrigens: NIX...
P.S.: Das Rezept für das beste und allereinfachste Ofenrisotto folgt im nächsten Beitrag.