Von Massenhysterie und grossem Aussterben

Vor nicht langer Zeit stöberte ich wiedermal im Internet herum und stolperte auf folgendes amerikanisches Kochblog-zitat: “the newest trend has come – goodbie cakepop, welcome handpie!” Daneben das Foto von einem zierlichen kleinen Teigtäschchen (im Aussehen nicht sehr der altbekannten argentinischen Empanada oder dem italienischen Calzone entfernt) dass wohl die Verkörperung dieser umwerfenden kulinarischen Innovation sein sollte.

Da haben wir‘s also schon wieder – seufz – das Theater: kommt etwas aus USA (wo es schon längst wieder out ist, wenn es bei uns ankommt) so ist es der letzte Schrei der Cook-it-yourself-mode. Und das unmittelbar Nächste was man erlebt, sind Scharen von Backbesessenen, die stöckelnd und quietschend unsere Kaufhäuser stürmen um sich um die neuesten pinkfarbenen Silikonbackförmchen zu reissen -die die Backförmchenindustrie gaaaaanz unerwarteterweise schon für sie übernacht designt, fabriziert, exportiert und in den Kaufhausregalen paratgestellt hat – Huch, war ich denn nicht die einzige, die den neuen Geheimtrend entdeckt hat??! Denn man kann es sich doch echt nicht entgehen lassen, auf der nächsten Party die Erste zu sein, die mit einer funkelnd neuen, randvollen Handpie-Transportdose erscheint um den ultimativen cosmopolitan-houswife-aha-effekt zu erzeugen (und somit alle Kochkurs-Kameradinnen vor Neid erblassen zu lassen)!

So, und wie alle Moden, finde ich das abslout blöd. In anderen Worten, nur weil Nigella Lawson, Donna Hay oder wer auch immer heut nacht mal wieder twittern musste, dass das jetzt hip wird, hetzen wir nun alle hysterisch dem neusten Wahn des Cupcakes, Handpies, Whoopie-pies, Cakepops oder weissichwasfür einer neue Wortkomposition hinterher. Gebot nummer Zwei, was logisch daraus folgt: all das verscherbeln und vergessen, was wir bis gestern so liebend gern gebacken, verschenkt und gegessen haben. Goodbye, Muffin, Cupcake, Shortbread, Du bist doch jetzt out und wehe, Du lässt Dich jemanls wieder auf irgendeiner Party mit mir blicken!

Ich meine, wer frühstückt denn heutzutage noch mit PLUMCAKES ??

Tja. Ich.

 

joghurt plumcake

 

Joghurt Plumcakes 

Zutaten (für 24 Mini-plumcakes oder 8 normal grosse. Für eine Kastenform, doppelte Menge nehmen)

125 g Joghurt. Light-versionen würde ich eher meiden, sind zu wässerig und geben nicht wirklich Geschmack. Kann Natur sein, aber auch “mit Geschmack”. Ich hab beispielsweise Brombeer-sahnejoghurt benutzt.

100 g Mehl

25 g Speisestärke

55 g Zucker

40 g geschmacksneutrales Oel

1 Ei + 1 Eigelb

1/2 Teelöffel Backpulver

Vanileeextrakt

1 Prise Salz

 

Zuerst Ei und Eigelb mit Zucker, Vanille und Salz verrühren. Dann Joghurt, Mehl, Stärke und Backpulver, zuletzt Oel untermischen. Wenn man möchte, kann man jetzt auch in Stückchen geschnittenes Obst unterrühren, in dem Fall diese zuerst mit Mehl bestäuben, damit sie nicht “untergehen”.

Den Teig in Förmchen oder in eine Kastenform füllen, dann bei 160° backen, solange bis die Küchlein fest und goldgelb sind. Bei meinen 24 Mini-cakes waren es 10-15 Minuten, bei der Kastenform kann es schon eine gute halbe Stunde werden. Zuletzt könnt ihr noch aus Wasser und Zucker (oder Orangenblütenwasser und Zucker) einen Sirup köcheln und den noch warm auf die Törtchen giessen, damit sie länger schön saftig bleiben.

Ein fröhliches Vintagefrühstück wünsche ich!

plumcakes with joghurt


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