Von machtfähigen Klonen, wilden Nachfahren und ganz viel Darth Vader

Erstellt am 2. Mai 2013 von Dodkalm

Auch wenn es derzeit kein ganz idealer Zeitpunkt ist, da aktuell kein “Bruch” zwischen Star Wars Comicreihen, die gerade enden und solchen die neu beginnen vorhanden ist, werfen wir trotzdem einen Blick auf das war uns Dark Horse in den letzten Monaten unter dem SW Label präsentiert hat:

The Clone Wars – Defenders of The Lost Temple

Band 10 der CW Graphic Novellas beweist, dass es ein Leben auch nach dem Ende der Serie geben kann (im Juni erscheint sogar noch ein 11. Band). Anders als in früheren Bänden dieser Serie taucht hier jedoch keine der Figuren aus der Fernsehserie auf. Wir begleiten vielmehr eine weibliche Jedi, ihren Padawan und eine Gruppe Klone zu einem verlassenen Tempel, in dem sie ein Sith Artefakt bergen sollen, was sich jedoch aus mehreren Gründen als gar keine gute Idee erweist. Die Geschichte spielt zwischen der vierten und fünften Staffel der Serie, was bedeutet, dass Bo Katan hier ihren chronologisch zweiten Auftritt in den Klonkriegen erlebt.

Daneben gibt es einen recht tollpatschigen Klon, der sich fragt, ob er machtfähig ist, was am Schluss irgendwie bestätigt wird, anderseits aber auch nicht und das Ende des Buches erinnert an das Ende von Staffel 5, aber irgendwie auch wieder nicht. Ja, das war jetzt bewusst kryptisch, aber schließlich sollte Ihr die Comics ja auch selbst lesen.

Sowohl die Geschichte selbst, als auch die Zeichnungen sind eher “kindergerecht” trotzdem hat mir dieser Band recht gut gefallen.

Purge – The Tyrant’s Fist

Der vierte Teil von Darth Vader’s Jagd nach übergebliebenen Jedi war für mich der bisher schwächste. Zwar muss man den Machern zugute halten, dass sie erstmals eine Situation erschufen, in der es mehr bedurfte als ein paar Machtschübe und Schwerthiebe, um die Jedi zu vernichten. Und auch war der zweite Band, in dem sich letztlich der Plan, einen ganzen Planeten von Jedi Anhängern von ihrem “Irrtum” zu überzeugen offenbart besser als der erste, trotzdem litt diese Geschichte irgendwie daran, dass Vader nicht wirklich im Mittelpunkt stand, sondern zu einer Art einmann Armee verkam.

Legacy (Sequel)

Obwohl erst zwei Folgen alt und obwohl nicht von John Ostrander und Jan Duursema bin ich von diesem “zweiten Teil” der Legacy Serie bisher positiv überrascht. Im Gegensatz zur ersten Serie steht hier nicht ein Nachfahre von Luke sondern von Han und Leia im Mittelpunkt – eine junge, rebellische Frau, die auf einem Hinterweltplaneten einen Schrottplatz betreibt und zufällig in den Besitz eines Laserschwerts und hochbrisanter Informationen gelangt, was schnell dazu führt, dass die halbe Galaxis hinter ihr her ist.

Grafisch ist diese Geschichte (logischerweise) anders als die ersten 56 Bände, trotzdem greift sie auf Ereignisse und Personen zurück, die von Ostrander und Duursema im “ersten Teil” geschaffen wurden und das finde ich sehr gut.

Wie gesagt, noch zu früh für ein definitives Urteil, aber die Sache hat Potential.

Star Wars

Die insgesamt dritte Comicreihe, die schlicht den Titel “Star Wars” trägt (nach den Marvel Bänden der 70er und 80er Jahren und der ersten 45 Ausgaben von Republic) war die wohl meist erwartete der letzten Jahre. Allein Band 1 wurde drei mal neu aufgelegt, so gut hat er sich verkauft!

Und dennoch werde ich auch nach dem vierten Heft nicht so wirklich warm mit dieser Geschichte. Die Handlung beginnt kurz nach dem Ende von Episode IV, Vader ist beim Imperator in Ungnade gefallen, da er ihm die Schuld an der Zerstörung des ersten Todesserns gibt (der zweite ist zu diesem Zeitpunkt schon längst in Bau) und die Rebellen sind auf der Suche nach einer neuen Basis und haben offenbar einen Verräter in den eigenen Reihen.

Ja, es gibt Momente, da fühlt sich diese Geschichte wie Episode IV an, als SW noch jung und “unschuldig” war und noch nicht den Ballast mit sich herumtrug, den es heute hat. Und dennoch bewegt sich die Handlung für mich immer irgendwie im Kreis: die Rebellen entdecken einen möglichen neuen Planeten für eine Basis, werden von der imperialen Flotte überrascht, es kommt zu einem kurzen Gefecht, die Rebellen überleben knapp um einen neuen Plan zu entwickeln, um die undichte Stelle zu finden und neuen Zufluchtsort zu entdecken. Und das Ganze beginnt wieder von Vorne.

Han soll wichtige Informationen beschaffen, wird von den Imperialen dabei ertappt, es kommt zu einem kurzen Gefacht und er und Chewie flüchten, bis sie wieder entdeckt werden.

Dazu kommt, dass Luke hier bisher nur eine kleine Rolle spielt, primär an Flirts mit den weiblichen X-Flügler Pilotinnen interessiert ist und von Leia ständig wie unartiges Kleinkind behandelt wird. Die Prinzessin selbst wird als eine der besten Piloten der Galaxis dargestellt, die sich weniger mit Politik und Diplomatie als mit dem Wegballern von TIE Fightern beschäftigt.

Auch hier ist es vielleicht noch zu früh für ein Urteil (die Serie ist eher langfristig angelegt), aber bisher ist diese Geschichte für mich eher eine Endtäuschung.

Dark Times – Fire Carrier

Bisher war ich kein allzu großer Fan der DT Reihe, aber dieser aktuelle Handlungsbogen gefällt mir recht gut. Die Jedi K’Kruhk und Zao sind mit einer Gruppe Jünglingen auf der Flucht von den Imperialen und einer örtlichen Miliztruppe, die ihren Zorn über das was die Separatisten während der Klonkriege angerichtet hatten an Flüchtlingen auslassen. Auch hier hat Vader eine (kleine) Rolle, doch hier stört sie nicht, da er ja gar nicht im Mittelpunkt stehen soll. Insgesamt eine spannende und sympathische Geschichte und auch optisch gibt es kaum etwas zu meckern.

Dawn of the Jedi – The Prisoner of Bogan

Die zweite Geschichte über die Entstehung des Jedi Ordens (und vermutlich auch der Sith als Verkörperung der dunklen Seite) bietet wie erwartet hochwertige Kost aus dem Hause Ostrander/Duursema. Ein Force Hound jagt den nächsten, ein ehemaliger Je’daii hält die dunkle Seite für einen vielleicht doch nicht so schlechten Verbündeten, um seine Ziele zu erreichen und die Rakata wollen sowieso alles vernichten. Optisch wie immer perfekt und auch storymaßig ganz vorne dabei.

Eine einzige neue Reihe ist vor kurzem gestartet (und es kommen in den nächsten Monaten auch keine weiteren hinzu):

Darth Vader And The Ninth Assasin

Nach der ersten Ausgabe lässt sich noch nicht viel sagen, aber diese Serie über einen Auftragskiller (der 9. wie der Titel schon vermuten lässt), der Vader zur Strecken bringen soll und vermutlich daran scheitert wird es sicher schwer haben gegen seinen herausragenden Vorgänger “Darth Vader And The Ghost Prison”.