Von lecker bis giftig – ein Überblick über rote Beeren

Erstellt am 12. April 2023 von Hausundgartenprofi

Prachtvolle rote Beeren stellen eine wahre Delikatesse und zugleich appetitliche Dekoration auf zahlreichen Süßspeisen dar. Besonders der norddeutsche Klassiker Rote Grütze sowie die fruchtige Rote-Beeren-Konfitüre sind echte Köstlichkeiten.  Allerdings ist auch Vorsicht beim Verzehr von roten Beerenarten angebracht. Immerhin sind einige als Fruchtform glanzvoll erscheinende rote Beeren teilweise sehr giftig. Nachfolgend erfahren Sie, welche rote Beeren für den Menschen gut verträglich und bedenkenlos genießbar sind. Zudem werden Sie ausführlich aufgeklärt, welche rote Beeren keinesfalls essbar sind, weil sie gesundheitsgefährdend bzw. sogar giftig sind. 

Übersicht über rote Beeren, die essbar und gesund sind: 

  1. Himbeere (Rubus idaeus)
  2. Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  3. Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  4. Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  5. Hagebutte (Rosa canina)
  6. Indische Scheinerdbeere (Potentilla indica)

1. Himbeere

Nick Pecker

Diese roten Beeren haben einen süßlich aromatischen Geschmack und werden am liebsten roh verzehrt. Außerdem ist der hohe Gehalt an Ballaststoffen ideal für die Verdauung. Himbeeren bieten reichlich B-Vitamine und Vitamin C. Sie sind vielfach die süße Komponente in Müslis, Kuchen, Shakes, Joghurt oder Quark. Rohe Himbeeren sind zudem reich an krebshemmenden Pflanzenstoffen.

2. Wald-Erdbeere

JoannaTkaczuk

Einerseits ist sie wirkungsvolle Heilpflanze, die z.B. Durchfall, Blutarmut oder Entzündungen lindert. Andererseits sind die wohlschmeckenden roten Beeren optimal für unzählige kulinarische Spezialitäten wie Marmelade, Kuchen, Eiscreme oder andere Desserts geeignet. Sie ist ein delikates Naschobst und deutlich geschmacksintensiver als die Gartenerdbeere.  

3. Rote Johannisbeere

Anastasiia Malinich

Die Rote Johannisbeere ist als Gartenpflanze beliebt und lässt sich hervorragend für Saft oder Gelee verwerten. Zur Herstellung von Roter Grütze kommt die Johannisbeere oft zum Einsatz. Sie ist ein perfekter Lieferant für Vitamin C und folglich für Obstsalate, Quarkspeisen oder als Tortenbelag verwendbar. Sie überzeugt durch ein säuerliches und fruchtiges Aroma.

4. Preiselbeere

Nahhana

Diese roten Beeren schmecken roh sehr bitter. Zubereitet sind Preiselbeeren jedoch eine exzellente Beilage zu Wildfleisch oder gebackenem Camembert. Neben Soßen werden die Beeren auch häufig zu Säften verarbeitet. Sie sind sehr gesund, da sie unzählige Vitamine enthalten. Die zahlreichen Fruchtsäuren und Gerbstoffe machen die Preiselbeere herb-sauer. 

5. Hagebutte

Piotr Grzempowski

Hagebutten sind roh direkt vom Strauch essbar. Sie beinhalten die Substanz Lycopin, die vor Krebs schützt und gegen Arterienverkalkung hilft. Die Beere wird überwiegend in Form von Hagebuttentee, -mus und- marmelade, Likör oder Fruchtwein verzehrt. 

6. Indische Scheinerdbeere

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Bei Scheinerdbeeren handelt es sich ebenfalls um ungiftige rote Beeren, die jedoch eher geschmacklos sind. Genau aus diesem Grund trägt die Beere ihren Namen – Sie schmeckt fad und wässrig. 

Übersicht über rote Beeren, die unappetitlich bis hochgefährlich sind:

Im Folgenden gilt es zu beachten, dass die aufgelisteten Früchte der Pflanzen jeweils einen unterschiedlichen Giftigkeitsgrad besitzen und sich die Symptome einer Vergiftung daher auf ganz unterschiedliche Weise äußern (vor allem bei Kindern)! 

  1. Tollkirsche (Atropa belladonna)
  2. Europäische Eibe (Taxus baccata)
  3. Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  4. Echter Seidelbast (Daphne mezereum)
  5. Korallenbeere (Symphoricarpos orbiculatus)
  6. Heiliger Bambus (Nandina domestica)

1. Tollkirsche

Simon Groewe

Sie sieht der gesunden Esskirsche extrem ähnlich und stellt daher hauptsächlich für Kinder eine große Gefahr dar. Die Esskirsche verfügt über einen Stein, während die Tollkirsche einzelne Samen hat. Ausnahmslos alle Bestandteile der Tollkirsche beinhalten stark giftig Alkaloide. 

Erste Anzeichen einer Vergiftung sind: Krämpfe, Unruhe, Verwirrtheit sowie (Atem-)Lähmungen. Schon der Konsum von drei bis vier Tollkirschen kann bei Kindern lebensgefährlich sein. Bei Erwachsenen können etwa zehn bis zwölf Tollkirschen todbringend sein. 

2. Europäische Eibe

Iva Vagnerova

Die Europäische Eibe ist auch unter dem Namen „Baum des Todes“ bekannt, da nahezu alle Teile des Nadelbaums toxisch sind – auch die knallroten Beeren. Insbesondere die Samen in den Früchten enthalten sehr giftiges Taxin. 

Bei Menschen und Tieren löst bereits ein geringer Verzehr der gifthaltigen Beeren enorme Vergiftungsmerkmale wie vergrößerte Pupillen, Übelkeit, Krämpfe, Blässe, schwere Leber- und Nierenschäden sowie Herz-Kreislauf-Stillstand aus. 

3. Rote Heckenkirsche

Nerijus Jasudas

Rote Heckenkirschen schmecken durch den in ihnen enthaltenen Bitterstoff Xylostein ekelhaft. Dazu sind sie aufgrund dieses Stoffes giftig. Der Verzehr führt daher zu Vergiftungssymptomen wie Magen-Darm-Problemen, Schwitzen, Gesichtsrötung oder beschleunigtem Puls. Daneben kann der Genuss größerer Portionen mitunter Herz-Kreislauf-Störungen, Krampfanfälle sowie Fieber erzeugen.  

4. Echter Seidelbast

Kersti Lindstrom

Der Seidelbast stellt eine immense Gefahrenquelle für Kinder und Haustiere dar. Die Pflanze gilt als höchst giftig. Deshalb sollten Sie stets darauf achten, dass Kinder und Haustiere diese roten Beeren fern bleiben. 

Die roten Beeren des Seidelbasts weisen das tödliche Gift Mezerin auf. Ebenso sind andere Pflanzenteile (z.B. die Rinde) stark toxisch. Bereits das alleinige Berühren dieser Pflanze kann erhebliche Hautreizungen verursachen. 

Für Bienen bzw. Insekten ist der Seidelbast hingegen eine nützliche Nahrungsquelle.  

5. Korallenbeere

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Korallenbeeren sind geringfügig giftig. Die auffällig gefärbten Beeren rufen bei Menschen und Haustieren verschiedene Vergiftungsmerkmale hervor. So enthalten die erbsengroßen, dekorativ wirkenden Beeren Giftstoffe, die Magen-Darm-Beschwerden auslösen.  

6. Heiliger Bambus

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Der Heilige Bambus ist durch seinen glanzvollen roten Beerenschmuck gekennzeichnet und wird als leicht giftig eingestuft. Demzufolge sollten Sie die leuchtend roten Beeren nicht verspeisen. Zudem beinhalten nicht nur die roten kugeligen Beeren, sondern die gesamte Pflanze giftige Substanzen.

Fazit

Rote Beeren gestalten Gärten nicht nur attraktiv, sondern schmecken noch dazu oftmals sehr gut. Jedoch sollten Sie bei Ihrer Gartenplanung unbedingt darauf achten, welche Pflanzen giftig sind und welche nicht – vor allem dann, wenn Sie Kinder oder Haustiere haben, die sich in der Nähe der roten Beeren aufhalten und Gefahr laufen, die Beeren zu verzehren.

FAQ

Welche roten Beeren sind für den Verzehr geeignet?

Für den Verzehr geeignet sind: Himbeere, Wald-Erdbeere, Rote Johannisbeere, Preiselbeere, Hagebutte und Indische Scheinerdbeere.

Welche roten Beeren sind für den Verzehr ungeeignet bzw. giftig?

Für den Verzehr ungeeignet sind: Tollkirsche, Europäische Eibe, Rote Heckenkirsche, Echter Seidelbast, Korallenbeere und Heiliger Bambus.