Am 25.12. wollten wir einen Blick auf Condega werfen und somit stapften wir auf den Berg wo das berühmt, berüchtigte Flugzeug liegt. Sehr spannend. Wahrlich eine Touristenattraktion (wir Europäer sind eindeutig verwöhnt was Attraktionen anbelangt ). Danach besuchten wir Solidaridad (zu deutsch Solidarität). Dazu eine kleine Geschichte: 1998 war nach Hurrikan Mitch ein großes Hochwasser, das viele Häuser dem Erdboden gleichmachte. 1999 baute die Gemeinde, mithilfe von Spenden und dem Staat, ein Viertel für die obdachlosen Familien. Das Dorf trägt den Namen Solidaridad und hat eigentlich sehr schöne Häuser für nicaraguanische Verhältnisse. Wenn die Straße befahrbar wäre, wäre das ein richtig nettes Dorf mit Kirche, Sportplatz und allem Drum und Dran.
Am Abend rief uns Las Vegas. Ihr werdet euch jetzt denken „Wie kommen die nach Las Vegas?“. Ganz einfach. Ist gar nicht so weit. Taxi Papa chauffierte uns hin. Las Vegas ist DAS Fortgehlokal in Condega. Ob das Einzige oder einfach nur das Beste weiß ich zugegebenermaßen nicht. Das tut auch nichts zur Sache (Anmerkung von Fabian: Praktisch gesehen ist es das Einzige und damit Beste ). Fakt ist, dass es die Nicaraguaner leichter haben, was das Rauchen anbelangt. Das Lokal ist einfach ein Dach auf Säulen und somit immer gut belüftet, aber auch ein wenig kühl. Wenn man sich aber von innen aufwärmt und ein wenig tanzt, ist das ganze kein Problem mehr. Diesem Plan folgend verbrachten wir die ganze Nacht, was sehr amüsant war. Weniger amüsant waren meine und Papas nicht vorhandene Sprachkenntnisse. Denn obwohl ich drei Sprachen spreche bringt mir das hier genau gar nichts, denn Englisch können hier die wenigsten.
Blick Richtung León
Am nächsten Tag war ich sehr müde, was bestimmt nur daran lag, dass die ganze Nacht die Bremer Stadtmusikanten unterwegs waren und einen Lärm machten. Diese Viecher bitten nur darum umgebracht zu werden, so nervig sind sie. Den Vormittag verbrachten wir somit gemütlich herumhängend, lesend, chattend oder essend. Am Nachmittag rauften wir uns aber auf und düsten mit dem Auto nach El Tisey. Das ist ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Estelí und macht sich sehr beliebt dadurch, dass man fast bis ganz oben fahren kann. Nur die letzten 100 Höhenmeter müssen zu Fuß hinter sich gebracht werden. Eine leichte Übung für uns österreichischen Bergwanderer. Das größere Problem stellte da schon die Straße dar. Von Straße kann eigentlich nicht die Rede sein aber es gibt kein Wort dafür. Weg ist es nicht aber Straße eben auch nicht. 10km geht es aufwärts, wir brauchten eineinhalb Stunden. Wirklich schwer zu beschreiben. Kurz gesagt: kaum befahrbar und wir wurden auf alle Fälle gut durchgeschüttelt
Ein Pflanzenhochhaus, dieser "Gartenbaum"
Manchmal hatten wir schon Zweifel ob das mit unserem Auto überhaupt möglich ist, denn hier fahren nur Pick Ups oder zumindest Autos mit 4WD. Wir schafften es aber doch. Das zurückfahren ging natürlich um einiges schneller. Geschüttelt wurden wir aber nicht weniger.