Dankbarkeit. Wann habt ihr euch dieses kleine Wörtchen, dieses Gefühl zuletzt in Erinnerung gerufen?
An der Kasse im überfüllten Supermarkt, als ihr nur zwei Teile hattet, die nette Dame mit dem vollen Einkaufswagen euch vorgelassen hat?
Beim Sichten des ersten Sonnenstrahls des Tages, und sei es um vier Uhr nachmittags?
Beim Schnurren eurer Katze, mit dem sie euch wissen lässt, dass sie eure Anwesenheit genießt?
Wir sagen oft danke. Bestimmt viel zu oft. Denn sind wir jedes Mal wirklich dankbar? Oder wird "danke" zum Routine-Wort?
Dankbarkeit. Was ist das eigentlich? Für mich ist es eines dieser kleinen Wörtchen, die so kostbar sind, wir im schnelllebigen Alltag jedoch nicht so ernst nehmen. Wir laufen lieber schlecht gelaunt durch die Straße, schauen weder links noch rechts, meckern über das Wetter. Auf der einen Seite verständlich. Natürlich. Jeder ist im Stress, jeder hat was zu tun. Da ist keine Zeit für Nettigkeiten Leuten gegenüber, die wir gar nicht kennen. Und was ist, wenn wir dann doch mal innehalten? Dem genervten Busfahrer ein Lächeln schenken? Der alten Frau an der Kasse, die kaum noch ihr Geld zum Bezahlen abzählen kann, behilflich sind? Der Mutter eine Tüte abnehmen, damit sie zusammen mit einem starken Helfer ihren Kinderwagen die Treppen hinaufbefördern kann? Was ernten wir dafür? Dankbarkeit. Ein Lächeln. Und ein Gefühl, welches unbezahlbar ist.
Wie geht ihr durch den Alltag? Ich lächele. Ganz oft. Denn ich habe gemerkt, wie viel du dann zurückbekommst, selbst von Fremden. Ein Lächeln, ein lieber Gruß, das können doch richtige Sonnenstrahlen sein im Alltag.
Genau wie der Sonnenstrahl, wenn Freunde an dich denken. Und an dein Hobby. So bekam ich vor Kurzem ein Bild mit einem Rezept dazu zugeschickt. Von einer lieben Freundin. Rote-Bete-Muffins. "Liebe Lena, ich habe dieses Rezept gefunden, und musste gleich an dich denken. Ist das nicht was?"
Und wie das was ist. Ich backe viele Muffins. Mit Äpfeln, Birnen und Karotten. Rote Bete ist noch nicht drin gelandet. Und ich hatte noch nicht mal die Idee. Umso dankbarer war ich für ihre Idee, für ihren Gedanken an mich, für ihr Bild. Denn es ist genau meins. Das Rezept habe ich zwar grundlegend verändert. Aber die Inspiration bleibt. Die Rote Bete bleibt. Und der Dank bleibt.
Ich habe einen gewissen, ich sage mal "Anspruch" an Muffins. Ich möchte ihn zum Frühstück essen, er soll nicht so süß sein, mir nicht schmecken, wie eine Süßigkeit, sondern wie eine kleine Mahlzeit. Etwas Vollwertiges, wenn ich mal keine Zeit oder einfach keine Lust habe, etwas zu machen, sondern einfach etwas greifen möchte.
So ist der Muffin rein aus Vollkornmehl, mit Datteln und Agavendicksaft sowie etwas Vollrohrzucker als Süßungsmittel. Für die Saftigkeit sorgt ein guter Esslöffel Haselnussöl und die gemahlenen Nüsse. Und für die tolle Farbe, sowie einen erdigen und vollmundigen Geschmack die Rote Bete. Ausbalanciert mit dem Zimt, Nelken, und Ingwer des Lebkuchengewürzes. Meines musste aufgebraucht werden, deswegen nehme ich es. Ansonsten mischt euch eure Gewürz-Vielfalt selbst.
Wann wart ihr zuletzt dankbar? Ich bin es gerade jetzt. Dafür, dass die Sonne sich hinter den Wolken hervorgemogelt hat, dafür, dass ich heute ausschlafen kann und wenn ich so überlege, gibt es da noch vieles, vieles mehr. Danke.
Zutaten für 6 Stück
150g Rote Bete, fein geraspelt30-50g Karotte, fein geraspelt35g Haselnüsse, gemahlen105g Dinkelvollkornmehl10g Vollrohrzucker½ Tl Ingwer1 Tl Lebkuchengewürz¼ Tl Zimt1 Prise Salz120-140g Joghurt1 Ei1 EL Haselnussöl10g Agavendicksaft5 Datteln, fein gehackt
So geht's
Heize den Backofen auf 180°C vor, lege ein Muffinblech mit 6 Papierchen aus.
Mische in einer Schüssel Mehl, Zucker, Nüsse, Backpulver, Gewürze und Salz.
In einer größeren Schüssel verrührst du den Joghurt, das Ei, das Öl und Agavendicksaft, bis alles sich verbunden hat. Gib nun die flüssigen Zutaten zu den trockenen, rühre sie kurz unter. Es dürfen noch trockene Stellen zu sehen sein.
Nun füge die Rote Bete, die Karotte und die Datteln hinzu und rühre auch diese kurz unter. Teile den Teig mithilfe von zwei Esslöffeln auf die 6 Muffinförmchen auf. Ab in den Backofen für 20-30 Minuten. Die Stäbchenprobe hilft dir, festzustellen, wann die Muffins gut sind. Es darf kein Teig mehr am Stäbchen hängen bleiben.
Hole die Muffins aus dem Ofen, lasse sie kurz auskühlen. Hebe sie nun aus den Mulden, damit sie komplett auskühlen können.
Und habt es schön!
Eure Lena