Von Herzschmerz und Science Fiction – 31 I Dream Review
by Sam • 21. März 2015 • Manga, Review • Comments (0) • 69
Würdest du noch einmal 15 sein wollen? Chikage Deguchi, die 31-jährige Protagonistin aus 31 I Dream schon. Durch einen Zufall gelangt sie an eine Pille namens I Dream, die ihr für einige Stunden am Tag diesen Wunsch erfüllt…
Arina Tanemura ist eigentlich ein Magical Girl in Person. Sie liebt Karaoke, spielt gern Games und zaubert mit einem Stift wundervolle Artworks auf alles, was nicht von ihr weglaufen kann – und das schon seit fast über 20 Jahren. Hierzulande ist sie bekannt durch Manga-Serien wie Fullmoon wo Sagashite oder Kamikaze Kaito Jeanne, zu dem es auch einen gleichnamigen Anime gab.
Sobald man einen Blick auf das Cover von 31 I Dream wirft, merkt man dann aber den Unterschied: Der sonst sehr mädchenhafte und romantische Stil weicht einem schlichten Bild mit der Hauptfigur Chikage. Das verwundert doch sehr, schließlich kennt man Tanemuras Manga Bände nur mit opulenten Werken und riesigen Bildwelten. Ein kleiner Nachtrag am Ende des Bandes gibt dann schließlich die Antwort: Eine Redaktion wünschte sich eine Magical Girl Geschichte für Erwachsene mit wenig Rasterfolie, schlichten Outfits und geringem Comedy-Anteil.
Schlicht aber wirkungsvoll – die vielen Momentbilder in 31 I Dream
Wo sonst auf vielen Seiten in anderen Bänden Chibis zu finden sind, entdeckt man in 31 I Dream doppelseitige Momentaufnahmen und die aufregenden Abenteuer der Chikage Deguchi.
„Es heißt, jeder Mensch treffe drei Mal in seinem Leben auf die Liebe.“
Diese hatte nämlich bis zu ihrem 31. Lebensjahr weder eine Beziehung noch einen ersten Kuss erleben dürfen. Beschreibt sie sich selbst sagt sie, sie hätte weder besondere Fähigkeiten noch Hobbys. Sie twittert über ihren Alltag, bekommt auf der Arbeit nur Standpauken und hört, wie ihre Arbeitskollegen sich schließlich im hohen Maße über sie lustig machen. Als sie auch noch ihre erste große Liebe mit einer anderen Frau im Arm sieht, zerbricht alles in ihr und sie beschließt, sich das Leben zu nehmen.
Ein alter Freund rettet nicht nur ihr Leben, er verändert es. Mit der Pille I Dream kann Chikage sich für wenige Stunden am Tag in eine 15-jährige Version ihrer selbst verwandeln und somit die Welt entdecken, die ihr durch ihre eigenen Blockaden verwehrt blieb. Sowohl die Nebenwirkungen als auch die Probleme die durch die Einnahme entstehen könnten sind ihr egal. Endlich wieder ohne Brille sehen können! Junge und frische Haut! Ein leichter Körper! Als sie in die Welt hinaus rennt, läuft sie allerdings einem Mann in die Arme, der sie direkt ins Showbusiness entführt…
Leichte Kost die ins Herz geht
Man kann schon ihren Schmerz verstehen. Die Hauptfigur hat viele Jahre ihres Lebens verpasst, fristet ihr Dasein im Alltag und nimmt – anstatt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und es zu ändern – eine Pille, die ihr eine zweite Chance gibt. Hier ergeben sich viele Möglichkeiten für eine Fortsetzung in Band 2 von 31 I Dream. Hat I Dream Nebenwirkungen? Wie lange wird Chikage dieses Doppelleben führen können? Und welche Auswirkungen hat das alles auf ihr Leben als Erwachsene?
31 I Dream – Ein neues Leben kann beginnen
Die Basis ist geschaffen und während des Lesens werden Tanemura Fans der ersten Stunde bemerken, dass dieser Band den Veröffentlichungen der letzten Jahre einiges voraus hat. War es in den vorherigen Serien oft so, dass die Charaktere anderen zum Verwechseln ähnlich sahen, schlägt sie hier einen neuen, frischeren Stil an der die Magical Girl Sparte aufweckt und dem ganzen etwas mehr Würze verleiht. Auch wenn es sich hierbei um einen Josei (Manga speziell für erwachsene Frauen) handelt, können bis jetzt auch jüngere Leser gefallen an der Story finden.
Mögt ihr Arina Tanemuras Zeichenstil? Und sagt euch die etwas andere Geschichte zu?
Ihr könnt den bei Tokyopop erschienenen Manga hier kaufen:
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Multifunktionsnerd. Designerin. Illustrator. Games. Filmsüchtiges Girl. Mag Wassermelone. Und Zocken. Und so. Wer mehr erfahren möchte kontaktiert mich irgendwo im Netz! :-D
Sam Subotic
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