Von Hatern, Trollen und Stalkern

Von Knitterfee

Vor einigen Tagen schrieb ich bereits auf Twitter ein, zwei Sätze zum Thema – dass  Moppi mich dann auf Facebook noch um einige Antworten bat, passte irgendwie ganz gut in die aktuelle Situation – vielleicht ein bisschen anders als bei anderen.

Bei Moppis Beitrag zum Thema “Hater” geht’s weniger um diese Art von virtueller Belästigung, sondern mehr um diejenigen, denen nichts besseres einfällt als “Du bist fett, hässlich, dumm” zu kommentieren. Da aufgrund der zahlreichen Antworten nicht mein gesamter Text im Artikel erschien, gibt es ihn nun hier:

1. Wie lange und worüber bloggst Du und hast Du schon Hater-Kommentare bekommen?

Ich blogge seit 10 Jahren – angefangen habe ich mal mit einem einfachen Tagebuch. Heute blogge ich immer noch sehr breit gefächert, phasenweise über Beauty und Lifestyle, manchmal aber auch über soziale und gesellschaftliche Themen. In meiner Welt gibt’s auch nicht wirklich Hater, sondern Trolle, und da gibt es nur eine Regel: Don’t feed the Trolls. Ich habe zum Glück relativ wenige Probleme mit Trollen oder Hatern. Natürlich gibt es auch auf meinem Blog unerwünschte Kommentare, aber der Großteil wird schon weggefiltert, bevor ich ihn überhaupt sehe. Heute hatte ich jedoch so ein Erlebnis auf Twitter – dort habe ich ein Mädchen darauf hingewiesen, dass es nicht von besonders guter Erziehung zeugt, dass sie Jan Böhmermann als Missgeburt bezeichnet. Letzten Endes griff sie mich dann auch persönlich an und schrieb, Missgeburt sei ja noch zu nett für mich.

@Knitterfee Komm, heul nicht. Ich beleidige was und wen ich will. Missgeburt wäre allerdings noch zu nett für dich. -Byee.

— Namenlos. (@NellyDevilgirl) 30. Januar 2015

Ich retweete solche Sachen übrigens, bevor ich die Leute blocke – so sehen noch viel mehr Menschen, was sie für ein dummes Zeug von sich geben. Und ich lasse es nicht wirklich an mich ran. Ich habe in meinem Leben schon so viel Ausgrenzung erfahren, da kommt es auf ein paar anonyme Spinner auch nicht an.

Die meisten von Euch haben vermutlich keine Ahnung, dass ich schon oft kurz davor war, das bloggen, twittern und instagrammen sein zu lassen – alles wegen einer Person. Dieser Mensch ist jemand aus meiner Vergangenheit, der mich aber kontinuierlich stalkt. Kontinuierlich heißt in meinem Fall, dass er meistens ein Jahr Pause macht und dann unerwartet wieder zuschlägt, mit Kommentaren und manchmal auch mit Anrufen. Diese Kontaktaufnahmen sind meistens anfangs nicht einmal boshaft – richtig böse und aggressiv wird es immer erst, wenn ich es ignoriere oder gar wage, meinen Wunsch nach Distanz und Ruhe zu äußern. Ich habe offensichtlich kein Recht darauf, also habe ich nächtelang Alpträume und fühle mich wieder verfolgt, bis ich es vergessen kann, und dann habe ich eben wieder einige Monate Ruhe. Bei dem Artikel zu der Pillengeschichte schlug er wieder zu – ich hoffe, dass der Spamfilter jetzt wieder greift und ich meine Ruhe habe, bis er wieder einen neuen Weg findet, mich zu belästigen.

2. Wie würdest Du Dich fühlen und wie würdest Du reagieren, wenn Dir einer als Kommentar schreibt: “Geh sterben.”?
Puh, “Geh sterben” ist für mich so ein Spruch, den man je nach Situation und Temperament mal dahinsagt. Schreiben ist dann vielleicht schon ne Spur durchdachter, aber ich glaube, viele denken nicht, bevor sie kommentieren.

Es kommt ein bisschen auf den Kontext an. Wenn es sich anfühlt, als hätte derjenige es in einer hitzigen Diskussion so dahingesagt, würde ich es ignorieren und mir nicht zu Herzen nehmen. Wenn es so wäre wie letztens bei Feminist Frequency, der Sachen wie “get cancer” geschrieben wurden, das würde mir wehtun, und auch natürlich meine eigenen Ängste vor Krankheiten füttern. Wenn ich mich von Äußerungen ernsthaft bedroht fühlen würde, dann würde ich ggf. auch Anzeige erstatten.

3. Redest Du mit anderen wie Freunde, Familie, Bloggern usw. darüber?
Nicht so wirklich, weil mir das wirklich selten passiert. Das liegt bei mir wohl an mehreren Punkten, unter anderem die Tatsache, dass ich eben nicht “nur” Beauty o.ä. thematisiere. Vielen sind die Themen auf meinem Blog dann ohnehin zu hoch und das filtert dann auch direkt mal schön raus. Zudem basiert meine Leserschaft auf über 10 Jahren Arbeit und Kontaktpflege, ohne dass eine besonders hochgepushte, künstliche und extrem breit gefächerte Reichweite existiert wie bei anderen.

Und da wollte ich mich einfach an dieser Stelle mal bei Euch bedanken. Der Anteil an bösen oder sinnlosen Kommentaren tendiert hier wirklich gegen Null. Das kann man als Leser ja schlecht einschätzen, weil man den Spam ja nicht zu Gesicht bekommt. Das ist dann auch der Grund, warum ich mich morgens dann eben nochmal hinsetze und sowas hier zusammentippe. Weil der Senf, den ich so von mir gebe, für einige Menschen doch interessant zu sein scheint – und darüber freu ich mich.

Danke Euch nicht-Hatern und nicht-Stalkern. <3