Frisch ist es in Hamburg geworden. Täglich stehe ich vor einer Entscheidungsfrage: was ziehe ich bloß an? Für einen feinen Blazer ist das hanseatische Wetter zu kalt und stürmisch, für einen Wintermantel noch zu warm. In den Kaufhäusern ist mir meist ziemlich heiß, dort könnte man ruhig noch ein weniger heizen. Komisches Wetter, wirklich, aber ich komme vom eigentlichen Thema ab. Nun also. Vor zwei Wochen fand bei wechselhaften Wetterein Photowalk in Hamburg statt, auf dem wir, die Fotografen, das Geschehen in Szene setzten, aber vor allem viel kommunizierten. Es wurde bestaunt, gelacht, gefachsimpelt, sich ausgetauscht und am Abend fröhlich in netter Runde gespeist.
Auf dem Weg quer durch die Stadt passierten wir jenes Haus in der Georgstraße, vor dem ich eine kurze Zeit verweilen musste. Es erstrahlte ich einem hübschen hellblau und schmückte sich mit zauberhaften Blumen und zwei Bierkästen. Toll!
Um zur Westseite der Alster zu gelangen, diente ein Schiffchen als Hilfe, das über die raue Alster bei Regenschauer in See stach. Die Fahrt dauerte lediglich ein paar Minuten, da konnte keiner seekrank werden! Im Stadtteil Rotherbaum angekommen, lag uns China zu Füßen. Ich staunte nicht schlecht, als sich plötzlich vor meinen Augen eine Art Tempel darbot, der nicht wo wirklich in das hanseatische Stadtbild passen wollte. Es handelte sich um das chinesische Teehaus Hamburg Yu Garden in der Feldbrunnenstraße 67, unweit dem Museum für Völkerkunde. Für mich definitiv ein Secret Spot, da mir in den ganzen zweieinhalb Jahren, die ich nun ich Hamburg wohne, von dem Teehaus noch nie etwas zu Ohren gekommen ist. Es ist einen Besuch wert!
Im Park Planten und Blomen begegneten mir einige Häschen. Eins hievte sich sogar auf den Fernsehturm hoch...Sachen gibts!
Geschlemmt wurde am Abend in gemütlicher Atmosphäre im September Hamburg. Über unserem Tisch war eine Leinwand angebracht und ein paar Verrückte bolzten. Dadurch konnten wir zahlreich in die Augen entsetzter Fans schauen, die uns gegenüber saßen. Mit offenen Mündern betrachteten sie das Spiel, es wurde gepfiffen und viele brachten ein "ooooahrgh" heraus. Was für ein Spaß! Erschöpft und müde trat ich danach die Heimreise bei starkem Regen an, flüchtete später patschnass ins wohlige Haus und ließ den Abend gemütlich ausklingen.
Schlussnotiz: Photowalks gibt es übrigens in jeder größeren (deutschen) Stadt. Wer auch Interesse hat, wird in der Internetsuche fündig, vor allem aber in den sozialen Netzwerken.
Liebst,