Meine Schwiegermutter ist 89 Jahre alt. Sie erfreut sich (meist) bester Gesundheit und lebt alleine (mit unserer Unterstützung) in ihrem kleinen Bungalow. Als ich sie kennenlernte war ich vorsichtig, ich wusste nicht, wie sie auf eine Deutsche in der Familie reagieren würde, schließlich wurde ihr Lieblingsbruder im Krieg von den Deutschen heruntergeschossen, und auch sie selbst hatte in der Air Force aktiv gedient. Ich war nervös und wollte auf jeden Fall einen wirklich guten Eindruck machen. Ich hätte mich nicht sorgen müssen, denn sie nahm mich sofort in die Familie und in ihr großes Herz auf. Seither sind wir wirklich gute Freunde! Wir haben viel gemeinsam, zuerst einmal lieben wir beide ihren Sohn, dann kommt das Gärtnern und auch das leckere Essen. Da ist sie bei mir schon an der richtigen Adresse. Sie hat noch nie eine Einladung zum Essen bei uns ausgeschlagen, da kommt sie ohne Zier, und ganz bestimmt. In Vorbereitung auf ein Dinner bei uns, isst sie den ganzen Tag nichts, damit sie auch jeden Gang mitnehmen kann, da bleibt kein Krümel auf dem Teller. Auf ein bis zwei Gläschen Sekt besteht Doris, die sonst Alkohol verabscheut, bei uns immer, gern noch mit einem Schüsschen Cassis oder Holundersirup.Eine Gericht lehnt sie leider ab: Rindfleisch! Seit BSE hat sie kein Steak mehr angefasst, das gibt es bei ihr nicht mehr..... Also machte ich unlängst an Hubby's Geburtstagsfeier einen Rinderrippenbraten und gleichzeitig noch einen Schweineschulterbraten. Mit zwei Backöfen gar kein Problem - danke Rangemaster. Der Rinderbraten wurde 'on the bone' (das sieht man auf dem Foto schlecht) ca 2 -3 Std bei mittlerer Hitze gebraten, das Garthermometer gibt über den Zustand des Fleisches Auskunft, wenn es bei 60 - 65 Grad angekommen ist, ist es so, wie wir es mögen, in der Mitte pink aber das Blut läuft nicht mehr heraus. Der Braten bekam noch eine Einreibung aus Senfpulver, Trüffelöl, Knoblauchöl und Salz - so von Nigella vorgeschlagen.Dies war die gut vorzubereitende (nämlich gar nicht!) Vorspeise. Einfach eine Dose Bloc de Foie Gras aus France aufgemacht und mit Onion Chutney und Garnitur serviert, dazu etwas Toast. Kommt bei der Familie immer wieder gut!Und hier im Bild die Doggy Box, so eine Box kriegt Schwiegermutter nach einem Dinner bei uns immer mit, sie nahm reichlich vom Schweineschulterbraten, den Roast Potatoes, auch von den Roast Parsnips and Carots und dem leckeren creamed Cabbage(kremiger Wirsing). Ich habe wirklich totales Glück gehabt, mit meinen Schwiegermüttern, ja auch in meiner ersten Ehe hatte ich eine sehr liebe Schwiegermutter.Schwiegermutter - das war der Riesenstress meiner eigenen Mutter, sie lebte tatsächlich immer in dem Glauben, dass sie es ihrer Schwiegermutter (meiner Oma) nie recht machen konnte. Vielleicht habe ich doch in dieser Beziehung von meiner Mutter etwas gelernt, nämlich, wie man es nicht machen sollte???