Apfelstrudel ist bei uns in der Familie sehr beliebt, meine Omi, gebürtige Schlesierin und gelernte Köchin hat ihn immer zu ihrem Geburtstag und zu Weihnachten gemacht. Die einzige, der sie es beigebracht hat, wie man es macht bin ich. Ja ich, hehe, hab ich schön vorn angestellt. Da sich der Todestag meiner geliebten Omi am 1. Mai zum 2. Mal jährt habe ich für meine Mom und meinen nen Apfelstrudel gebacken.
Der Teig ist recht einfach, er besteht nur aus Mehl, Wasser, Öl, Ei und Salz – Grammangaben beherrsche ich nicht, da ich gelernt habe die perfekte Konsistenz nach Gefühl zu machen. Das ist noch nicht so schwer, allerdings ist das Ausrollen echte Schwerstarbeit – er muß so dünn ausgerollt werden, daß man eine Zeitung dadurch lesen könnte, eine Faustgroßen Kugel wird dann so groß wie unser Eßtisch. Rollen, ziehen, rollen, ziehen, bis einem der Buckel weh tut und man kaum noch hoch kommt, irgendwann ist er dann auch richtig.
Dann wird er reichlich belegt mit Äpfeln natürlich, man brauch für 2 Längen mindesten 3kg (jaaaaa, richtig gehört!) und – sorry Leute, die restlichen Zutaten kann ich Euch nicht verraten – Geheimrezept, sonst müßte ich Euch leider alle “umrbingen”.
Schließlich wird er noch aufgerollt und dann in den Ofen geschoben und gebacken.
Angeschnitten sieht er dann so aus – man sieht die Schichten gut
Stundenlange Schinderei führt zu einem so leckeren Ergebnis, daß die 3 Längen, die ihr da auf dem Blech seht bei 4 Leuten keine 3 Tage überstehen
Vera war gestern noch zu Besuch und tönte, was da so lange dauert (war grad beim rollen vom letzten Teig und konnt mich kaum noch bewegen, heut morgen konnt ich mir die Schuhe im Stehen zubinden!) – na beim nächsten Mal kann sie ja rollen! Wat soll ich denn da sagen? Der Zaun hätte ooch schneller stehen können
So obliegt die Plackerei weiter mir – aber na gut, dafür kann ich mich auch beweihräuchern lassen, wenn er fertig is und sie vorher richtig schön bitten und auf die Knie fallen lassen, damit ich welchen mach….