Von der Einführung des Nikolaustages

Von Berit Andersen

Steinigt mich, aber dieser Adventskalender stresst mich. Heute habe ich den 6., den 7., den 8. und den 9. Sack gefüllt; der große Riesensohn fordert energisch eine rückwirkende Befüllung der Säckchen 1+2, was ich mit dem Hinweis auf die von der Knaben-Oma verursachte Süßigkeitenlawine jedoch strikt ablehne.

Ich sitze sowieso zwischen allen Fronten: Der Ehemann meckert, weil Weihnachtspflege Geld kostet, die Kinder meckern, weil der Adventskranz immer noch nicht aufgebaut ist. Nur provisorisch. Wenn die wüssten, dass ich quasi meine Ehe aufs Spiel setze, damit sie ihren Weihnachtsbaum bekommen. Vom Krippenspiel mal ganz zu schweigen.

Auf dem Weg zu einem Vortrag über Nutzpflanzen heute Abend (bei dem ich zufällig meine zukünftige Koordinatorin kennenlernte ) kam mir in den Sinn, dass morgen der Nikolaus kommt. Auch das noch. Also muss Mutti mal wieder packen. Wie gut, dass *Supermarkt* bis zehn Uhr aufhat.

Die Auswahl wird immer schwieriger, hier gibt es keinen gangbaren Weg. Einerseits will ich diesen Konsumterror nicht unterstützen, andererseits wollen die Kids Süßes und Glitzer. Alle denkbaren Kleinigkeiten, die ich für sinnvoll und gleichzeitig attraktiv halte, existieren in mehr oder weniger desolaten Aggregatzuständen bereits in diesem Haushalt. Zum Beispiel die Reflektoren in Teddyform. Also irrte ich bis Mitternacht durch die Gänge des *Supermarktes* und suchte Dinkelplätzchen mit Rohrohrzucker und ökologisch sinnvolle Kleinigkeiten. Wie so oft ergab ich mich dem Konsumterror. Was gibt es also?

Eine kleine Flasche Saft, P0mmesbären geteilt durch 3 (aufgeteilt in drei Plastiktüten), einen Weihnachtsmann-Kopf uuuuuuuund …

Die große Micky Maus Wundertüte. Glitzer, Überraschung, Spielzeug und jeweils zwei Hefte. Ich ahne ja schon, was ich morgen vorlesen werden…

Hat hier jemand in der Runde eine idiotensichere Anleitung für Gänsebraten??? (Vermutlich gibt es sowieso wieder Pommes und Hühnchen-Nuggets)