Von der Angst keinen adäquaten Krippenplatz zu bekommen

Von Mareike W

Nächste Woche habe ich ein Gespräch mit meinem Arbeitgeber, da im Oktober meine zweijährige Elternzeit endet. Obwohl ich mich auf die Rückkehr in den Beruf freue, mache ich mir doch ernsthaft Sorgen bezüglich dem Krippenplatz von Nepo.

Ich habe Nepo bei über sieben städtischen Kinderkrippen angemeldet, bei zwei Montessori Krippen und bei einer Krippe, die von der Telekom und der AWO betrieben wird. Trotzdem fühle ich mich nicht sicher und habe ernsthaft Bedenken, dass ich im April zwar alles mit meinem Arbeitgeber geklärt habe, aber ohne Krippenplatz da stehe.

Wir leben in München, noch dazu in Haidhausen, einer Hochburg für Familien. Allein in unserer nahen Umgebung gibt es drei städtische Kinderkrippen und unzählige Eltern-Kind-Initiativen. Das hört sich viel an, aber in Anbetracht der vielen Kinder, reicht das Angebot meiner Meinung nach nicht aus. Zumal ich nicht weiß, wie hoch die Aufnahmechancen für einen zweijährigen Jungen sind.

Meine persönliche Krippenwunschliste

Die letzten Wochen haben Nepo und ich mit dem Herumtingeln in verschiedenen Krippen verbracht. Allein mit dieser Erfahrung habe ich mir in die letzten Wochen und Monaten eine Liste von Krippen zusammengestellt, in denen sich Nepo wohlfühlt:

  • Prio 1 haben bei uns definitiv die Montessorikrippen. Ich habe mich aber nicht bei jeder angemeldet, sondern nur bei zwei Einrichtungen, von denen ich schon positives gehört oder die ich schon besichtigt habe.
  • Prio 2 wäre die Kinderkrippe der Telekom und der AWO
  • Prio 3 die städtischen Kinderkrippen

Und die letzte Alternative wären die hiesigen Eltern-Kind-Initiativen.

Wir, also Nepo und ich, haben uns jetzt einige Krippen angeschaut und ich muss sagen, dass mich jede Krippe mehr in Richtung “Montessori” treibt. So richtig überzeugt haben mich bis jetzt die wenigsten. Sicher sind alle Erzieherinnen nett, aber sobald sie anfangen von einem monatlichen “Portfolio” des Kindes zu sprechen, kommen mir meine Zweifel. Ich finde das die Kinder ganz schön entertaint werden und halte das gerade bei Nepo für eher schwierig. Die Erfahrung aus den einzelnen Kursen hat mir gezeigt, dass er gern mit anderen Kindern interagiert, aber dann auch wieder seine Ruhe braucht und teilweise vor anderen flüchtet. Diese Reaktion ist umso heftiger, je höher der Lärmpegel ist.

Mittlerweile weiß ich, welche Atmosphäre und welche Art von Zusammenspiel für Nepo wichtig wären und darum sehe ich als einzige ideale Lösung eine Montessorikrippe.

Warum eine Montessorikrippe das Beste für uns wäre

Als ich vor gut einem Jahr das erste Mal von einer “vorbereiteten Umgebung” gelesen habe, wusste ich so gar nicht, was darunter zu verstehen war. Heute ist bei uns zuhause eben diese “vorbereitete Umgebung” Alltag. Ich habe mich viel mit der Literatur von Maria Montessori und Emmi Pikler beschäftigt, habe Blogs wie Eltern vom Mars verfolgt und mir Inspiration auf Pinterest und in sehr guten Facebook Gruppen geholt. Zudem sind wir in zwei Spielräumen und ab 08. Mai startet ein “Montessori für Eltern” Kurs im Montessori21.

Auch die Literatur von Jesper Juul und Remo Largo bestätigt mich immer wieder in meiner Intuition. Zuletzt dann auch noch Arno Stern und sein Malort. Das sind alles Dinge und Ansichten, die mir in “normalen” Krippen fehlen. Sicher machen die Erzieher einen guten Job, aber ich habe Angst, dass ihre Ansicht nicht meine Ansicht ist und Nepo einfach nur wieder in die Rolle des “zu betreuenden Kindes” geschoben wird.

So wie wir jetzt die Ideen und Übungen Maria Montessoris ausführen, wird das in keiner “Nicht-Montessorikrippe” erfolgen. Da ich selbst kein Pädagoge bin und über keine Pikler- oder Montessoriausbildung verfüge, wäre es für mich ein großer Segen zu sehen, wie die “Profis” mit meinem Sohn auf Augenhöhe die Zeit und das Leben gestalten.

Die Angst vor einer “Notlösung”

Da die Plätze in den Montessorikrippen begrenzt sind und mir wirklich sehr viel daran liegt mein Kind in eine ruhige, strukturierte und offene Krippe zu geben, würde es mir das Herz brechen, wenn wir uns in letzter Minute für eine “Notlösung” entscheiden müssten, mit der Nepo nicht zufrieden ist und ich damit auch nicht.

Vielleicht mache ich mir auch zu viel Gedanken und Nepo ist gar nicht so anspruchsvoll, sondern freut sich einfach nur mit anderen Kindern Zeit zu verbringen und eine Auszeit von Mutti zu haben.

Auf jeden Fall wird mich dieses Thema sicher noch die eine oder andere Nacht beschäftigen und den April werde ich sehnsüchtig erwarten.

Jetzt freue ich mich aber schon auf den Infoabend in der Montessorikrippe Budenzauber nächste Woche.

In Hoffnung, dass eure Kids jetzt schon selig schlafen, wünsche ich euch eine wunderbare Nacht.

Mareike