Von den besonders schönen Tagen, Crepes für alle und mächtig was auf die Mütze

Von Wollwelt
Manchmal erlebt man einen Tag, der besonders schön ist. Und manchmal hat so ein  ohnehin toller Tag dann noch eine dicke  sogar faustdicke Überraschung auf Lager, kann glücksgefühlmässig noch einen drauf setzen. Manche Tage sind eben so....meiner war letzten Dienstag.
Meine Freundin Monika lädt uns an ihrem Geburtstag jedes Jahr zum Frühstück ein. Sie hat weder Führerschein noch Auto, kommt also schlecht raus und so haben wir uns überlegt, dass wir alle zusammen an die Ahr fahren. Wer hier öfter liest, der hat schon eine Ahnung.....und die ist auch richtig. Wir sind natürlich nach Ahrweiler zum Frühstücksschmaus und zwar...genau....dem auf den appetitlichen weißen Etageren. Das Wetter war schön, wir haben draußen gesessen, sind von der netten blonden Bedienung wieder ziemlich verwöhnt worden. Und genau diese fragte dann nach einiger Zeit auch: Wo sind denn die anderen? Tja Reginchen, Brigitte, Heike und Antje....ihr wurdet vermißt!!! Da wir ja erst 2x da waren, müssen wir einen ziemlich bleibenden Eindruck hinterlassen haben und dazu wohl auch noch sehr positiven, denn bei der Frage strahlte mein Gegenüber wie ein Honigkuchenpferd.
Natürlich waren wir dann auch im hiesigen Wollladen Dat Lädche und da gabs dann gleich die nächste Überraschung. Da fragt mich doch Frau Adams, die nette Besitzerin, auch:  Wo sind denn die anderen? Ja potzblitz, das gibts doch nicht....lach! Ich erkläre ihr also, dass ich heute "privat" mit meinen Freundinnen da bin, das Stricktreffen erst für später geplant ist und sie reicht mir ihre Vsisitenkarte mit den Worten: "Können Sie anrufen, wenn der Termin steht? Ich kenne hier eine schöne Creperie und ich würde sie alle gerne dort auf einen Cappucchino einladen! "
Da hat doch tatsächlich unser letztes Stricktreffen und die Kolumne,die ich darüber geschrieben habe, dem kleinen Wolladen einige neue Kundinnen gebracht haben. Sie sei oft auf meine Wollwelt angesprochen worden und  hat sich ganz lieb bedankt für den schönen Bericht und die Einladung ist ihr wohl eine Herzensangelegenheit. Mir wurde ganz warm im Bauch, so hab ich mich darüber gefreut. Und meine Freundinnen konnten es nicht fassen, haben was von "Bunte Kuh" und so weiter geplappert....lach.  Und ich platze fast vor Neugier......jetzt erzählt doch mal........wer von euch ist denn zum "Dat Lädche" nach Ahrweiler gefahren????
Also Mädels, wenn unser Reginschen von den Pyramiden wieder runter gekrakselt ist und Antjes Lina alle wundervollen spannenden Geschichten aus der großen weiten Welt erzählt hat,  doch  ziemlich sicher erst Ende Oktober, geb ich den nächsten Stricktreffentermin für Ahrweiler frühzeitig bekannt und dann gibbet Crepes für alle!!!!!
Aber  jetzt gibbet erstmal krätfig was auf die Mütze!
Das Stricken von schönen warmen Deckeln für den wollweltschen Sturkopf gehört ja jeden Herbst zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich nadel sie nicht nur gerne, ich trage sie auch. Die meiste Wärme verliert man ja über den Kopf......nö, ich nicht, bin ja immer gut behütet mützt!
Diese Mütze hat einen gut verständlichen chart, hab mir alles ausgedruckt und auf ein Zeichenbrett geklemmt, damit ich immer schön aufpasse, in welcher Reihe ich stricke. Trotzdem war diese Strixselei mächtig anstrengend für mich und meine armen alten Augen, hat sich aber voll gelohnt.

Das Endergebnis ist nämlich sehr sehr schön geworden. Ich hatte doch da noch einen gut abgehangenen Zauberball von Schoppel, das "Fuchsienbeet", und einen Strang 100% Seide, die "Sedapur" aus der Wollerey. Ich hab dann Kupplerin gespielt, beide zum Nadelspiel eingeladen und heraus kam meine
Plum Selbu

Beide Garne sind sehr fein, das Dochtgarn des Zauberballes dünner als anderes Sockengarn , die Seide ist noch feiner und so entstand ein kleines Beret, das zwar nicht über die Ohren geht, meinen Kopf trotzdem wärmt und dem der Name des Garns voll gerecht wird....ich finde es zauberhaft.

Den orangefarbigen Part der Wolle hab ich rausgenommen und mich nur auf die Lilatöne beschränkt. Die Farbverläufe sind super und eignen sich ganz klasse für ein Fair- isle-Projekt. Der eingestrickte Seidenfaden glitzert schön in der Sonne, ein Foto kann das mal wieder gar nicht wiedergeben.

Bestimmt werde ich nach dieser Anleitung noch ein weiteres Beret stricken, aber dann soll es größer werden, damit die Ohren und auch alle Haare reinpassen, sicher einen oder sogar 2 charts mehr.

Infos zu Garn und Anleitung findet ihr hier.
Schön groß und schön über den Ohren ist meine
Smoothy Kat

Das Garn der Wahl für diese Mütze ist die Kidlana von Lana Grossa, ein watteweicher Traum aus Merino extrafein und Mohair. Meine KAT wiegt noch keine 40 Gramm, man benötigt 2 Knäuel von diesen 25 Gramm leichten Fliegengewichten, die mit 124 Metern eine enorme Lauflänge haben.Schwer zu fotografieren ist die Farbe...lach...die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte zwischen dem oberen und unteren Bild. Und....man merkt gar nicht, dass man überhaupt was anderes als Haare auf dem Kopf hat. Diesmal also eine normale Mütze, kein Beret. Ich hatte sie zwar als Beret über einen Essteller gespannt, aber das Ergebnis gefiel mir nicht, neu gewaschen und normal getrocknet. Das schaut dann so aus:

Hier sind noch 2 Beretversionen, aber als Mütze gefällt sie mir besser. Doch das schöne Muster kann man hier gut erkennen. Platz ist auch genug da für hochgestecktes Haar, ob mit Gummi oder Kralle....alles passt gut rein.


Infos zu Anleitung und Garn findet ihr hier.
Im Moment ist ein Experiment auf den Nadeln, das kann aber dauern, denn a) NS 3,5 und b) glatt rechts....lach! Mal lauern....büddeschön!!!!

Und jetzt noch schnell ein Foto von unserer kleinen Merle im gestrickten Jäckchen "Merle"....ja, sie passt schon rein, ist seit ein paar Tagen zuhause bei ihren Eltern und allen geht es gut!
Erkenntnis der Woche:
„Ein Wort, das von Herzen kommt, macht dich drei Winter warm.“
Aus China
Euch allen eine schöne sonnige wärmende Herbstwoche.Eure Andrea
Im Herbst

Der schöne Sommer ging von hinnen,
der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
so manches feines Festgewand.Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübten Hinterbein
ganz allerliebste Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
dem Winde sie zum leichten Spiel,
die ziehen sanft dahin und schweben
ans unbewusst bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
wo Liebe scheu im Anbeginn
und leis verknüpft ein zartes Bändchen
den Schäfer mit der Schäferin.

(Wilhelm Busch)