Was haben TRX, ein Überseecontainer und FashionTv gemeinsam? Man findet alles in dem neuen McFit Studio in Berlin Prenzlauer Berg, das jetzt eher wie eine Erlebnisspielewelt für Erwachsene als eine reine Muskelschmiede daher kommt. Abwechslung scheint hier das Gebot der Stunde – mit allerlei Hightech Neuerungen versucht der Branchenführer seine Position auf dem hart umkämpften Fitnessmarkt zu behaupten. Mit den zahlreichen Kursangeboten möchte man nun auch vermehrt bei Frauen punkten, die zusätzlich Dank ganzheitlichem Training indirekt an den Kraftsport herangeführt werden.
Gerade nach einer langen Saison und trotz meines abwechslungsreichen Sportplans in Vorbereitung auf meine erste Triathlon Mitteldistanz sehne ich mich häufig nach neuen sportlichen Möglichkeiten. Da kam die Einladung von McFit zu einem Pressetraining gerade recht. Weit entfernt von einer ‘Gym Rat’ konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, was McFit an Studioneuerungen vorweisen könnte, die mich reizen, ein Studio häufiger zu betreten.
Gut, in den letzten Jahren, war ich hin und wieder speziell für Bauch-Workouts in ein Studio gegangen – davon kann ich einfach nicht genug bekommen; so eine stabile Mitte hat schon etwas. Außerdem muss auch ich ab und an mal raus oder besser runter von meiner heimischen Yogamatte.
Sicher hat der ein oder andere schon mitbekommen, dass ich ein großer Freund von Cross und Functional Training bin. In leiser Hoffnung, dass ich etwas ähnliches bei McFit finden würde, fuhr ich nach Prenzlauer Berg. Das ist sozusagen, DAS Studio unter den McFits in Berlin. Groß, luftig, viel Glas, hell und freundlich – ein unglaublicher Vorrat an Geräten, die nahezu die erste Etage komplett füllen. Weit entfernt erkennt man vom Eingang aus, dass irgendwo Treppen in einen anderen Bereich führen, dass Power Plates und Spinning Räder in einem separaten Raum stehen.
Und wo war nun das groß angekündigte Cybertraining? Und was bitte kostet es, wenn ich zu meiner normalen Mitgliedschaft auch noch die Power Plates benutzen möchte? Wie immer tausend Fragen, die mir sofort durch den Kopf gingen und nach Antwort suchten. Aber langsam.
Das McFit Team hieß mich herzlich willkommen; mir wurde der Tagesablauf erklärt und ich merkte, das mir ungewollt, das ein oder andere ‘oh’, ‘ah’, ‘wow’ rausrutscht. Es fallen Worte wie Yoga, Kinesis, Rückenstraße und TRX. Irgendwie fast wie das heimische Trainingszimmer, was ich mir schon immer gewünscht habe.
Das sogenannte Cybertraining ist nichts anderes als Training mit einem virtuellen Trainer, der auf eine Leinwand, die im Verhältnis zur Raumgröße riesig wirkt, projiziert wird. Man kann wahlweise Räume ausgestattet mit Spinning Rädern, Power Plates oder Fitnesszubehör besuchen – ohne weitere Kosten. Alles, was McFit anbietet, kann man mit seiner ganz normalen Mitgliedschaft auch mitmachen. Während man in anderen Studios oder auch in Hotels nur mit einem Personaltrainer oder einer 10er Karte auf die Power Plate darf, kann man sich hier so lange man möchte durchschütteln lassen.
Es wird Wert auf Selbstständigkeit gelegt – natürlich muss man nicht das Rad oder die Platte quer umher schieben, aber im Fitnesskursraum, nimmt man sich allein seine Matte oder anderes Zubehör. Von Yoga über Pilates, Bodyshape und Step Kursen kann man fast den gesamten Tag die 30 minütigen Einheiten besuchen. Am Eingang jedes Raums befinden sich kleine Monitore, an denen man die verbleibende Zeit des aktuellen Kurses und das folgende Workout ablesen kann. Immerhin 21 verschiedene Kursprogramme bestimmen das Angebot. Keine langen Listen, in die man sich eintragen muss. Man geht hin, schaut, was los ist und wartet gegebenenfalls mir den anderen Sportwilligen, auf die nächste Runde.
Eigentliches Thema des Tages und verantwortlich für einen regelrechten Presseauflauf war aber das Cybertraining, für das nun auch Wladimir Klitschko gewonnen werden konnte. Ganz beiläufig, ohne große Ankündigung stand er plötzlich mit einem einzelnen Bodyguard hinter uns. Eingeladene Mädels, wie ich, gingen in Deckung, bevor sie von den Kameramännern und Fotografen abgedrängt werden konnten. Klitschko gab ein Interview, ließ sich geduldig an Geräten und beim Boxen fotografieren und präsentierte natürlich die sogenannten Champ’s Challenge Kurse vor. In zwei Kursen, die einen unterschiedlichen Fokus haben, kombiniert Klitschko virtuell von der Leinwand aus Fitnesselemente mit einem Boxworkout. So macht er Boxen auch für Anfänger attraktiv und verständlich. Während Training I Brust und Rücken stärkt, werden im Training II die Beine in Form gebracht. Alles nicht so ganz einfach, man muss sich erst reinfinden, vor allem dann, wenn man keine Ahnung davon hat wie man eine Rechts-Links-Kombination mit den Armen und gleichzeitig mit der richtigen Bein- und Körperbewegung kombiniert. Irgendwie dann trotzdem kein Problem, denn während die Mitglieder schwitzen, erklärt Klitschko in ruhigen Worten wie man was am besten ganz langsam beginnt und dann steigert.
Aber McFit hat nun noch viel mehr zu bieten, was man wunderbar unter Erlebnistraining fassen kann. Denn im Untergeschoss warteten die eigentlichen Schätze, für die sich aber scheinbar keiner außer mir interessierte. Dieses Mal stehen die Trainer Schlange und warten auf die Gäste. Mitten im Flur scheint ein Überseecontainer abgestellt zu sein, in dem sich mit schummrigem Licht Lagerhallenatmosphöre breit macht. Dort befindet sich der Box-Parcour mit Punching-Bällen, Schlagpolstern und Boxsäcken. Das passende Zubehör, also die Boxhandschuhe, gibt es natürlich samt Fairness-Regeln der Klitschkos ebenfalls.
Im absoluten Kontrast dazu die mintgrüne Rückenstraße – ein wenig wie bei der Physiotherapie, aber mit neuen Geräten, die auf Einfachheit setzen. Das, was man also vielleicht bei der Physiotherapie gelernt hat, kann man hier selbstständig oder auch mit Hilfe von einem Trainer, die zu jeder Zeit dort ansprechbar sind oder anhand von detaillierten Erklärungen, selbst anwenden.
Für all jene, die eigentlich keine Zeit haben oder sich in der Mittagspause mit etwas Sport erfrischen wollen, bietet sich das 15 Minuten Zirkel Workout an, bei dem ausgewogen alle Muskelpartien ein Mal durchtrainiert werden. Besonderer Wert wurde dabei darauf gelegt, dass zwei Übungen, die nacheinander absolviert werden, immer “Spieler” und “Gegenspieler” belasten.
Während ich so weiter schlenderte und mein Lieblingstraining längst fokussiert hatte, stoppte ich noch schnell noch an der Kinesis Trainingsstation. Dabei handelt es sich um ein dreidimensionales und dynamisches Seilzugtraining, wodurch ganz fließende Bewegungsabläufe möglich sind. Gerade als Frau bekommt man so gar nicht mit, dass man neben Koordination, Balance und Beweglichkeit auch ordentlich Kraft trainiert.
Nun aber zu meinem persönlichen Highlight – so wie Anke beim Spinning sehr viel Spaß hatte und super in den Tag gestartet ist, kannte meine Begeisterung beim TRX Training keine Grenzen. Meine strahlend roten Wangen nach dem Workout sprachen Bände. Fast wie ein Runners High gab es hier mein erstes TRX Hoch. TRX® Suspension Training – klingt erst einmal wild, ist es aber eigentlich gar nicht. Schon vor Jahren sah ich einen Personaltrainer mit seinem Schützling auf einer Wiese an einem Baum hängen. Nun fand das System auch den Weg ins Studio und genau darüber sprach ich dann direkt mit dem Verantwortlichen für die Trainingskonzeption bei McFit. Zwei Seilschlingen hängen als Gruppe an einem Stahlrohr von der Decke und es ist ziemlich egal, welche Übung man macht. Letztlich wird nahezu der gesamte Körper, die Koordination und Balance trainiert. Nachdem die fachlichen Details zum Thema ausgetauscht und meine Neugierde gestillt war, wollte ich es endlich natürlich selbst ausprobieren. Ich durfte mich über eine Rundumbetreuung durch einen Trainer freuen, der mir die ersten Schritte mit den Seilen zeigte. Wie passe ich die Seile, die eher wie breite Bänder wirken, meiner Körpergröße an oder wie verstelle ich sie für die einzelnen Übungen und was ist eigentlich alles möglich. Wir schwingen uns etwas ein, zeigen, was in unseren Bizeps steckt, hängen unsere Beine ein und machen Liegestütze, bringen unsere Körpermitte zum Schwitzen und schon nach zehn Minuten haben wir das Gefühl, wir hätten alle Muskeln angesprochen.
Natürlich ist es schön, bei solchen Eröffnungsveranstaltungen persönlich betreut zu werden. Aber die Basisinformationen und Übungen kann ich mir an der Wand des TRX Bereichs zu jeder Zeit auch selbst anschauen. Falls ich später mal Hilfe benötige, hält sich zu jeder Zeit in jedem Bereich auch immer ein Trainer auf.
Wem das alles zu viel Hightech und Neuartigkeit ist, wer lieber klassisch auf einem Crosstrainer schwitzt oder sich an diversen Geräten auspowern möchte, kann das natürlich auch machen. Davon gibt es ja im McFit zu Genüge. Gegen Langeweile beim Sporteln kämpfen 1500 Songs der McFit Playlist an, die immer wieder neu gemischt werden. Die Videolist der zahlreichen Fernseher, die überall aufgehängt sind, läuft auch in Rotation, ist dabei aber recht kurzweilig. Ok, ich konzentriere mich vielleicht auf Nebensächlichkeiten, aber wenn im McFit TV FashionTV läuft oder sogar Surfvideos und eine Doku über den Ironman Austria, dann verliere ich gern den Blick fürs Wesentliche.
Vielen Dank an das McFit Team für diesen mehr als unterhaltsamen Nachmittag mit euch, in eurem Studio und mit Wladimir Klitschko! Wir sehen uns ganz sicher schon bald wieder.
Das sehr informative Interview mit Wladimir Klitschko, in dem er über Sport allgemein und über das Boxen spricht, kann man sich bei ‘Live for the pump‘ ansehen. In dem Blogbeitrag von Mark Maslow kann man mehr über die Motivation von Klitschko erfahren und was man für sich selbst und den eigenen Sport daraus ziehen kann. Auch an euch lieben Dank, es hat mich gefreut, euch kennenzulernen.Meine Seite ist übrigens bei ‘Joggen online’ für die Wahl des beliebtesten Laufblogs nominiert. Ich würde mich sehr über eure Stimme freuen; klickt einfach mal hier.
Bild: PR (McFit GmbH) & privat
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