Disclaimer: Wie alles in diesem Blog, ist dieser Artikel mein ganz persönlicher, subjektiver Standpunkt – meine Meinung. Genau nicht Objektiv. Weder möchte ich Menschen, die das anders sehen, zu Nahe treten, noch sie persönlich kritisieren oder herum moralisieren. Das sind »nur« meine Gedanken.
Über Stern.de fand ich neulich dieses Video. Beim ersten Anschauen fand ich es noch witzig. Nachdem ich es mir aber ein zweites Mal angeschaut habe, konnte ich mich dem Eindruck nicht erwehren, dass ich daran etwas ziemlich falsch fand.
Für eine detaillierte Aufklärung über Sex sind die Kinder meiner bescheidenen Meinung nach schlicht noch zu jung. Ohne die Menschen hinter den kurzen Ausschnitten zu kennen finde ich, dass ein Kind von vielleicht fünf oder sechs Jahren in seiner Entwicklung noch nicht weit genug ist, um Details über Sex zu erfahren.
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Der Auslöser, darüber zu bloggen war ein Tweet heute morgen in meiner Timeline:
HILFE mein Fünfjähriger fragt, wie Spermatozoiden in die Eier kommen und wieso nicht alle ins Ei hineindürfen. Ideen? #erklärungsnotstand
— Mama hat keine Zeit (@mamakeinezeit) 26. Januar 2015
Der Grund für die Frage war wohl:
@Seesuse 'türlich, aber so dass er es versteht. Die Kindergärtnerin lädt einfach ihre Theorie ab und die Kids stehen dann da mit Halbwissen!
— Mama hat keine Zeit (@mamakeinezeit) 26. Januar 2015
(@mamakeinezeit: Ich möchte Dir nicht zu Nahe treten. Ich kenne weder Dich noch Deinen Sohn, noch weiß ich, wie genau die Sprache oder das Thema im Kindergarten waren. Ich möchte nichts davon beurteilen. Dein Tweet war für mich nur der Punkt, an dem ich beschloss zu dem Thema etwas schreiben zu wollen, deshalb zitiere ich ihn hier.)
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Ihr dürft mich jetzt gern steinigen oder rückschrittlich, mittelalterlich oder verbohrt schimpfen. Aber ich finde, ein fünfjähriges Kind muss genau nichts über Spermatozoen, weibliche Eizellen oder Befruchtung wissen. Und schon gar nichts über Sex.
Natürlich will ein Kind irgendwann erfahren, woher die Babies kommen und woher es selbst kommt. Aber die Antwort »Aus Mamas Bauch« reicht meiner Meinung nach vollkommen. Und die Nachfrage, wie die Babies dort hin kommen, kann man auch beantworten mit »wenn Mamas und Papas sich ganz doll lieb haben und Erwachsenenkuscheln, dann können sie manchmal auch ein Baby machen. Und das wächst dann in Mamas Bauch bis es zur Welt kommt. Und so haben wir auch Dich bekommen.«
Dazu braucht es keine Details über Penisse und Vaginas. Über Eisprung, Eizellen oder eben Sperma. Das halte ich bei kleinen Kindern einfach nicht für angebracht. Ich glaube eher, dass zu viele Details, zu viele Einblicke in dieses Thema ein Kind leicht überfordern können. Es kann die Informationen rund um Sex gar nicht einordnen – auch wenn sie noch so kindgerecht, liebevoll und wertfrei vorgetragen werden.
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Ich denke, mit Kindern über Sex zu reden wie in dem Video, hebt sie auf eine Ebene, auf die sie gar nicht gehören – die sie eher überfordert. Kurz gesagt, Sex ist ein »Erwachsenenthema«. Also nichts, worüber ich mit meinem Kind spreche. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.
Auch denke ich, ab einem bestimmten Punkt ist die Aussage »ich glaube nicht, dass Du das schon wissen solltest. Das erkläre ich Dir gern, wenn Du größer bist« gar nicht so falsch. Denn meiner bescheidenen Meinung nach gibt es durchaus Themen, Informationen, Details, für die ich mein Kind noch zu jung finden kann.
Versteht mich nicht falsch. Natürlich weiß ich, dass Aufklärung sehr wichtig ist. Und nein, ich bin auch keiner von der »Bloß nichts über Homosexualität im Aufklärungsunterricht erzählen«-Fraktion. Eine gute, unvoreingenommene sexuelle Aufklärung ist extrem wichtig. Aber eben erst für ältere Kinder, die mit großen Schritten auf ihre Pubertät zulaufen. Und natürlich für jugendliche.
Eben alles zu seiner Zeit.
Wie seht Ihr das? Was ist Eure Meinung dazu? Wer mag, darf gern kommentieren. Andere Blogbeiträge zu dem Thema verlinke ich an dieser Stelle natürlich sehr gern.