Vom Weißwaschen deutscher „Machteliten“ und vom Anschwärzen ihrer Kritiker


„…Im Hinblick auf das Scheitern der Weimarer Republik suggeriert die Ausstellung z.B., dass die Aushöhlung des Parlamentarismus der negativen Mehrheit antidemokratischer Parteien (NSDAP und KPD – die DNVP wird freundlicherweise nicht erwähnt) geschuldet sei… Die Wende zum Antiparlamentarismus erfolgte, weil die bürgerlichen Parteien den politischen und sozialpolitischen Kompromiss der Weimarer Koalition aufgekündigt hatten.

Es sind nicht die „Extreme“ an den Rändern, es ist die wirtschaftliche, soziale und politische Radikalisierung der bürgerlichen „Eliten“ und ihres politischen Personals, der bürgerlichen Parteien, es ist der „Extremismus der Mitte“, der zur Auflösung der parlamentarischen Demokratie führt.

Ein Hauptakteur, die Großindustrie bzw. das Großbürgertum, wird eher beiläufig erwähnt. Seine Rolle und die Rolle der bürgerlichen Parteien bei der Zerstörung der Weimarer Republik werden verschwiegen. Insbesondere wird nicht deutlich, dass die auf den Abbau des Sozialstaates gerichtete Krisenpolitik der Unternehmer in der Konsequenz die Zerstörung nicht nur der Formen parlamentarischer Repräsentation, sondern jeder demokratischen Artikulation implizierte. Stattdessen wird eine Kausalität fingiert (eine negative Parlamentsmehrheit von NSDAP und KPD), die als solche niemals zur Ernennung Hitlers als Kanzler geführt hätte.

Die Trennung zwischen sozialer Lage und politischer Artikulation wirkt besonders niederträchtig bei der Wiederholung des mehrfach widerlegten Irrtums, die Arbeitslosen hätten den Aufstieg der Nazis mit Stimmen befördert.

In den großen Erzählungen der deutschen „Eliten“ richten eben immer die Ärmsten und Ohnmächtigsten das größte Unglück an. Sie essen falsch, sie lieben falsch, sie wählen falsch. In den großen Erzählungen der deutschen „Eliten“ werden immer nur die Wehrlosesten verhöhnt und die Hungrigen als „Hans Wurste“ lächerlich gemacht. Immer sind die Niedrigsten die größten Betrüger und bekommen komische Indianernamen. Sie heißen „Florida-Joe“ oder „Karibik-Klaus“, aber niemals Josef Ackermann oder Klaus Zumwinkel.

Es ist empörend, dass einen die Manipulationen, Verfälschungen und Halbwahrheiten dieser Ausstellung dazu zwingen, Fakten zu reproduzieren, die man in jedem halbwegs brauchbaren Schulbuch nachlesen kann.“

Quelle und gesamter Text: http://www.nachdenkseiten.de/?p=20768


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