Vom Verdeutschen und Deutschem deuten

Von Lukas Röthlisberger @Adekagabwa

Das Wort Deutsch (Holländer = Dutch) stammt aus dem Germanischen („peudo“) und heißt nichts anderes als „Volk“. Wenn man heute sagt, man solle etwas eindeutschen, dann will man ein Fremdwort unserer Schreibweise anpassen, sagt man verdeutschen, so sucht man für das Fremdwort ein deutsches Wort.

Auch die Germanen benutzten seinerzeit zusammen mit dem Hauptwort für Volk („peudo“) zusätzlich ein ähnlich lautendes Verb. Dieses Verb bedeutete „für das versammelte Volk etwas verständlich machen“. Also schon damals etwas wie verdeutschen.

Dieses Verb hat sich bis heute erhalten. Es heißt deuten. Deuten ist also ganz eng verwandt mit dem Wort Deutsch. Deuten kann man mit dem Finger auf etwas, oder aber wir deuten ein Orakel, wir interpretieren ein Ereignis.

Ursprünglich bedeutete das althochdeutsche Wort „diuten“ auch “übersetzen“. Das heißt mit anderen Worten, wenn man eine fremde Sprache übersetzt, dann deutet man sie für jemanden, der sie nicht versteht – wie schön! Im übrigen deuten wir ja auch den klugen Vortrag des Professors oder einen unverständlichen Fachartikel, wir deuten das Weinen des Kleinkindes sowie auch das Miauen der Hauskatze.


Bild: Sensosaurus Lengua / 22cm x 29cm / Glasmalfarben, Figur auf Siebdruck, Collage auf Siebdruckpapier / 2010, Nr.10-060


Auf der Moorbirke kommt das DEUTEN immer wieder mal vor. Folgende vier Artikel betrachten das Thema jedesmal auf eine andere Art und Weise: