Welch eine deprimierende Weltuntergangsstimmung da draußen. Da möchte man den ganzen Tag im Bett unter der warmen Decke verbringen. Bei dem Wetter könnte man doch noch auf den Gedanken kommen, dass es gar nicht so schlecht wäre, irgendwo zu leben, wo das Wetter einem immer die Sonnenseite des Lebens zeigt. Naja, träumen kann man ja. ;)
Ich habe eine Kurzfassung für Euch.
Klar – geknipst habe ich auch schon früher, war schon damals von den ersten Kompakten (damals alles noch analog) fasziniert. Man muss dazu sagen, dass ich im Schulalter schon ziemlich nerdig war, was den ganzen Technikkram anging. Meine erste Spiegelreflexkamera war eine analoge Minolta – an das Modell kann ich mich nicht erinnern. Tja, als Schüler verfügt man ja nicht um die nötigen Mittel um sich etwas „Vernünftiges“ was die Objektive betrifft, zu leisten. Ich habe übrigens – warum auch immer – damals schon Richtung Canon geschielt. Dann ist da noch die Sache mit den Filmen, der Entwicklung und den Abzügen. Im digitalen Zeitalter, fällt das ausprobieren leichter, man hat schneller Erfolgserlebnisse, weil man die Ergebnisse direkt sehen kann. Lange Rede, kurzer Sinn – wir sind damals nicht warm geworden, ich und die Minolta. Kurze Zeit später war auch schon die erste Digitale da. Ich weiß noch, wie stolz ich darauf war. Ich meine mich zu erinnern, das ich die Erste in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis war, die eine digitale Kamera mein Eigen nennen durfte. Ich habe damals tatsächlich als armer Azubi um die 400,– Euro (fast ein ganzes Azubigehalt) für eine blöde (im Nachhinein ist man immer schlauer) kompakte Digicam (die nicht mal einen manuellen Modus hatte) auf den Kopf gehauen. Ja für das Geld bekommt man heute Besseres geboten. ;) Dann wurde erstmal wild drauf los geknipst.
Beruflich habe ich zwischendurch auch einige Produktbilder mit digitalen Spiegelreflex gemacht, doch die Prioritäten lagen damals noch anders und das Interesse für die Fotografie hatte einen Mehrjahres-Winterschlaf gehalten.
Jahre später … wenn ich so überlege, habe ich das meinem „Sozialintensivpartner“ zu verdanken, dass wir uns wieder gefunden haben: ich und meine verlorene Liebe zur Fotografie. Es hat alles in unserem ersten gemeinsamen Urlaub angefangen. Der Mann hatte damals eine Canon (ich glaube es war die) 400D mit einem Kitobjektiv zu Hause rumliegen, die er aber nie benutzte. Ich fragte, ob ich diese im Urlaub benutzen dürfte und er stimmte zu. Ich mag keine Mitbringsel – wisst Ihr – diese kleinen Dinger, die irgendwo rumstehen und verstauben und beim Putzen nur mehr Arbeit verursachen. Ich sagte, ich möchte aus dem Urlaub Bilder als Erinnerungen mitbringen. Ich möchte mich an die Zeit noch besser erinnern können, wenn ich die Erinnerungen mit Bildern unterlege.
Und da ist es passiert – plöztlich habe ich ganz anders fotografiert (oder es zumindest versucht). Ich habe versucht Situationen und Momente zu sehen und nicht einfach knipsen, knipsen, knipsen. Da ist es um mich geschehen. Es ist fast 3,5 Jahre her. Zurück aus Ägypten schaute ich mich nach einer eigenen Kamera um und hielt schon einige Monate später die 5DMkII in den Händen. Ja wir haben seitdem schon einiges zusammen gesehen. Und ich kann mir mein Leben ohne Fotografie und der Erinnerungen, die sie einem beschert nicht vorstellen. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich mittlerweile auch so gerne Hochzeiten fotografiere.
Und es ist toll an einem verregnetem Tag, ein paar sonnige Bilder rauszukramen und in Erinnerungen zu schwelgen. So kommt man von einer Erinnerung an einen tollen Tag in Miami Beach zu den ersten Gehversuchen mit der Fotografie, zum ersten gemeinsamen Urlaub mit einem besonderen Menschen.
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Tag und viele Erinnerungen.
Und somit zu einem wichtigen Vorsatz für 2012: die privaten Bilder nicht immer nur hinten anstellen und endlich mal all die tollen Erinnerungen (in Form von Büchern) zum Leben erwecken.