Vom Schreiben ...

Die Freitagsfrage steht an. Vanessa möchte heute über ein Randgebiet der Leidenschaft zum Lesen reden. Menschen, die schreiben, lesen auch gerne. Aber schreiben Menschen, die lesen, auch gerne? Steffi von His&HerBooks hat es getan .. Vanessa denkt darüber nach .. Moena von DasBücherEi ist dabei, es zu tun ..
Ich schreibe seit ich schreiben kann. Ebenso wie ich lese seit ich lesen kann. Letzteres ist bei mir in jedem Falle um einiges ausgeprägter und besonders in den letzten Jahren vermehrt in den Vordergrund gerückt. Doch ich habe auch schon immer gerne geschrieben. Ob Satiren, Songtexte, Kurzgeschichten, Gedichte oder ganze Romane .. vieles wurde nie beendet, aber einiges wurde mitgeteilt oder in Wettbewerbe eingereicht oder einfach zur Freude von anderen vorgelesen. Als ich ungefähr 12 war, begann ich mit einer Schulfreundin gemeinsam Geschichten zu schreiben. Die gehören zwar nicht zu meinen Bestleistungen, waren aber in ihrer Entstehung gewiss die lustigsten und erinnerungsträchtigsten. Weil eines dieser frühen Werke ohnehin bereits im Internet veröffentlicht ist, denke ich mir nichts dabei, es euch an dieser Stelle noch einmal zu zeigen. Es entstand - wie unschwer zu erkennen - in Anlehnung an das berühmte Kinderlied "Guten Abend, Gute Nacht".
Die blutige Spieluhr(2007)
Als Mädchen von reinem Weiß bedeckt,
betritt sie das dunkle Moor.
Durch knorrige Bäume halb versteckt,
verschließt sich das ästige Tor.
...und morgen früh, wenn Gott will...
Die Feuchtigkeit des Moors umhüllt
sie. In stiller Traurigkeit erstarrt
von schwarzem Nichts erfüllt
sie in der Dunkelheit verharrt.
...und morgen früh, wenn Gott will...
Sie blickt sich um. Da war doch was!
Die Furcht fährt ihr in die Glieder.
Kalte Perlen rinnen an ihr herab, so nass.
Zitternd verschließt sie die Lider.
...und morgen früh, wenn Gott will...
Verängstigt rennt sie los.
Kein Gefühl, wohin.
Kommt auf eine Lichtung, groß.
Das Moor vernebelt ihr den Sinn...
...und morgen früh, wenn Gott will...
Die silbrige Flut des Mondlichts ergießt
sich über sie, voll und ganz.
Auf dem Boden, wo Gutes sprießt
steht das Böse – ohne Glanz.
...und morgen früh, wenn Gott will...
Auf Moos gebettet, mit Rosen bedacht.
Die schwarze Blüte sich vom Weiß abhebt.
Die Unschuldige vom Bösen verlacht,
während sich leis’ die Spieluhr dreht.
...und morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt...
Unabhängig von diesen mittelmäßig zielführenden Nebenbeschäftigungen im Unterricht, besuchte ich auch einige Schreibkurse, um meine eventuell verborgenen Talente an die Oberfläche zu befördern. Leider blieb der große Erfolg aus und ich werkelte weiterhin still in meinem Kämmerlein nur für mich.Ich habe großen Respekt vor den Autoren, die sich manchmal mehr Zeit zum Recherchieren, Organisieren und Aufbauen des Plots nehmen als für das eigentliche Verfassen des Buches. Dieses mühselige Zerpflücken der eigenen Ideen und Gedanken, das aufwendige Errichten von mentalen Konstrukten .. das war mir immer zu anstrengend. Deswegen bin ich bei der Lyrik hängen geblieben und versuche mich auch nicht weiter in irgendwelchen Romanen, Fantasygeschichten oder Jugendbüchern. Das überlasse ich dann doch lieber denen, die es in meinen Augen können.
Jimmy

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