Vom richtigen Maß

Das ist schon so eine Sache mit dem richtigen Maß. Wann ist man maßlos und wann ist das Maß schlussendlich voll?

Zum Ende des Jahres fällt mir das immer ganz besonders auf. Einerseits steht Weihnachten vor der Tür und an jeder Ecke wird man von Werbung, blinkenden Schaufensterauslagen oder Geschenkwünsche zugeballert. Gleichzeitig sagt das eigene Kleinunternehmen auch: Konsumiere, damit Du nicht zuviel an Gewinn machst.

Und doch blicke ich dann wieder zurück und schaue, was ich im letzten Jahr erreicht habe und plane, wo ich nächstes Jahr hin will.

Mein Besitz ist im letzten Jahr erheblich schlanker geworden. Bücher und DVDs sind überwiegend bei Momox gelandet und haben zusätzlich den einen oder anderen Euro eingebracht. Nicht gebrauchte Elektronik wurde verkauft. Ein enormer Zeitfresser, meine Playstation 3, ist nun nicht mehr da.

Okay, der Fernseher mit dem Fire-Stick ist noch da und wird mich doch nicht so schnell verlassen. Der Serienjunkie und Filmfreak in mir ist dann doch nicht tot zu kriegen.

Auch Kleidung, Küche, Schlaf- und Arbeitszimmer wurden entschlackt. Das Optimum ist aber trotzdem noch immer nicht erreicht. Obwohl, die Planung für eine wesentlich kleinere Wohnung im nächsten Jahr ansteht.

Arbeit wurde reduziert. Zwei Tage weniger in der Woche bringen sehr viel Zeit, eigene Projekte auf den Weg zu bringen. Diese Freiheit empfinde ich, als sehr, sehr erfüllend. Wenn man diese finanzielle Unabhängigkeit erreichen kann, muss man nicht mehr so oft in das Hamsterrad steigen und wie wild drauflos laufen und dabei weder wirklich vom Fleck kommen noch eine richtige Entwicklung machen.

Mit weniger finanziellen Mitteln wird natürlich auch die eigene Sicherheit geschwächt. Immer wieder werfen Kollegen oder Freunde die Frage auf, dass man doch dann am Ende auch weniger Rente bekommt, wenn man weniger einzahlt. Dann kommen immer wieder die Zweifel auf, ob man sich wirklich auf dem richtigen Weg befindet.

Dann sehe ich oft auf mein Bankkonto und sage mir, das alles doch gut klappt. Meinen Konsum habe ich in seine Schranken verwiesen und gebe eigentlich sehr wenig aus. Das wirkt sich positiv auf die eigenen Finanzen aus. Auch die eigene kreative Arbeit und die Besitzverkäufe spülen Geld wieder auf die Habenseite.

Klar will ich nicht auf alles verzichten. Ein Leben im maximalen Zwang zum Verzicht kann meiner Meinung nicht das Ziel des Minimalismus sein! Ein Leben sollte schon erfüllend sein, lebenswert.

Das eigene vernünftige Maß kann eigentlich nur in der Priorisierung liegen. Was ist mir wichtig, welche Bedürfnisse müssen befriedigt werden. Und welche sind eben nicht so oder gar nicht wichtig.

Auf jeden Fall ertappe ich mich immer wieder dabei mit einem Lächeln oder auch mal mit einem fetten Grinsen einfach durch die Gegend zu laufen. Warum lache ich? Weil ich glücklich bin! Glücklich hier und jetzt wirklich zu sein. Pur. Ohne Ballast. Einfach einen Schritt nach dem anderen zu machen. Ohne ein bestimmtes Ziel.

Das ist für mich das richtige Maß!

Wie sieht das bei euch aus?


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