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Veröffentlicht am 7. März 2014 | von Florian Kraner
Da hagelt es noch jede Menge Kritikerschelte für Castlevania: Lords of Shadow 2, schon hat Mercury Steam-Chef Enric Alvarez höchstpersönlich bereits eine schlagfertige Antwort parat: Die Presse muss schon dumm und blind, sein um solche Testergebnisse abzuliefern.
Wir haben dem Titel selber ein eher mittelmäßiges Review-Ergebnis verpasst, ich persönlich würde mit dem Tiefpunkt 4/10 (EDGE) nicht einverstanden sein aber… Es geht in einer Review nicht unbedingt darum, die objektive Wahrheit einzufangen. Objektiv gesehen ist heutzutage beinahe jeder große Release derselbe: 8/10, 4 von 5, 2 Daumen hoch, 75% – in einer Zeit, in der sich nur noch wenige Große wirkliche AAA-Produktionen leisten können, ist die Qualität natürlich überall hoch. Woran soll man da noch greifbare Unterscheidungsmerkmale festmachen und ermitteln, welche Spiele die wertvolle Zeit des Spielers verdienen, wenn nicht an eher subjektiven Wahrnehmungskriterien.
“Tripple AAAhhhhhhh….rghhhhh”
Subjektiv gesehen, aufgewogen mit den Erfahrungen die in vergangenen Spielen gemacht wurden, ist Alles, was Castlevania: Lords of Shadow 2 zu bieten hat, schon mal / besser dagewesen, auch wenn diese Teilaspekte für sich allein genommen großartig sind. Erst an dieser subjektiven Wahrnehmung, die durch die akkumulierten Erfahrungen eines Spielers entstehen, lässt sich begreiflich machen, was an einem Titel heutzutage mittelmäßig ist. Denn es gibt sehr wohl Spiele, die uns begeistern und fesseln, die uns mitreißen und nicht mehr loslassen und an die wir uns auch Jahre später zurückerinnern (können, wollen). Doch diese Werte lassen sich nicht in Soundqualität oder Grafikpracht messen -sind doch dies auch alles Aspekte, in denen Castlevania: Lords of Shadow 2 eindrucksvoll brilliert.
Und so bleibt dem Einwurf von Herrn Alvarez, er sei froh, dass Menschen, die über Spiele schreiben, nicht eben diese machen, nur eines zu erwidern: Wir sind ebenso froh, dass noch nicht alle Reviews, von all jenen geschrieben werden, die die Spiele machen - und unabhängige Magazine auch im Fall von hochwertigen AAA-Releases den Mut haben, mit ihrer subjektiven Wahrnehmung die Mittelmäßigkeit eines Titels zu entlarven, der trotz seiner großartigen Einzelteile eben trotzdem nicht mitzureißen vermag.
Tags:Castlevania
Über den Autor
Florian Kraner Aufgabenbereich selbst definiert als: Pixel-Fachmann mit Expertenausweis? Findet ”Das Fürchterliche muß sein Gelächter haben!” zutreffend.