Vom Mangel zur Fülle

Von Maria Glatz

Vorräte anzuhäufen und Dinge oder Kleidung zu kaufen, die wir im Augenblick nicht wirklich benötigen, geschieht häufig aus dem Gefühl eines Mangels heraus. Es entspringt vielfach aus einer Sorge oder sogar aus einer Angst heraus, dann, wenn wir es brauchen, die Nahrung, das Ding, die Kleidung nicht zur Verfügung zu haben oder nicht kaufen zu können, wenn wir es benötigen.

“Ich kaufe mir lieber gleich 4 Päckchen von meinem Lieblingstee, weil vielleicht wird die Produktion eingestellt!”

“Ich nehme lieber gleich 2 x das gleiche Shirt, falls es kaputt geht.

Manchmal ist es den Menschen gar nicht bewusst, dass sie Mangel in ihrem Leben verspüren. Das Verhalten hat sich längst verselbständigt, es ist so wie es ist weil es immer schon so war. Wir sind aufgewachsen mit diesem Lebenskonzept, zu horten, zu hamstern, vorzusorgen und immer mehr haben zu wollen, als wir wirklich brauchen.

Darauf vertrauen immer das zu haben was wir gerade brauchen

Wenn wir jedoch die Fülle in unserem Leben verspüren und das Vertrauen haben, dass wir immer das haben und haben werden, was wir für unser Leben brauchen und zwar in dem Moment, in dem wir es benötigen, dann fühlen wir uns reich und brauchen im Jetzt nicht anzuhäufen, was wir vielleicht irgendwann einmal in einer fernen Zukunft benötigen werden.

Brauche ich das oder will ich es nur haben?

Diese Frage sollten wir uns vor jeder Kaufentscheidung stellen.

Auch sollten wir uns fragen, ob wir nicht bereits ein gleiches oder ähnliches Ding haben oder ob wir etwas bereits besitzen, mit dem der gewünschte Zweck ebenfalls erfüllen werden kann.

Um etwas zu nützen muss man es nicht besitzen

In meinem Beitrag Tauschen und Teilen – Alternativen zum Konsum habe ich mich mit dem Thema bereits auseinander gesetzt.

Es gibt so viele alternative Möglichkeiten, wie man etwas nützen kann ohne es besitzen zu müssen.

weniger ist mehr

Alles, was wir besitzen muss auch verwaltet und gepflegt werden. Das verbraucht unsere Lebenszeit und macht uns unfrei.

Ich habe Verantwortung für das, was ich besitze und nehme sie auch wahr. Lebensmittel werden verkocht bevor sie verderben. Mein Speiseplan richtet sich nicht nach meinen Gelüsten sondern nach dem, was verbraucht werden muss.

Selbst wenn ich meinen Besitz wieder los werden will, verbraucht es meine Lebenszeit für das Entsorgen, wie auch immer das aussehen mag.

loslassen, was das Leben schwer macht

In den letzten Jahren habe ich langsam losgelassen und viel von meinem Besitz verschenkt oder entrümpelt.

Je weniger ich besaß, desto einfacher wurde mein Leben und desto freier habe ich mich gefühlt.

Es war viel Zeit dazu nötig, die Dinge zu vereinfachen und mein Leben zu entrümpeln.

Ich bin wählerisch!

In der Zeit des Entrümpelns habe ich sehr viel über mich und meine Bedürfnisse nachgedacht. Musste ich ja zwangsläufig, bei jeder Entscheidung was mit den vielen 100 Dingen passieren soll, die durch meine Hände gingen.

Ich habe dadurch mich selbst und meine Bedürfnisse viel besser kennen gelernt und bin nun mit Freude wählerisch im besten Sinne des Wortes.

Zu mir darf nur noch was mir und zu mir passt und was ich wirklich brauche. Mit diesen Dingen umgebe ich mich gerne und daran erfreue ich mich täglich. Diese Dinge sind wertvoll für mich und ich wertschätze sie.

Heute fühle ich mich reich und spüre die Fülle in meinem Leben.

Buchtipp:

Entrümpeln Sie Ihr Leben.
So befreien Sie sich von Andenken, Altlasten und anderem Ballast
von Harriet Schechter
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