Vom Leben im Dreck - ein Plädoyer an Mütter für mehr Gelassenheit

Ja das ist doch mal ne Headline was? Nein, wir leben natürlich nicht im Dreck - abgesehen von der Küche vielleicht. Es ist zum wahnsinnig werden: Minimaus isst, Mama putzt. So richtig schlimm wurde das eigentlich erst, als sie von der gemütlichen Babyschale des TripTraps in den für ältere Kinder konzipierten Sitz durfte. Da macht es einfach wahnsinnig Spaß sich über den ganzen Tisch zu lehnen und mit dem Essen zu matschen bis der Arzt kommt.
Vom Leben im Dreck - ein Plädoyer an Mütter für mehr Gelassenheit
Aber als vorbildliche Mutter unterbinde ich diese Aktion nicht, sondern klatsche noch Beifall und ermuntere zum lustigen weitermatschen. Warum ich das mache? Tja, da ich als immer informierte Frau natürlich nichts falsch machen möchte, habe ich nachgelesen. Und das lautetet irgendwie so in der Art: Lassen Sie ihr Kind seine eignen Erfahrungen mit dem Essen machen. Es muss Essen fühlen und damit spielen können. Bla Bla Blaaaaa - mein Alltag sieht dadurch dann folgendermaßen aus:
  1. Luisa weckt mich mit lustigem hauen auf mein Gesicht.
  2. Wir gehn' erstmal nach kurzem wachkuscheln zum Wickeltisch, wo ich eine bomben-volle Windel wechsel und natürlich ständig auf der Hut bin, denn das kleine Selbstmordkommando versucht ja schon morgens den Köpfer vom Wickeltisch.
  3. Mama ist schon leicht nassgeschwitzt von der morgendlichen Aktion im Halbschlaf und wir gehen in die Küche zum besagten Stuhl. 
  4. Luisa bekommt irgendwas zum spielen in die Hand, alles in der Hoffnung das Mama in Ruhe den Kaffee und ihren Müsli zubereiten kann. Fehlanzeige. Ok, es gibt also schon ein bisschen Obst vorab zur kurzen Beruhigung zwischendurch.
  5. Endlich wird gefrühstückt - also Mama frühstückt und füttert nebenbei ein hungriges kleines Mädchen, dass ja schon fast verhungert. Der Brei fliegt aufgrund freudigen Hauens mit den Ärmchen schon durch die halbe Küche. Doch kein Grund zur Panik, das ist ja erst der Anfang.
  6. Mama macht die Küche sauber - es ist noch früh am Tag und sie gibt sich Mühe.
  7. Wir starten unser Tagesprogramm, aber halt: Da muss die gerade erst neu gemachte Windel auch erstmal eingeweiht werden. Also zurück zu Punkt 2. 
  8. Irgendwann steht das Mittagessen an. Hier haben wir aktuell die "Ich-mag-jetzt-das-essen-was-Du-hast-Phase". Mama macht sich trotzdem immer noch vergeblich die Mühe und wechselt munter zwischen sommerlichem Gemüse und Kürbis hin und her. 
  9. Nachdem der Brei nach wenigen Löffeln als eklig befunden und das dafür bekommene Brot / die Nudeln / der Pfannkuchen halb im Magen und halb in der gesamten Küche verteilt wurden, kommen wir wieder zu Punkt 6 mit kleiner Anpassung: Die Putzlaune ist schon leicht auf dem absteigenden Ast und Mama nimmt statt extra Lappen und Wasser nur noch ein paar der nicht verzichtbaren Babylove Waschlappen. 
  10. Wir gehen wieder spielen oder spazieren - wenn ich Glück habe essen wir auswärts den Nachmittagsbrei - dann darf einfach jemand anders putzen. Spaß beiseite: Ich versuche den Kinderwagen oder Sitz im Kaffee oder sonstwo natürlich einigermaßen sauberzuhalten - die Betonung liegt auf einigermaßen in der Hoffnung keine Schaaren von Vespen anzuziehen.
  11. Es kommt natürlich noch die ein oder andere Wickelaktion und um es jetzt nicht zu lang auszudehnen: Wir essen zu Abend mit Papa. Da haben wir ungefähr die selbe Herausforderung wie zum Mittagessen zu bewältigen. Wenn Papa dabei ist, fühlt man sich aber noch zu weiteren Heldentaten angestachelt und wirft auch mal gern die ganze Schale mit dem Brei vom Tisch.
    Wir kommen wieder zu Punkt 6, wobei auch hier Papa immer eingebunden wird, denn nach dem Essen möchte Madame ganz schnell wieder spielen - was wir ja so den ganzen Tag nicht machen! Nein niemals, ich hasse spielen ;)
So in etwa sieht das bei uns aus. Und damit nicht genug: Wo ich früher lustig Lifestyle und Mode geshoppt habe, sucht die Hausfrau in mir nun Erleichterung im Haushalt und bestellt doch glatt einen Powerbesen für schlappe 30 € oder denkt nachts vor dem Einschlafen dann über Putzroboter nach - gibt's sowas eigentlich? Also die Staubsauger kenn' ich ja... aber ich brauche so einen der alles macht, gleich wischt und am besten danach noch die Wäsche macht, die Fenster putzt und einkaufen geht. Kann den nicht mal einer erfinden??
Neulich habe ich dafür einen echt coolen Text gelesen von ner Bekannten - sie schreibt darin u.a. darüber, dass viele Menschen sich am Ende auf dem Sterbebett wünschen, sie hätten im Leben weniger putzen und mehr Zeit für wichtigere Dinge investiert. Das hat mir doch ein wenig die Augen geöffnet - außerdem entwickelt man mit der Zeit auch eine gewisse Gelassenheit und seither entferne ich nur den groben Schmutz und putze den Stuhl und Boden nur noch abends.
Und eine von Steffi auf ohhhmhhh.de in einem ihrer zum totlachen geschriebenen Posts zum Mama-Sein verfasste Frage auf die lieben Klamotten blieb mir immer im Kopf: "Es ist nicht die Frage, ist es dreckig - sondern wie dreckig ist es?!" - und die wende ich jetzt einfach mal auf den gesamten Haushalt inklusive Küche an.
Da hab ich doch zum Schluss noch eine Frage: Wie haltet ihr das mit dem Putzen bzw. hab ihr Kinder in dem Alter die jetzt gerade anfangen auch feste Nahrung zu sich zu nehmen und diese unbedingt, aber auch unbedingt, mit der eigenen Hand und nicht von Mama's Löffel anzunehmen? Ich bin dankbar für heitere Geschichten und Leidensgenossinnen ;) ne und natürlich für Tipps. Ich geh dann mal die Küche putzen - also oberflächlich ;)

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