Vom Kranksein und kleinen Fröhlichkeiten

Von Berit Andersen

Ich bin schon wieder krank. Mein Körper meckert und stöhnt und macht Übelkeit und bleierne Gliedmaßen. Die depressiven Gedanken kreiseln und wollen nicht verschwinden und so habe ich mich endlich aufgemacht zur Notfall-Sprechstunde des Lieblingspsychiaters.

„Der Herr Lieblingspsychiater ist heute gar nicht da“, erklärte die Lieblingspsychiatermitarbeiterin bedauernd, „kommen Sie am Dienstag wieder.“ Da ich davon ausgehe, am Dienstag noch unter den Lebenden zu sein, stieg ich wieder in die Bahn und trabte zur Lieblingshausärztin, die um Depression und die Erschöpfung einer überarbeiteten Mutter weiß und mir anstandslos eine Krankschreibung in die Hand drückte. Es war die richtige Entscheidung. Mein Körper signalisiert „Gutgemacht!“ und vorsichtshalber hüpfe ich heute früh ins Bett, und nehme mir vor, es mir morgen gutgehen zu lassen.