Vom Kochbuch zum internationalen Foodblog

Von Franz Bernthaler
Wien (Culinarius) Einen weiteren Einblick in die kulinarische Welt liefert die Food-Bloggerin Nadine. Wir möchten euch den Blog nade in the kitchen kurz vorstellen.
Ich bin eine dieser voreiligen Personen. Eine dieser Personen, die etwas umsetzt, das ihr gefällt. Ohne viel zu überlegen. So war das auch, als ich meinen Blog im April 2012 begonnen habe. Als ich 15 war, habe ich ein Kochbuch veröffentlicht. Als Kind einer multikulturellen Familie habe ich Verwandte in vielen Erdteilen der Welt, die sich gewünscht haben, das Buch auf Englisch übersetzen zu lassen. Dass ich das damals nicht wollte, hat sie nicht zufrieden gestellt, also meinte eine Cousine mal: “Hey, you could start a food blog!” Ich meinte damals, das wäre ganz cool, aber ich habe keine Zeit dazu. Tja. Wenn mir eine Idee gefällt, dann geht sie nicht mehr so leicht aus dem Kopf. Zwei Tage später war der Blog online. Neben der österreichischen Küche bin ich mit der italienischen und persischen Küche großgeworden. Die indische Küche hat es mir seit einiger Zeit auch sehr angetan und eigentlich habe ich bis jetzt in der Küche jedes Landes etwas gefunden, das mir geschmeckt hat. Deshalb finden sich auf meinen Blog Rezepte aus vielen Teilen der Welt. Weil ich finde, dass es viel zu viele gute Gerichte gibt, um sich beim Kochen auf ein oder zwei Länder zu beschränken. Und weil ich finde, dass Essen verbindet. Das Essen, das in einem anderen Land gegessen wird, ist oft alles, was wir über das Land wissen. Und wenn wir dann jemanden treffen, der aus dem Land kommt, haben wir eine Assoziation und haben das Gefühl, einen Teil dieser Person aufgrund des Essens zu kennen. Wenn ich nicht gerade koche oder backe, singe ich sehr gerne (eigentlich auch, wenn ich koche und backe), fotografiere Gesichter und Essen, und studiere Lehramt für Volksschulen. Hätte ich einen Wunsch frei, wäre das – neben Weltfrieden und der Gleichberechtigung alle Menschen, egal ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, arm oder reich – in jedes Land der Welt reisen zu können (kostenlos, wenn geht ;)). Ich finde es faszinierend zu sehen, wie andere Menschen leben, kommunizieren und essen. Ich sage “kommunizieren”, weil ich während meines freiwilligen sozialen Jahres in London erfahren habe, dass die Art unserer Kommunikation in Europa keineswegs gleich ist, Wenn du einem Engländer auf eine Frage mit einem schlichten “yes” antwortest, kann das durchaus als unhöflich empfunden werden. Das ist zwar ein banales Beispiel, aber es hat mir gezeigt, dass wir mit anderen Kulturen vertraut werden müssen, um diesen Respekt und das Verständnis gegenüber anderen Menschen, von dem wir alle so groß reden, auch zu haben. Fotocredit: Nadine