Was bedeutet Glück? Was macht glücklich? Diese Fragen können so allgemein gar nicht beantwortet werden. Jeder findet seine eigenen Antworten darauf. Manche schneller, andere brauchen länger, um zu erfahren, was sie wahrhaft glücklich macht.
Meine Gedanken kreisen schon lange um dieses Thema. Mein persönliches Glück lässt sich nicht auf ein einziges Schlagwort reduzieren. Es sind viele Dinge, die ihren Teil dazu beitragen, dass ich mich glücklich fühle. In diesem Post will ich von meinem Glück ein Minimalist zu sein erzählen.
Weniger ist Mehr
Das ist DER Standardsatz schlechthin, wenn man sich mit dem Minimalismus beschäftigt. Und er ist so wahr. Mehr an Besitz hieß bei mir vor allem Eines: mehr Chaos. Ständig habe ich einen Gegenstand gesucht, weil er in der Menge der anderen Dinge einfach verschwunden ist.
Ein Beispiel: Ich dachte lange Zeit, dass ich kaum Socken habe. Weil ich im Chaos der Schublade so gut wie nie welche gefunden habe. Als ich endlich beschloss diese Schublade auszumisten und aufzuräumen, sind sehr viele Socken aufgetaucht
Auf diese Spur bin ich durch diesen Artikel gekommen. Die Konmari-Methode hat mir den Einstieg in den Minimalismus geebnet. Mari Kondo ist eine japanische “Aufräumexpertin”. Auf youtube habe ich mir einige ihrer Videos angesehen und war beeindruckt. Allein mit ihrer Faltmethode konnte ich alle (!!!) unsere Kleiderschränke ausmisten und übersichtlich ordnen.
Das war eine komplett neue Erfahrung für mich. Davor war nie wirklich Ordnung in unseren Kleiderschränken. Durch die Faltmethode und die aufrechte Lagerung der Kleidung ist sogar viel mehr Platz in den Fächern frei geworden. Ich sehe auf einen Blick alle Kleidungsstücke in der Schublade, da Keines mehr unter einem Anderen verschwindet.
Unser Geschirr habe ich auch reduziert, weil wir einfach viel zu viel hatten. Ich habe es einer Freundin gegeben, die ihre Küche noch einrichten muss. Sowohl meine überquellenden Schränke als auch meine Freundin haben mir das gedankt.
Es gibt noch einige Stellschrauben, an denen ich noch arbeiten und weiter reduzieren will. Unseren Keller habe ich vergangene Woche begonnen auszumisten. Begonnen. Das wird eine größere Angelegenheit bis dieser übersichtlich ist.
Der für mich bisher beste Nebeneffekt: Durch die Reduktion der Gegenstände ist es im Haushalt übersichticher geworden und ich verbringe nicht mehr so viel Zeit mit Suchen. Weniger Besitz heißt also auch mehr Zeit für andere Dinge.
Andere glücklich machen
Von meinem nicht genutzten und ausgemusterten Besitz können andere Menschen wiederum profitieren. Oben habe ich bereits meine Freundin erwähnt, die gerne mein ungenutztes Geschirr übernommen hat. Wir sind in Tassen, Gläsern, Tellern, Eierbechern usw. schier ertrunken. Daher waren wir froh die Sachen los zu sein und sie hat sich gefreut diese Dinge haben zu dürfen.
Eine Win-Win-Situation. Auch rund 100 meiner Bücher haben ein neues Zuhause gefunden, in dem sie (hoffentlich) nicht einstauben werden.
Und zu guter Letzt macht es meine Tochter glücklich, wenn ich mehr Zeit habe, um mit ihr in ihrem Zimmer (Sie sagt selbst “Bombe” dazu :-D. Das verrät den Zustand, in dem es sich meistens befindet…) zu spielen oder einfach nur mit ihr ein Bilderbuch ansehe.
Eine minimalistische Lebensweise bringt also nicht nur dem Minimalisten und der Minimalistin selbst etwas. Der Minmalismus hat auch positive Auswirkungen auf andere Menschen. Diese wiegen meiner Meinung nach sogar stärker als das eigene Bedürfnis sich von unnötigem materiellen Ballast zu befreien.
Mehr Lebensqualität
Minimalismus bedeutet vor allem eins für mich: Viel mehr Lebensqualität. Und das ist für mich essentiell, um glücklich zu sein. Der Minimalismus lässt sich auch sehr gut mit meinen grünen Werten und meiner Lebensweise vereinbaren, wenn er nicht gar der Motor dafür ist.
Bei Zero Waste geht es um die Müllvermeidung und -reduktion. Wenn ich weniger besitze, kann auch weniger kaputt gehen, was dann aufwändig entsorgt werden müsste. Ich überlege mir mindestens zwei Mal, ob ich einen Gegenstand kaufe. Ich frage mich dann: “Brauche ich das wirklich? Welche Alternativen habe ich dazu? Geht das auch unverpackt?”, z.B. bei Gemüse.
Wir haben auch gar keine Margarine mehr im Haushalt. Erstens backe ich sehr selten. Zweitens sind die käuflichen Streichfette alle ausschließlich in Plastik verpackt und drittens tut es flüssiges Öl genauso gut. Das benutze ich zum Kochen und als Hautöl. Zum Backen eignet es sich genauso.
Es macht mich glücklich, dass ich anderen mit meinem materiellen Ballast helfen kann. Es ist wundervoll mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Ganz besonders spüre ich dieses Glück auch mental: dieses Loslassen von Gegenständen gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Das alleine ist bereits unbezahlbar. Ich muss weniger Putzen, ich muss weniger aufräumen, mein Alltag ist strukturierter und dadurch wird persönliche Zeit frei, in der ich mich auch gerne dem Blog widme.
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, was ihr zum glücklich sein braucht? Habt ihr das auch schon umgesetzt? Schreibt mir das gerne in die Kommentare. Vielleicht probiert ihr es ja mal aus, ob auch ihr mit “Weniger” im Leben glücklich werdet. Ich würde mich über ein kurzes Feedback freuen.
Bis dahin macht es gut.
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