Vom Gegner lernen

Vom Gegner lernenheißt den Gegner besiegen lernen. Dieses Prinzip sollten Blogger sich künftig mehr zur Linie nehmen. Beispiel Qualitätsmedien. Millionen von Lesern werden tagtäglich nach Strich und Faden verarscht. Daher ab in deren Kommentarspalten. Dort trifft sich millionenfach das Leserpublikum und diskutiert das soeben gelesene.

Meldet Euch an und setzt zu den entsprechenden Themen gute, fundierte Kommentare, die Ihr ausgiebig mit Quellen verseht. Verzichtet dabei auf Links, nur Blognamen und Überschrift, sonst landet Ihr im Spameimer. Einen einzigen Link dürft Ihr setzen, und zwar den auf Eure eigene Seite. Dadurch zieht Ihr, wenn die Kommentare interessant, also kompetent, faktentreu und gut geschrieben sind, jede Menge Leser auf Eure Seite und sorgt zugleich dafür, dass die richtigen Informationen dort hin gelangen, wo sie hin gehören.

Umgekehrt sollten wir unseren eigenen Kommentarbereich als auch die der Bloggerkollegen künftig verstärkt von Auftragstrollen befreien, die mit geschulter Agitation die Meinung der Netzgemeinde zu beeinflussen versuchen. Man kann sich zwar nie völlig sicher sein, wie beispielsweise bei ‘Kaffeetante’, die im WOT gute Seiten gezielt schlecht macht und jedesmal den selben Kommentar reinsetzt. „Ethisch fragwürdig“. Ein roter Kringel, der die Netzwanderer schützen sollte, wurde so zur Waffe gegen ordentliche, unabhängige Berichterstattung missbraucht und hat bereits vielen Autoren den Todesstoß versetzt. Daher ist es umso wichtiger, diese Netztrolle zu enttarnen und direkt anzugreifen. Am besten durch triefenden Hohn und Spott, Information über deren bisheriges Schaffen (verunglimpft seit Jahren die besten Sites. Ein sicherer Kompass auf der Suche nach guter Information. Danke) und den klar formulierten Vorwurf, ein Agitator zu sein, der im Auftrag echt übler Leute handelt. Immer schön antworten, gleich danach.

Vor einem Jahr etwa habe ich gelesen, es seien Blogs im Netz angemeldet, die ebenfalls agitatorischen, propagandistischen Zwecken dienen. Dass sich ein Geheimtroll auf ein solches Unternehmen einlässt, halte ich für wenig wahrscheinlich. Schließlich kostet Bloggen eine Menge Zeit, Arbeit und Herzblut. Sollten Euch jedoch derartige Seiten bekannt sein, dann würde ich mich sehr über ein paar Linktipps im Kommentarbereich freuen. Danke schon mal im voraus. Es würde mich brennend interessieren, wen die denn so alles in ihrer Blogroll haben und auf welche Partnerseiten sie verlinken. So könnte man nach und nach immer mehr von den Heiopeis aufspüren und auf einer, für jeden zugänglichen, schwarzen Liste anprangern.

Es wäre auch zu überlegen, mittels einer Spendenaktion mal schnell hunderttausend Flyer drucken zu lassen, auf denen die wichtigsten Blogs anschaulich und interessant vorgestellt werden. Auf Wunsch könnte jeder Blogger sich einen Schwung davon zuschicken lassen und dann auf Veranstaltungen wie Demos gegen Stuttgart 21 oder gegen Atomkraft verteilen bzw. in Briefkästen werfen, die ihm geeignet erscheinen. Mit zwei- dreihundert Euro müsste das machbar sein. Es ist für uns notwendiger denn je, endlich Flagge zu zeigen und unser Nischendasein in eine breitere Öffentlichkeit hinein zu verlagern. Wenn es gelänge, auf diesem Wege einen Schneeballeffekt auszulösen, würde dies nicht ohne Folgen bleiben und selbst unsere Leitmedien würden einen derartigen Trend nicht ewig ignorieren können und schlussendlich auch darüber berichten.

Ach ja, träumen ist schön und kostet nichts außer Zeit. Aber jede gute Idee beginnt mit einem Tagtraum. Keiner von uns kann alleine etwas ausrichten. Gemeinsam jedoch bilden wir eine mächtige Schwarmintelligenz, die unsere Mächtigen außerordentlich fürchten. Da zeigt alleine das Beispiel des Moratoriums zur geplanten Laufzeitverlängerungen. Unglaublich, wie schnell unsere Regierung eine 180 Grad Kehrtwende vollzogen hat. Klar, das ist auch nur Verarsche, die sich unmittelbar im Anschluss an die nächsten Wahlen auch als solche erweisen wird. Genauso, wie das Wahlversprechen der Grünen, Stuttgart 21 zu verhindern. Aber es zeigt doch eines. Wenn allzuviele Menschen gleichzeitig in Bewegung geraten, dann werden die Winkekasper in Berlin und in den Landtagen sehr schnell sehr nervös. Daher ist es umso wichtiger, die Öffentlichkeit zu informieren über ‘humanitär’ eingesetzte Uranmunition in Libyen und den Öldurst der Konzerne, deren (dänische) Kampfjets schon Wochen vor dem Rebellenaufstand von Bengasi in Italien ihre Übungen durchführten, über eine Million tote Iraker infolge einer dreisten Lüge. Über die dicke Freundschaft zwischen westlichen Demokratien, eingeschlossen Deutschland, mit blutigen Diktaturen und unsere Geschenke an all die vielen, von uns installierten Tyrannen, in Form von Geld, Waffen, Ausrüstung und Know how. Über die tatsächliche Rolle des Dollars auf dem Weltmarkt und die erschütternd schlecht gemachten Fälschungen im Zusammenhang mit Bin Ladens Tot, der nicht 1700 Km von seinem angeblichen Haus entfernt im Meer verklappt wurde, sondern schon seit einem Jahrzehnt wegen seiner Nierenprobleme zu Staub zerfällt. Um all das effektiv zu publizieren, ist es umso wichtiger, nur Informationen zu verwenden, die belegbar sind und zugleich möglichst namhafte Quellen anzuführen, da man sonst mit dem hässlichen Wort ‘Verschwörungstheoretiker’ erdrosselt wird. Um glaubhafter zu wirken ist es zudem gut, ein paar Worte zum Hintergrund der Quelle mitzuliefern.

Wir brauchen einen Blog- Rat

Kennt Ihr nicht, macht nichts, erklär ich Euch. Ein Blog- Rat besteht aus einer Anzahl demokratisch gewählter Personen aus der Blogosphäre, die aus all den vielen Aktionsplattformen im Netz eine koordinierte Bewegung schmieden und eine gemeinsame Strategie ersinnen, um die breite Öffentlichkeit von ihrem Wachkoma zu erlösen. Je mehr Schlafschafe aufwachen, desto schneller wird auch die Angst die Seite wechseln. Der Blog- Rat nimmt Informationen, Ideen und Anregungen aus der gesammten Bloggerszene an, wertet diese aus und integriert diese in seine Aktionen. Da gibt es mehr Arbeit als bei der FDP. Der Blog- Rat verleiht der Summe aller unabhängigen Medien ein Gesicht.

Das große Problem dabei ist das viel zu hohe Risiko, wenn es gälte, die gesamte politische Blogosphäre möglichst vollständig zu vernetzen. Denn dazu müsste man sie zuerst einmal erfassen. Welche Blogs gibt es überhaupt, wer betreibt sie nebst Kontaktdaten usw, nur so lässt sich eine Szene vernetzen. Diesen unermesslichen Gefallen sollten wir den Geheimdiensten keinesfalls erweisen. Vielmehr müsste die unübersichtliche Clusterbildung weiterhin beibehalten werden. Irgend jemand kennt jemanden der wiederum einen kennt, der mit einem Mitglied des Blog- Rates vertraut ist. Und über diese Zwischenstationen müsste die Information dann laufen. Dennoch darf es nicht allzu sehr organisiert sein. Nur Organisationen lassen sich erfassen.

Mit Speck fängt man Mäuse

Wenn eine deprimiert schauende Gestalt mir ein Flugblatt mit der Wahrheit in die Hand drückt, beeindruckt mich das ehrlich gesagt nicht übertrieben stark. Um Leute zu gewinnen, könnte man daher Partyreihen mit Wiedererkennungseffekt veranstalten, die irgendwann zu einer solchen Corporate Identity heranwachsen könnten, dass die Tanzfläche stets gerammelt voll ist. Zunächst einmal nur Blogger unter sich nebst privaten Gästen. Dann müsste die langsame Öffnung nach außen erfolgen und zum bestangesagtesten Geheimtipp avancieren. In jeder Stadt müssten die Blogger einander kennen, vielleicht gibt es ja ein tool, welches das ermöglicht. Dann könnten sie auch eine Menge Spaß miteinander haben und regelmäßg feiern. Irgendwann stehen auch mal Fremde in der Türe und können dann freundschaftlich eingemeindet werden.

Auch Promis, allen voran Musiker, könnte man gezielter einbinden. Manch einer von denen bloggt auch (Hinter den Schlagzeilen) und außerdem stehen sie politisch nicht selten auf unserer Seite. Wer soviel Geld hat, kann doch auch mal etwas wirklich Wichtiges unterstützen. Nicht selten machen sie das ja bereits in zahlreichen Kinder- und Jugendprojekten in aller Welt. Nur der erste Kontakt, da habe ich keine Ahnung.

So, dass waren einige Ideen und Anregungen meinerseits. Die einen lassen sich leicht umzusetzen, andere hingegen nur sehr schwer. Nehmt sie auf, verbreitet sie oder findet sie doof – ich geh jetzt erst mal was essen.



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