Vom Buch, von Kollegen und von Lehrlingen …

Das mail liegt schon eine Weile in meinem Postfach – vergessen habe ich es aber nicht. Und: liebe Carolin:lass Dir von mir auch auf dem Weg hier danken: Dein mail war der Aufsteller pur!
Liebe Pharmama, eines meiner schönsten, treffendsten Weihnachtsgeschenke: DAS BUCH!!! Von einer ursprünglich-mal-Patientin, mit der ich samstags nach Dienstschluss, als sie mit Herzinfarktsymptomatik in die Apotheke kam, ins Krankenhaus gefahren war (sie war noch neu in der Stadt, kannte niemanden näher) – inzwischen zur Freundin geworden. Ich kannte das Buch noch gar nicht, und sie meinte, schon allein der Name “Pharmama” wäre so schön und würde doch auch zu mir passen. Volltreffer, liebe Kollegin! Genauso würde ich es geschrieben haben! Alles ist genauso oder ähnlich bei uns auch schon vorgekommen! Alle Kollegen sollten es lesen, lachen, lächeln, verständnisinnig nicken, sich getröstet fühlen… Außerdem alle Ärzte, alle Patienten, Familienangehörige von Pharmazeuten etc. Ein wunderbares Buch und toll geschrieben. Ja, wir lösen Probleme – den ganzen Tag. Und: Ich weiß nicht, ob es in der Schweiz auch so ist, wir sind für ALLES zuständig: “Haben Sie Briefmarken?”, “Können Sir mir grade mal eine Kopie machen?” etc. Wegbeschreibungen und Geldwechseln gehören ja zum Standard. Fachapotheker für Graphologie sind wir ebenso wir Ratefüchse ( Milupa-Salbe  …. ach so: Mobilat!). Die Vielfalt der Probleme lässt es nie langweilig werden – außer vielleicht, wenn man das 20. “Was für eine Art von Husten ist es denn…..?”-Gespräch hintereinander hat. Auch ich liebe meinen Beruf und berate und erkläre gern. Die meisten Patienten wissen das auch zu schätzen. Auch wir haben sehr viele Stammkunden, und es geht einem das Herz auf, wenn sie extra hereinkommen um “Frohe Weihnachten” zu wünschen, zu fragen, wie es meiner Tochter geht (Pneumothorax vor ein paar Monaten) oder die von der Ampel aus so lange in die Apotheke hineinspähen bis man rausschaut, um dann zu winken. Vor 23 Jahren, als ich frisch vom Studium in die Apotheke kam, war es noch schöner: Ohne Rabattverträge, ohne endlose Dokumentationspflichten, ohne Abzüge, wenn man etwas beim Großhandel retournierte etc. Aber es nützt nichts, wir müssen uns arrangieren. Wir speziell müssen uns in unserer sehr kleinen Apotheke damit arrangieren, dass unsere Chefin sich mit der halben Stadt duzt (durch verschiedene Vereine, Stammtische etc.), dass jeder dieser Duzfreunde aber meint, das sei etwas ganz Besonderes und er bekäme deshalb alles – am besten auch ohne Rezept, zum Sonderpreis etc…. Sie betreten die Apotheke gerne selbstbewusst und schießen anstelle eines Grußes die Frage “Ist die ….. (Vorname der Chefin) nicht da?” in den Raum. Einmal zog ich nacheinander alle Schubladen im HV-Tisch auf und sagte dann bedauernd: “Nein, da ist sie auch nicht.” Mal kam auch ein herablassendes: “Naja, vielleicht können Sie mir ja auch helfen.”, worauf mich der Teufel ritt und ich sagte: “Naja, ich bin erst seit 20 Jahren Apothekerin….” (Siehe-> Kundenfrage: “Sind Sie sicher?”) Sehr schön auch immer Schülerpraktikanten: zuletzt ein Junge (16). Arbeitskleidung: Trainingshose, Baseballkappe. Wir hofften immer inständig, dass er es während der Grünphase schaffen würde, die Straße zu überqueren… Also ganz ein Heller und auch ein Schneller. Erstes Gespräch zum Auflockern: “Welches der Berufsbilder in der Apotheke interessiert Dich denn besonders?” Er: “Naja, das ist ja hier nur meine Notlösung. Eigentlich wollte ich in den Kindergarten, aber da habe ich keinen erreicht (Wann hat er da angerufen? Um 20 Uhr?). Und dann hat meine Mutter hier gefragt.”      Super- Einstieg! So ging es weiter. Ich schrieb mit ihm sein Berichtsheft (er selbst konnte das nicht bewerkstelligen), wir besprachen alle Fragen ausführlich. Ich erörterte mit ihm die Frage : Was muss vor Aufnahme der Tätigkeit erfolgt sein? Die gewünschte Antwort war: Eine Einweisung in die Tätigkeit, den Umgang mit Gefahrstoffen und der Hinweis auf die Schweigepflicht. 5 Minuten später sollte er es dann aufschreiben. Er schrieb: “Hände waschen.” Insgesamt war er leider sehr begriffsstutzig, legte zwischendurch auch einfach mal den Kopf auf dem Tisch… Weiterer Gesprächsversuch: “Was sind denn Deine Hobbys?” Er: “Schlafen!” “Was möchtest Du denn mal werden?” “Vielleicht Koch.” “Ah, kochst Du manchmal?” “Nur wenn meine Mutter nicht da ist. Die ist eigentlich fast immer da. Und mein Vater hat gesagt, ich soll das nicht werden, das sind Sch….arbeitszeiten.” “Das stimmt zwar…” “Mein Vater meint, ich soll Arzt werden!”  Wir schauen uns mit weit aufgerissenen Augen an – hat der Vater ihn nie so erlebt, wie wir ihn erleben???? Er weiter: “Aber das geht ja nicht!” Wir sehen uns an: Ah! Erleuchtung! Ihm ist klar, dass er ja dafür Abitur machen und ein Studium schaffen müsste, was völlig utopisch ist. Er : “Weil: Ich kann ja kein Blut sehen.” Wir: sprachlos. Aber wir hatten auch schon viele nette, interessierte Praktikanten!!!! Liebe Pharmama, die Pharmama-Taxifahrerin ist gefragt (mein Zweitberuf). Ich danke Ihnen für das tolle Buch und wünsche Ihnen viele, viele Käufer und viele nette Patienten in der Apotheke!
Danke, Danke, liebe Carolin – letzteres wünsche ich Dir auch … und wenn Du irgendwann man als Co-Autor hier schreiben willst … melden!

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