Vor gut einer Woche hatte ich Geburtstag und freute mich wahrlich, ein Jahr älter geworden zu sein. Während andere junge Frauen in meinem Alter tatsächlich darüber mosern, dass sich ihr bisheriges Alter an dem Tag um eine Zahl addiert hat, empfinde ich Frohsinn in Anbetracht eines lehrreichen sowie abgeschlossenen Lebensjahres, das ich er- und durchlebt habe. Man reift mit jedem Jahr und das, so denke ich jedenfalls, auch noch im höheren Alter. Im Prinzip ist der Reifungsprozess doch nie abgeschlossenen - man lernt jeden Tag dazu, vieles wächst, zum Beispiel die eigene Kreativität und selbst schlechte Zeiten machen einen stark, vielleicht sogar stärker als jemals zuvor. Ich bewundere zutiefst ältere Frauen, die Kinder, Job und co. unter einem Hut bringen, dabei gelassen bleiben und ihre kleinen Falten mit einem bezaubernden Lächeln wegzaubern. Ich schaue empor zu ihnen und lasse mich nicht von anderen blenden. Viel zu oft wird eine übertriebene Jugendlichkeit durch die Medien hochgejubelt. Dabei denke ich gerade an Madonna, die vor einigen Jahren im Alter von etwa fünfzig Jahren sehr freizügig mit einem pinken etwas, das mich ein wenig an einen Badeanzug erinnerte, und übernatürlich trainiert durch die Gymnastikhalle wie eine Zwanzigjährige hüpfte. Liebe Frauen von heute...erfindet Euch ruhig gerne mal neu, aber bitte bleibt Euch dabei treu! Und beachtet: nichts ist so edel, als sich der Welt wie eine feine Dame zu präsentieren. So tue ich es auch täglich und ich finde, dass daran nichts verwerfliches ist. Um mich selbst bezüglich meines Geburtstag zu huldigen (es sei jedem an dem Tag gegönnt!), backte ich einen himmlischen Kuchen mit Walnüssen und Honig. Das Gebäck war und ist sehr köstlich, selbst wenn es mir ein wenig zusammen gefallen ist, da unser alter Ofen (der geschätzt vier mal so alt ist wie ich) keine Umluft hat und es somit sehr schwer ist, Backwaren perfekt herzurichten. Nichtsdestotrotz hier das Rezept für den schmackhaften Kuchen...
Den Backofen auf 170°C (Umluft 150°C) vorheizen. Die Kastenform leicht mit Butter ausstreichen und gleichmäßig mit Mehl bestäuben. Anschließend Butter und Zucker mit dem Handrührgerät schaumig schlagen. Die Eier einzeln unterrühren. Zwischendurch an den Schüsselwänden haftende Zutaten mit einem Teigschaber lösen. Nun Mehl, Backpulver und Salz zusammen in eine Schüssel sieben. Die Mehlmischung in zwei Portionen langsam unter die schaumige Masse rühren, bis sich alles gerade verbindet. Joghurt, Vanillezucker und 1 EL Honig unterrühren. Zuletzt etwa 60 g zerkleinerte Walnusskerne mit einem Löffel unterheben.
Den Teig in die vorbereitete Form füllen. Im Backofen (Mitte) 50-60 Minuten backen, bis die Oberfläche bei sanftem Druck zurückfedert. Zur Garprobe mit einem Holzstäbchen in den Kuchen stechen. Wenn beim Herausziehen kein Teig mehr daran haftet, ist er fertig. Inzwischen 1 EL Honig mit 50 ml Wasser in einem kleinen Topf erhitzen und köcheln lassen, bis die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert ist. Zum Schluss den Kuchen aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem warmen Sirup beträufeln (die restlichen Walnüsse können nun auf ihn garniert werden). Kurz abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Viel Spaß beim Nachbacken,