Ich suche mir für den – vermeintlich – heißen Tag eine Route, die ein bissl höher liegt und großteils im Wald verläuft. Über den Semmering fahre ich bis zur Abfahrt Krieglach und weiter hinauf Richtung Alpl. Zu meinem Ausgangspunkt, der Waldschule, zweigt eine schmale Straße rechts ab. 100 m nach der Waldschule gibt es Parkplätze.
Genau visavis von der Waldschule beginnt der Weg Richtung Stanglalm, ein Teilstück des 02-Weitwanderwegs, später eines der Mariazeller Weitwanderwege. Zunächst ein paar Kehren auf einer Forststraße, vorbei an einer “Erlöserkapelle”,
Erlöserkapelle
dann zweige ich rechts ab auf einen Waldweg. Es wird nun steiler, erst weiter oben wieder flacher und geht dann wieder auf einer Forststraße weiter. Dann sogar kurz leicht bergab, zum Jagdhaus Granegg – eine große Villa mitten im Wald! Lt. FFW-Berichten im April 2009 komplett abgebrannt – das jetzige Haus schaut allerdings nicht so aus, als wäre es ganz neu – habe aber im GT einen Bericht mit einem Foto gefunden, auf dem man die Reste der Brandruine sieht – eindeutig derselbe Standplatz.
Das - neue? - Forsthaus Granegg
Danach teilen sich die Straßen – nur Markierung gibt es keine mehr! Links bergab wird’s wohl nicht gehen, rechts leicht bergauf – aber auch hier keine Farbzeichen. Laut Karte sollten diese auf einem Waldweg in der Mitte verlaufen – den finde ich auch. Und obwohl auch nichts zu finden ist, nehme ich diesen in Angriff – auf jeden Fall besser als die Straße. Erst nach längerem dann doch eine alte rote Markierung – ich bin also richtig.
In der Folge wechsle ich zwischen flacheren Straßen und steileren Waldwegen, bis ich zu einer Wegkreuzung komme. Hier wende ich mich rechts und benutze nun den Mariazeller Weg bis zur Stanglalm. Bei dieser wimmelt es nur so von Kreuzen, die von Wallfahrergruppen errichtet wurden.
Pilgerkreuze
Da es mir noch zu früh ist, gehe ich noch ein Stück weiter, bis zur Leopold Wittmaierhütte, die aber nur am Wochenende geöffnet ist. Langsam macht sich Hunger bemerkbar, also zurück zur Stanglalm. Bis hierher hatte ich großes Glück mit dem Wetter – unerwarteterweise war es durchwegs bewölkt und damit angenehm kühl!
Nach der Mittagspause mache ich mich an den Rückweg. Beim Verlassen des Gasthauses zunächst von drei kleinen Ziegen begrüßt!
Und von der Sonne, die sich durch ein Loch blicken läßt! Sie wird von einigen Leuten freudig begrüßt, von mir weniger. Sie bleibt aber gnädig und versteckt sich am Rückweg immer wieder hinter den Restwolken. Erst ganz am Schluß wird es ziemlich warm.
In Ermangelung einer brauchbaren Runde gehe ich auf demselben Weg wieder hinunter – aber in der Gegenrichtung sieht eh manches anders aus wie vorher. Unterwegs gibt es viele Heidelbeeren, die allerdings noch nicht ganz reif sind. Auf einer Tafel ganz unten steht geschrieben, daß das Sammeln von Pilzen und Beeren strengstens verboten ist – versteh ich zwar nicht ganz, bei der Menge an Heidelbeeren, aber ich hatte eh nicht vor, zu ernten.
Meine Gesamtgehzeit betrug 5 ¼ Std. – schon ganz ordentlich! 635 Höhenmeter und 21 km sind zusammengekommen. So weit war ich heuer eh noch nie! Keine spektakuläre Gegend, aber schön ist es doch in den Fischbacher Alpen! Die Anfahrstzeit von gut 1 Std. hat sich gelohnt, auch wenn ich auf der Rückfahrt doch etwas müde war.