Das Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona eröffnet am 11. November die großartige Ausstellung „Volumen“, welche alle Säle des MACBA ausfüllen wird. Mit dieser Exposition möchte das MACBA die großen materiellen Paradigmen darstellen, die den Wechsel vom 20. ins 21. Jahrhundert geprägt haben, und sie anhand der künstlerischen Darstellungen erklären, welche ausschlaggebend für die Etappen dieser Übergangszeit waren.
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Die Ausstellung ist Teil einer Zusammenarbeit zwischen den beiden Stiftungen MACBA und Caixa und möchte der Kunstsammlung neue Anreize geben, indem sie Aspekte wie Kritik, Medien, Sprache und Poesie miteinander verbindet, um eine für das Verständnis der Gegenwart so bedeutsame Etappe hervorzuheben.
Nichts splittet die liniengebende Interpretation der Geschichte besser auf als die Kunst und ihre Darstellungen. Daher ist die Exposition „Volumen“ von solch grundlegender Bedeutung für die Betrachtung der Komplexität einer Periode des Jahrhundertwechsels, welchen viele als den Schritt in eine neue Ära bezeichneten.
Das Ende des 20. sowie der Anfang des 21. Jahrhunderts waren geprägt vom Niedergang der königlichen Sozialismen und der Einrichtung des Neoliberalismus und der Informationsgesellschaft. In diesem Kontext spiegelt die Kunst sowohl in ihrer Thematik wie auch im Materiellen und Symbolischen jenen Typ der Gesellschaft mit all seinen Widersprüchen und neuen, Ideologien interpretierenden Paradigmen wider.
Im Bereich der Darstellung kamen neue Technologien wie Ton und Bild hinzu, mit deren Hilfe die transitorische Materie des Künstlers und seines Werkes auf dem visuellen Trägermedium Video festgehalten wird. Vielleicht besteht darin das interessanteste Phänomen, denn es wird nicht länger die dekorative Kunst sein, die vorherrscht. Sondern eine schnelllebige Kunst, welche die Symbolkunde des Moments bestärkt und aus einer post-modernen Ideologie hervorgeht, in der die Idee der Subjektivität des Erschaffers bestärkt wird, als eine medienhafte und einsiedlerische Sichtweise, und in der die Bedeutung des Betrachters darin wurzelt, dass er ein Träger der Konzepte ist.
Basierend auf diesen Veränderungen entwarfen die Kuratoren der X Documenta ein Konzept der neuartigen Sichtweise auf die künstlerische Praktik, welches nicht von der ästhetischen Kreation sondern der ethischen Positionierung ausgeht.
Mit dem Einzug der Biennalen in den Bereich der Kunst, bei denen die Künstler eine Art Nomaden darstellen, die ihre Kreationen präsentieren möchten, haben sich auch die Darstellungsform und Trägermedien verändert, denn ein Künstler, der von Biennale zu Biennale und zu weiteren großen Ausstellungen auf der ganzen Welt reisen muss, hat nur noch wenig Zeit, um kreativ zu sein.
All jene Wandel, die die Kunst im Übergang von einem Jahrhundert zum nächsten und von einer Epoche zur nächsten erlebt hat, haben das System der Wahrnehmung verändert und somit neue Künstler und ein neues Publikum miteinbezogen. Und eben diesen Prozess bringt uns die Exposition „Volumen“ in einer ganz besonderen konzeptuellen Qualität nahe. Kommen Sie nach Barcelona und machen Sie sich ein Bild dieses Wandels anhand der Kunst.
Für mehr Information http://www.macba.cat/controller.php?p_action=show_page&pagina_id=52&inst_id=30282&lang=ESP&PHPSESSID=9848jdoh90ev7gpukj436khen3