Alles wird teurer – auch Brot und Brötchen
An den Feiertagen und danach haben wir viel Weißbrot, vor allem Baguette gegessen. Am Wochenende hatte ich plötzlich richtigen Heißhunger auf Vollkornbrot, also auf Brot, das nicht aus nährstoffarmem Weißmehl, sondern aus Vollkornmehl angerührt wird. Da wir gerade an der Bergstraße unterwegs waren, marschierte ich in die nächste Bäckerei, schaute einen kurzen Augenblick auf die Auslage, drehte mich auf dem Absatz um und marschierte wieder raus. Zum Glück standen noch vier Wartende vor mir, sodass meine Aktion nicht ganz so unhöflich wirkte.
Der Hefeteig
Aber ganz ehrlich: 75 Cent für ein einziges Dinkelbrötchen? Hätten Sie, liebe Leserinnen und Leser, das bezahlt? Gut, das Brötchen wurde nicht aus einem tiefgefrorenen, industriell produzierten Teigling nur noch aufgebacken, sondern nach guter alter Handwerkskunst gefertigt. Es waren ein paar Körner drin. Und der Bäckermeister musste dafür viel früher aufstehen, als ich es in der Regel tue. Dafür zolle ich ihm tiefen Respekt. Aber 75 Cent? Für 4 Brötchen, die sich zwei hungrige Erwachsene zum späten Mittagessen bei ausgefallenem Frühstück gegönnt hätten, wären satte DREI EURO fällig gewesen. Nur für die “nackten” Brötchen. Der Belag wäre dann finanziell wie de facto noch darauf gekommen.
Selbst backen macht Spaß und ist ganz einfach
Ich bin nicht geizig, aber das war mir einfach zu viel. Zuhause gab es dann erst einmal Nudeln mit Bioblattspinat aus der Tiefkühltruhe. Dennoch wollte ich zum Abendbrot etwas aus dem vollen Korn auf den Tisch bringen. Da ich gerade für ein berufliches Projekt häufig den Backofen in Betrieb habe, entschloss ich mich, die Vollkorndinkelbrötchen doch gerade selbst zu backen. Mit ein paar zusätzlichen Brötchen auf dem Backblech hätte ich die Energie, die zum Backen der anderen, den Ofen allerdings nicht ganz ausfüllenden Backwaren nötig wäre, zudem optimal ausgenutzt.
Die ausgeformten Brötchen vor dem Backen
Gesagt, gemahlen und gebacken. So konnten wir am Abend und zum nächsten Frühstück leckere, vollwertige und körnige Dinkelbrötchen genießen, die nicht einmal die Hälfte dessen gekostet haben, was in der Bäckerei dafür verlang wurde.
Mein Fazit: selbst backen lohnt sich! Ich werde das jetzt wieder viel öfter machen.
Hier nun das Rezept für 6 Dinkel-Sonnenblumen-Brötchen
500 g Dinkel 2 TL Meersalz 1 Beutel Trockenhefe 70 g Sonnenblumenkerne 4 EL Sonnenblumenöl etwa 250 ml lauwarmes Wasser etwas Wasser zum Bestreichen Den Dinkel fein mahlen und mit dem Salz und der Hefe vermischen. Die Sonnenblumenkerne und das Sonnenblumenöl unterrühren. Das Wasser in kleinen Portionen hinzufügen und alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten, der nicht mehr am Schüsselboden und Schüsselrand klebt. Den Teig zur Kugel ausformen und abgedeckt an einem warmen Ort etwa 40 Minuten gehen lassen. Den Teig zu 6 Brötchen ausformen. Die Brötchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nochmals etwa 20 Minuten gehen lassen. Die Brötchen mit einem scharfen Messer der Länge nach etwas einschneiden. Danach die Oberfläche der Brötchen mit etwas Wasser bestreichen. Die Dinkel-Sonnenblumen-Brötchen im Backofen bei 180 °C 20 – 25 Minuten backen, bis sie schön gebräunt sind.Frisch gebacken aus dem Ofen
Wie geht es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mit den stetigen Preissteigerungen? Sind Sie auch dazu übergegangen, viele Sachen selbst zu machen? Backen Sie Ihr Brot und Ihre Brötchen auch im eigenen Backofen? Oder im Backautomat? Vielleicht haben Sie ja ein paar Tipps, die Sie weitergeben möchten.
Ihre Heike Kügler-Anger