Vollhorst Seehofer aus Bayern und sein (Pseudo-)Rücktritt

Vollhorst Seehofer aus Bayern und sein (Pseudo-)Rücktritt

Es ist wie ein Stück aus Absurdistan

Eine Stunde vor Mitternacht kam die Nachricht aus München, dass der Innenminister und Chef der CSU seinen Rücktritt von beiden Ämtern angekündigt.

Nach ein paar Stunden wird aus dem geplanten Rücktritt dann nur noch ein „möglicher“ Rücktritt, und Seehofer will heute noch einmal mit Kanzlerin Merkel sprechen, und erst, wenn sie ihm dann immer noch nicht erlaubt, wenigstens einen einzigen Flüchtling an der bayrischen Grenze abzuweisen, soll der Rücktritt Seehofers dann Realität werden.

Der Vollhorst aus Bayern macht sich jetzt komplett lächerlich

Offensichtlich sind sogar kleine Kinder einsichtiger als Horst Seehofer. Für mich ist das ein seniler Opa, mit knapp 70 Jahren ein halbes Jahr jünger als ich selbst, den keiner mehr braucht und auch keiner mehr haben will.

In Bayern hat sein Nachfolger Markus Söder Horst Seehofer schon vor einem Jahr vom Thron gestoßen und im Grunde wie einen zu alten Hund vom Hof gejagt – „ab nach Berlin und Merkel ärgern“ war der Trostpreis, den der gechasste Bayrische Ministerpräsident dabei noch mitnehmen durfte!

Nunja, diese Lösung war wohl für wirklich alle Beteiligten (inklusive Seehofer und uns Wahlvieh) besser, als das früher übliche Abschieben „verdienter“ *räusper* Politiker in die EU, wo sie dann noch ihr „Gnadenbrot“ aus Diäten, Aufwandsentschädigungen und Wohltaten von Lobbyisten genießen durften.

Zu senil fürs Gnadenbrot von der EU oder einem deutschen Konzern

Die heute eher übliche Variante, ausgediente Politiker mit einer kurzen Karenzzeit und nachfolgender Übernahme eines Amtes im Vorstand oder Aufsichtsrat irgendeines Konzerns unterzubringen, für den der Betroffene in seiner aktiven Amtszeit passende Gesetze und Regeln nach Wunsch durchgesetzt hatte, kam bei Seehofer nachvollziehbar kaum in Frage.

Schließlich war Seehofers Reden und Handeln in den letzten Jahren dermaßen erratisch, dass viele das irgendwo zwischen Altersstarrsinn, Senilität und Altersdemenz einordneten – wer will schon einen überalterten, senilen und völlig verblendeten Pavian im Vorstand haben, der sich in seiner Hybris für den wichtigsten Silberrücken der gesamten EU hält?

Allerdings wäre Seehofer nicht Seehofer, wenn er auch dabei nicht eine Volte nach der anderen schlagen würde. Für die Rolle rückwärts des Rücktritts von Rücktritt brauchte der Bayer gerade mal drei Stunden…

Seehofer hat großen, dauerhaften und irreversiblen Schaden angerichtet

Eines ist aber schon jetzt ganz klar: Horst Seehofer und seine CSU haben mit ihrem verantwortungslosen Kurs sich selbst, die Union, die Bundesregierung und die EU schwer und dauerhaft beschädigt. Seehofer, die CSU und die große Koalition, dürften nach dieser irren Nacht jetzt politisch schwerstens traumatisiert sein.

Seehofer hätte ja auch nach den Ergebnissen des EU-Gipfels von letzter Woche nachgeben und den Streit mit der CDU beenden können. Solche Klopfer hat er schließlich schon reichlich oft gebracht – immer frei nach dem Motto: Vergessen Sie mein Geschwätz von gestern, denn heute sehe ich das alles anders, und zwar so…

Schließlich sollen ja die in Brüssel beschlossenen Maßnahmen die von Seehofers CSU geforderten Zurückweisungen an den Grenzen völlig überflüssig machen oder zumindest deren Notwendigkeit deutlich reduzieren.

Letztlich gab es bei der EU ja wegen des Kasperle-Theaters der CSU plötzlich mehr Bewegung und mehr Veränderungen in der Migrationspolitik als in allen Jahren zuvor.

Die CSU hat keinen Plan

Wie die Zeit schreibt, macht Seehofers Rücktritt und sein Rücktritt vom Rücktritt letzte Nacht aber eines mehr als deutlich:

Die CSU hatte zu keinem Zeitpunkt einen Plan, wie sie den Konflikt hätte befrieden können. Das hätte einem erfahrenen Politiker vom Kaliber Seehofer nicht passieren dürfen und zeugt von großer Instinktlosigkeit. Das Flüchtlingsthema vernebelt derzeit die Sinne der Christsozialen.

Die kürzeste deutsche Regierung aller Zeiten

Seehofers großspurig oder besser großkotzig mit „Masterplan“ tituliertes Papier, das der Auseinandersetzung zugrunde liegt und bisher nur einer Handvoll CSU-Größen (geht das überhaupt zusammen: CSU und Größe?) bekannt ist und von dessen 63 Punkten ja unwidersprochen 62,5 unstrittig sein sollen, hat im Grunde schon jetzt die Noch-Regierung Deutschlands gesprengt.

Aber wie kann man denn nach einer so mutwillig herbeigeführten Regierungskrise noch zusammen weiter regieren? Würde Seehofer zurücktreten, wäre das ja erst einmal ein Aufschub für das Ende der Koalition. Anders als bei einem Rauswurf Seehofers durch Merkel wäre die Regierung damit ja noch nicht automatisch am Ende.

Ob aber dann „Dumpfbacke“ Alexander Dobrindt oder „Intrigant“ Markus Söder als Parteichef und Joachim Herrmann als Innenminister Seehofers Ämter übernehmen würden – in wenigen Wochen stünden die Nachfolger doch vor denselben Problemen. Koalitionen basieren auf Vertrauen, und das haben Seehofer, Söder und Dobrindt gemeinsam komplett und dauerhaft verspielt.

Wer später kommt, darf auch eher gehen

Für die jahrzehntelange erfolgreiche Gemeinschaft aus CDU und CSU (die „Union“), gilt das im Grunde genau so. Ich hoffe, dass diese unselige 100-Tage-Koalition, die nach der Wahl im September letzten Jahres erst mit einem halben Jahr Verspätung startete und nach nur 100 Tagen vor einem Scherbenhaufen steht, möglichst umgehend beendet wird und die Bürger wieder an die Urnen gerufen werden.

Das dürfte insbesondere der SPD überhaupt nicht gefallen. Denn für alle Beteiligten, auch für die Nahles-SPD, die ja nur zugeschaut und wie immer keinen Plan, sondern nur den Wunsch hat, an der Macht zu bleiben, dürfte der nächste Wahlzettel zum Denkzettel werden.

Neuwahlen sind wie ein roter Teppich für die Populisten der AfD

Und die Nazis in der AfD lachen sich krank vor Freude, weil ein einziger seniler Vollhorst sie und ihre fremdenfeindlichen und rechtsradikalen Sprüche kopiert und damit salonfähig gemacht und ihnen so für die kommende Bundestagswahl quasi einen roten Teppich ausgelegt hat…


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