Völlegefühl – kleine Ernährungssünden, große Wirkung

Völlegefühl gehört mit zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Patienten in die ärztliche Praxis kommen.

Es kann ein starkes körperliches Unwohlsein verursachen.

Meistens leiden die Betroffenen unter einem unangenehmen Druck im Oberbauch: Der Bauchraum und der Darmtrakt fühlen sich dabei wie aufgebläht an.

Oft kommt das Völlegefühl nach dem Essen und tatsächlich zählt falsche Ernährung zu den meist genannten Ursachen.

Aber natürlich können auch viele andere Gründe und sogar ernsthafte Erkrankungen vorliegen.

Auch Morbus Crohn, das Reizdarmsyndrom, eine Laktoseintoleranz oder Verstopfung gehören zu den möglichen Auslösern.

Völlegefühl ist außerdem in der Frühschwangerschaft eines der ganz klassischen Symptome.

Es kommen also sehr vielfältige Ursachen in Frage.

Das macht eine gründliche Vorgehensweise bei der Diagnose erforderlich.

Wir liefern in diesem Beitrag fundierte Hintergrundinformationen zum Thema und geben unseren Lesern außerdem viele nützliche Gesundheitstipps und Hausmittel gegen Völlegefühl für den Alltag mit auf den Weg.

Völlegefühl Ursachen und Symptome

Völlegefühl – kleine Ernährungssünden, große Wirkung
Völlegefühl ist vollkommen normal, wenn es nur selten auftritt, zum Beispiel nach dem Verzehr einer üppigen Mahlzeit. Es bedarf dann auch keiner Behandlung.

Einen Arzt sollte man dann aufsuchen, wenn unangenehmes Völlegefühl nicht innerhalb von 24 - 48 Stunden von selbst wieder abklingt.

Das gilt auch dann, wenn die Probleme sich zwar kurzfristig wieder beruhigen, aber regelmäßig über einen längeren Zeitraum (ca. zwei Wochen) wiederkehren.

Außerdem ist ein Arztbesuch auch dann empfehlenswert, wenn bei Völlegefühl die Beschwerden sehr stark sind und zusammen mit anderen Symptomen einhergehen.

Der Arzt wird dann die zugrunde liegenden Ursachen gründlich erforschen, indem er eine detaillierte Anamnese und verschiedene körperlichen Untersuchungen durchführt.

Er fragt dabei vor allem auch die Symptome ab, die mit dem Völlegefühl einhergehen:

  • Entsteht das Völlegefühl im Magen oder betrifft es eher den Darm?
  • Ist der Bauch aufgebläht?
  • Wenn das Völlegefühl mit Blähungen zusammen auftritt - sind diese schmerzhaft?
  • Ist das Völlegefühl mit Schmerzen verbunden? Wie genau fühlen sich diese an? Sind sie stechend oder krampfartig? Wo genau treten die Schmerzen auf? Links oder rechts? Im Oberbauch? In der Magengegend? In der Darmregion?
  • Liegen neben dem Völlegefühl andere Beschwerden wie Schluckauf, Übelkeit mit oder ohne Erbrechen, Aufstoßen, Sodbrennen, Durchfall oder Verstopfung etc. vor?

Bei Völlegefühl sind folgende Ursachen möglich:

  • Hormonelle Veränderungen: Prämenstruelles Syndrom (PMS), Schwangerschaft, Wechseljahre,
  • Aerophagie (Luftschlucken, eine nervöse Angewohnheit),
  • Reizdarmsyndrom,
  • entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn,
  • (Partieller) Darmverschluss,
  • Magenentzündung (Gastritis),
  • Infektionen mit Helicobacter pylori,
  • Magengeschwüre,
  • Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts.

Auch eine Reihe von Ernährungssünden (zu wenig Ballaststoffe, zu fett, zu süß, zu viel, zu schnell geschlungen etc.), eine Intoleranz gegenüber Laktose, Fruktose oder anderen Nahrungsmitteln, Zöliakie oder Lebensmittelallergien sowie ein ungesunder Lebensstil (übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Stress, Bewegungsmangel) können zum Entstehen von Völlegefühl beitragen.

Völlegefühl - die Behandlung

Völlegefühl – kleine Ernährungssünden, große Wirkung
Wenn der Arzt eine spezifische Diagnose stellen kann, wird er eine entsprechende Therapie in die Wege leiten.

Gegebenenfalls ist bei Völlegefühl auch die Einnahme von Medikamenten angeraten, wenn die begleitenden Beschwerden das erforderlich machen. Das ist zum Beispiel häufig bei Übelkeit, Schmerzen oder Sodbrennen der Fall. Diese Symptome können durch bestimmte Arzneien oft sehr effizient gelindert werden.

Letztlich darf man jedoch dabei nicht vergessen, dass nicht immer eine eindeutige Ursache festgestellt werden kann.

In diesen Fällen liegt meist einfach eine Störung im Verdauungssystem ohne einen konkreten Befund vor. Hier kann das Völlegefühl oft schon durch einige Veränderungen im Lebensstil und bei der Ernährung gelindert werden.

Die Verwendung von Medikamenten ist also nicht immer ratsam oder notwendig.

Bei Völlegefühl erst einmal Hausmittel ausprobieren

Völlegefühl lässt sich sehr gut mit natürlichen Heil- und Hausmitteln lindern. Es gibt eine ganze Reihe frei verkäuflicher Produkte zur Behandlung von Völlegefühlen. So helfen zum Beispiel bestimmte Enzyme wie zum Beispiel Lactase dem Körper dabei, die in Getreide, Gemüse und Milchprodukten enthaltenen Kohlenhydrate besser zu verarbeiten.

Aktivkohle-Tabletten lindern Völlegefühl, Blähungen, Durchfall und Erbrechen, indem sie Bakterien oder Schadstoffe binden und anschließend über den Stuhl aus dem Körper transportieren.

Artischocke

regt Gallenproduktion an.

Curcuma

verstärkt den Gallenfluss, hilft gegen Völlegefühl und Blähungen.

Fenchel

fördert die Verdauung und wirkt entblähend.

verbessert Darmbewegungen, regt Gallenproduktion an, fördert Speichel- und Magensaftsekretion, besitzt antibiotische und immunstimulierende Wirkung.

Pfefferminze

entspannt die Darm-Muskulatur, lindert die Schmerzempfindlichkeit der Verdauungsorgane

Kümmel

wirkt entkrampfend, lindert Blähungen, fördert die Durchblutung der Darmschleimhaut.

Enzianwurzel, Schleifenblume, Tausendgüldenkraut

enthalten Bitterstoffe, die die Produktion von Magensaft anregen und den Verdauungstrakt so auf die Nahrungsaufnahme vorbereiten.

Diese Heilmittel kann man entweder als Tees aufkochen oder als fertiges Präparat in Form von Tabletten, ätherischen Ölen oder Tropfen aus Drogerie, Reformhaus oder Apotheke konsumieren.

Wenn man sein Essen selbst zubereitet, kann man schon durch Beigabe der oben genannter Gewürze das Entstehen von Unwohlsein vermeiden.

Wer öfters unter Völlegefühl leidet, sollte die Ernährung entsprechend umstellen. Konkret bedeutet das:

  • nicht zu fett oder zu süß essen,
  • auf blähende Nahrungsmittel (Linsen, Bohnen, Kohl, Zwiebeln etc.) zumindest bis zum Abklingen der Beschwerden verzichten,
  • regelmäßig Gemüse, Vollkornprodukte und probiotische Lebensmittel wie Kefir und Jogurt konsumieren, um die Darmflora insgesamt zu verbessern (es kann jedoch eine Weile dauern, bis die Probiotika ihre volle Wirkung entfalten),
  • sehr gründlich kauen (reduziert die Menge an Luft, die man mit der Nahrung zu sich nimmt und die auch für das Entstehen von Völlegefühl und Blähungen mitverantwortlich sein kann; zudem isst man langsamer und somit meist auch insgesamt weniger),
  • jeweils nur kleine Portionen verzehren,
  • ausreichend trinken (ca. zwei Liter Flüssigkeit pro Tag),
  • kohlensäurehaltige Getränke meiden (Kohlensäure wird freigesetzt, nachdem die Flüssigkeit den Magen erreicht hat),
  • Abends nicht zu spät essen und nicht unmittelbar nach dem Essen schlafen gehen,
  • bevorzugt auf der linken Seite schlafen (Magensäure gelangt nicht so leicht in die Speiseröhre).

Völlegefühl ist sehr häufig nicht nur eine Folge falscher Ernährung, sondern vor allem auch eines zu stressigen Lebensstils. Deswegen lautet das Gebot der Stunde: Stress reduzieren! Geeignete Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training können dabei helfen, mehr Ruhe in den Alltag zu bringen.

Auch Bewegung kann bei Völlegefühl sehr hilfreich sein. Schon ein kurzer Verdauungsspaziergang nach dem Essen lindert Völlegefühl und den damit verbundenen Druck im Magen und sorgt außerdem für Aktivität im Darm.


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