Vorurteile
Wer sich von Vorurteilen abschrecken lässt, der sollte sich bereit machen, auch einmal selbst eine Entscheidung zu treffen. Versteck Dich nicht hinter erfundenen Geschichten, die Du monoton wiederholst. Ja, ein Bart kann auch mal Jucken, aber das kann man lösen. Nein, in einem Bart herrscht kein bedenklicher hygienischer Zustand. Auch wirkt man mit einem Vollbart nicht weniger gepflegt, als wenn man rasiert ist. Wenn Du auf Informationen aus zweiter Hand vertraust, dann vergiss beim nächsten Autokauf doch einfach die Probefahrt.
Steht doch alles in der bunten Broschüre und wenn das nicht reicht, dann lies doch einen Fahrbericht für eine zweite Meinung. Warum also nicht den Bart probefahren? Gleich vorab dazu aber eine wichtige Info: Es gibt eine Phase, in der der junge Bart juckt. Die Haut spannt und wird durch die kurzen Haare noch zusätzlich gereizt. Da musst Du durch um wirklich mitreden zu können. Wer beim kleinsten Widerstand aufgibt, der sollte das mit dem Vollbart vielleicht doch nicht versuchen. Aber so einer bist Du doch nicht, oder?
Vollbart wachsen lassen Anleitung
Wer wenig Ahnung hat, der meint, dass man einen Bart einfach mal wachsen lässt. Im Prinzip ist das richtig. Allerdings ist das Ergebnis von „einfach wachsen Lassen" auch nicht unbedingt eine Augenweide. Will man es richtig machen, dann sollte man die folgenden Punkte beherzigen. Damit ist alles klar für einen prächtigen Vollbart, der Dich für den Rest Deines Lebens bereichern wird.
Schritt 1 - Die letzte Rasur
Wir nehmen einfach einmal an, dass die Entscheidung für den Vollbart bereits getroffen ist. Grundsätzlich ist das ja bereits innerhalb der ersten 4 Tage nach Deiner Zeugung passiert. Da sind die verschiedenen Spermien um die Wette geschwommen und hat sich ein Spermium mit Y-Chromosom durchgesetzt, dann hat es, mit dem Eindringen in Mamas Ei, schon über Deinen Kopf hinweg entschieden, dass Du einen Bart tragen wirst. Also schreiten wir gleich zur Umsetzung. Dazu muss man wissen, dass es verschiedene Arten einer Rasur gibt, die sich in einigen Details unterscheiden. Wer sich mit dem Elektrorasierer durchs Gesicht fährt macht gleich drei Fehler, rechnet man das Rasieren an sich nicht mit.
Nassrasur vs. Trockenrasur
Erstens verzichtet man auf die Möglichkeit eine Nassrasur mit all ihren Entspannenden und spannenden Momenten zu erleben. Zweitens schneidet man mit dem Elektrorasierer die Haare buchstäblich unter der Haut ab, begünstigt also das Einwachsen und kürzt sie extrem und drittens zerfetzt man die Haarspitze mit der Wucht der rotierenden Klingen. Die letzten beiden Punkte sind das eigentliche Problem.
Je kürzer das Barthaar, desto länger braucht es bis es die Solllänge erreicht. Auch das gefürchtete Einwachsen, das passiert, wenn das Haar nicht wieder durch die Pore nach außen wächst, sondern sich unter der Haut ausbreitet, wird begünstigt. Dieses Thema löst die Zeit von selbst und eigentlich ohne Nebenwirkungen. Beim zweiten Problem, der zerfetzten Barthaarspitze hilft die Zeit zwar auch, aber nicht ohne Nebenwirkungen.
Der saubere Schnitt
Es gibt beim Vollbart wachsen lassen eine Phase in der die Barthaare eine unangenehme Länge haben. Teilweise drehen sich die kurzen Haare ein und die Spitzen stechen in die Haut. Schlimm genug, denn das Barthaar ist fest und hart, aber ist die Spitze auch noch von der Elektrorasur stark mitgenommen, dann hat sie die Qualität von Sandpapier und sorgt für ordentlich Aua auf der Haut. Dagegen hilt eine saubere Rasur mit einem Rasiermesser. Ein, oder zwei kurze Züge, immer mit dem Strich ausgeführt, sorgen für einen sauberen Schnitt und eine solide Basis für einen ordentlichen Vollbart.
TIPP: Wer sich für einen Vollbart entscheidet, der sollte sich gleich einen Barber suchen und einen Termin vereinbaren. Die letzte Rasur beim Barbier machen zu lassen ist nicht nur eine gute Idee, sondern eröffnet auch die Chance, ein paar gute Tipps vom Profi zu bekommen. Außerdem kann man gleich einen neuen Termin für Schritt 3 vereinbaren.
Schritt 2 - Der junge Bart - Die 1. Woche
2,8 Millimeter pro Woche wächst der Bart. Nach drei Tagen sollte also etwa ein Millimeter zu sehen sein. Das ist noch kein Grund sich gleich auf die Bartpflege zu stürzen. Zumindest 1 Woche sollte man sich Zeit nehmen und den Vollbart einmal aus den Startlöchern kommen zu lassen. Dabei zeigen sich ein paar Eigenschaften des Bartes. Man erkennt wo er wächst und wo evtl. Lücken sind. Auch die Farbe ist nicht zwingend ident mit anderen Bereichen der männlichen Körperbehaarung. So sind rote Bärte keine Seltenheit.
Je nach Alter kann der Bart auch dann schon in Würde ergraut sein, wenn der Kopf noch in satter Naturfarbe strahlt. Interessant ist jetzt aber nur die Tatsache, ob es unangenehme Lücken gibt. Man kann zwar versuchen sich mit Bartwuchsmitteln zu helfen und die Ernährung umzustellen, aber am einfachsten ist es, zu akzeptieren, dass der Bart nur dort wächst, wo er eben wächst. Die gute Nachricht dazu ist allerdings, dass es für jeden Bartwuchs den passenden Style gibt.
Schritt 3 - Die Konturen und erste Bartpflege
Hat man eine Woche lang wachsen lassen ist es vorbei mit dem Faulenzen. Der Vollbart hat schon mal vorgelegt, jetzt ist der Bartträger am Zug. Die erste Entscheidung, die es zu treffen gilt, ist die Bartform. Wie bei Schritt 2 erwähnt tut man gut daran, die natürliche Form zu akzeptieren und sich daran zu orientieren. Hat man an den Wangen keinen Bartwuchs, dann sollte man sich nicht für einen Backenbart entscheiden. Hat man sich für die Form entschieden steht man vor einer Entscheidung. Schneidet man die Konturen selbst, oder lässt man schneiden.
Konturen - Make or buy
Fachlich ist Dir der Barbier ein paar Nasenlängen voraus. Also wäre die beste Entscheidung, die Konturen das erste Mal vom Profi ziehen zu lassen. Warst Du bei Schritt 1 schon dort, dann hast Du ja schon einen Termin. Willst Du selbst Hand anlegen, dann taste Dich langsam an die richtige Position heran. Das Problem ist, dass Du Dein Gesicht ohne Bart kennst und Dich deswegen eher mit Deinem Spiegelbild anfreunden kannst, wenn Du möglichst viel davon siehst. Der Ansatz ist grundverkehrt und führt zu Konturen, die an den Wangen unter dem Mund ansetzen und den ganzen Hals freilegen. Nimm Dir Zeit und arbeite Dich in mehreren Schritten heran.
TIPP: Setzt die Konturen beim ersten Versuch wesentlich höher, also Du es für richtig hältst. Mach das auf beiden Seiten und lass das Ergebnis auf Dich wirken. Bist Du wirklich und ehrlich nicht zufrieden, dann nimm nicht mehr als 2-3 Millimeter weg. Mehr ist mehr, wenn es um den Vollbart geht.
Die Bartpflege beginnt
Nach 1 Woche sollte Du langsam mit der Pflege des Vollbarts beginnen. Du wirst zwei Dinge feststellen. Erstens ist Deine Haut angespannt. Sie reagiert auf Berührungen und spannt vielleicht sogar, wenn Du den Mund bewegst. Zweitens ist jetzt die Zeit, in der der Bart beginnt zu jucken und unangenehm zu sein. Das hat zwei Ursachen. Die zuletzt rasierten Barthaarspitzen sind scharfkantig und müssen sich erst abnützen und das Barthaar hat jetzt eine Länge, die es ermöglicht, dass die Spitzen wieder zurück zur Haut wachsen. Für alle Probleme gibt es eine Lösung. In dem Fall ist es tatsächlich eine einzige Lösung. Bartöl sorgt dafür, dass die Haut sich entspannt, mit Feuchtigkeit versorgt wird und zusätzlich das Barthaar weicher wird. Beides genau das das, was man gerade braucht.
Shoppen gehen
Es heißt also, Bartpflege anzuschaffen. Es wäre auch ein guter Zeitpunkt im Badezimmerschrank für Platz zu sorgen. Rasierer und Aftershave kann weg und auch die Mitbewohnerin kann sicher 1-2 Laufmeter Regal freimachen, wenn sie ihre Mittelchen besser schlichtet und sich von ein paar trennt. Wer Bartpflege kauft, der sollte das nicht und niemals beim Drogeriemarkt machen. Auch dort gibt es gute Produkte, aber es gibt ein paar wesentlich bessere Bezugsquellen dafür. Einerseits kann man im Internet gut Bartpflegeprodukte kaufen. Es gibt anbietet, wie Blackbeards, oder Beard & Shave, die sich darauf spezialisiert haben.
Das wäre die erste Wahl, weil man viel Auswahl hat und solche Spezialisten ihre Produkte handverlesen. Auch bei Amazon kann man fündig werden, aber auch hier tummelt sich viel Zeug, das man sich besser nicht ins Gesicht reibt. Die zweite Variante ist der Barbershop. Außer einem ordentlichen Haarschnitt und fachmännischer Bartpflege kann man meist auch tolle Pflegeprodukte kaufen.
TIPP: Bei Bartpflegeprodukten sollte man unbedingt auf natürliche Inhaltsstoffe achten. Auf mein-vollbart.de werden nur natürliche Produkte getestet und empfohlen. Wer also ein, von mir getestete Bartöl kauft, kann wenig falsch machen.
Großeinkauf
Will man sich einen Vollbart wachsen lassen, dann sollte man an dieser Stelle einen mittleren Großeinkauf einplanen. Was man für die Bartpflege unbedingt haben sollte sind drei Dinge. Ein Bartöl, eine Bartbürste und ein Bartshampoo, oder Bartseife. Wir der Bart länger, dann kann einen Bartkamm, eine Rundbürste und ein Bartwachs anschaffen. Wer sich einen Moustache stehen lässt, der sollte dafür auch noch ein Moustachewachs, oder Bartwichse anschaffen. Für die Rasur Konturen braucht man einen Rasierhobel, oder ein Rasiermesser.
Schritt 4 - Bartpflege
Die Bartpflege ist ein großes Betätigungsfeld. Neben den täglichen Aufgaben sollte man alle paar Tage die Konturen nachtziehen und regelmäßig zum Barbier gehen. Damit Dein Vollbart ordentlich sitzt und makellos schimmert empfehle ich Dir als nächstes die Artikel meiner Bartpflege Bibel.
Die Bartpflege Bibel Teil 1 - den Bart waschen Die Bartpflege Bibel Teil 2 - Die perfekte Rasur Die Bartpflege Bibel Teil 3 - Den Bart glätten Die Bartpflege Bibel Teil 4 - Bartöle Die Bartpflege Bibel Teil 5 - BartbalsamSchritt 5 - Gut aussehen
Einen Vollbart wachsen lassen ist kein großes Thema. Ich bin mir sicher, dass auch Dir ein Vollbart ganz ausgezeichnet stehen wird! Es bleibt also, als fünfter und letzter Schritt nur noch die Aufgabe gut auszusehen. Achte auf Deinen Vollbart, dann kannst Du ihn zu jedem Anlass und in jeder Situation tragen!