Songs von John Lennon als entspannte Folkinterpretationen bietet der Liedermacher Volkwin Müller auf seinem aktuellen Album. Die mitwirkenden Freunde sind unter anderem Purple Schulz, Julian Dawson und Klaus Voormann, der das Cover gezeichnet hat.
Beatles vs Stones, Paul vs. John: Wenn es um zeitlos gutes Songwriting geht, bleibt man oft bei den Kategorien aus den 60ern hängen (ok, die Songs der Kinks werden hier natürlich ebenso sträflich vergessen wie etwa die der Beach Boys). Mir persönlich waren die anarchischen, durchgeknallten und später auch kämpferischen Songs immer lieber als Paul McCartneys Schnulzen. Doch ich hab selten Coverversionen seiner Lieder gefunden, die Gnade vor meinen Augen gefunden hätten.
Volkwin Müllers Interpretationen gehen über die landläufige Vorstellung von Coverversionen natürlich weit hinaus: Er reduziert sie auf einen meist sparsamen Folkklang mit ein bis zwei Gitarren, manchmal kommt noch ein Piano dazu oder auch eine Bluesharp. Bei Songs wie „Jealous Guy“ kommt er damit dem ursprünglichen Geist der Lieder so nahe wie nur möglich. Andere Stücke wie „With A Little Helpf From My Friends“ klingen plötzlich vollkommen neu und überraschend. Aber Lieder wie „Imagine“ sollte man lieber gar nicht interpretieren, weil man daran einfach scheitern muss. Doch insgesamt sind die „Strawberry Songs“ eine hörenswerte Reise in die Erinnerung an einen der größten Songschreiber der Rock- und Popmusik.