Die führenden Betriebe der deutschen Nadelholzsägeindustrie trafen sich zur zweiten Sitzung des „Forum Nadelholz“ in Bad Biebelried bei Würzburg. Auf der Agenda standen aktuelle branchenpolitische Themen und Handlungsfelder. Sehr intensiv diskutiert wurde die aus Sicht der Unternehmen nicht mehr akzeptable Preis- und Marktpolitik maßgeblicher Landesforstbetriebe. Unternehmer und Verbände kündigen eine eingehende juristische Prüfung an.
„Die Preispolitik der den Markt prägenden Rundholzanbieter ist schon lange nicht mehr nachhaltig und schließt eine realistische Preisfindung faktisch aus“, so das Fazit aus der ersten Sitzung des Forums Nadelholz
Es geht dabei nach Meinung der Unternehmensvertreter längst nicht mehr nur um die Marktfähigkeit einzelner Unternehmen, sondern um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wertschöpfungskette insgesamt: Deutsche Nadelschnittholzprodukte seien mittlerweile auch im Inland nicht mehr konkurrenzfähig. Die höchste Wertschöpfung aus volkswirtschaftlicher Sicht gesehen, erziele der nachwachsende Rohstoff Holz
In diesem Zusammenhang weisen die Unternehmensvertreter auf den im Jahr 2008 mühsam verhandelten Kompromiss mit dem Bundeskartellamt zur gebündelten Vermarktung von Rohholz aus dem Kleinprivatwald hin: „Das vermutlich unbedachte Marktverhalten einiger Landesbetriebe setzt die insbesondere im kleinteiligen Privatwald so wichtigen Betreuungsstrukturen fahrlässig aufs Spiel. Eine erneute kritische Prüfung durch das Bundeskartellamt könnte diesen Wettbewerbsvorteil gefährden.“
Die an der Sitzung des Forums teilnehmenden Vorstände der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR), des Verbands der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V. (VDS) sowie des Bundesverbandes der Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) wollen das Thema verbandsübergreifend aufarbeiten. Gemeinsam soll nun zunächst die rechtliche Situation eingehend geprüft und auch über die kartellrechtlichen Bedenken und Grenzen aufgeklärt werden. Zudem will man intensive Gespräche im politischen Raum über die möglichen Konsequenzen der Gewinnmaximierung in den ehemaligen Landesforstverwaltungen initiieren.
An der Sitzung nahmen folgende Firmen teil: Ante-Holz GmbH, Klenk Holz AG, Pfeifer Holz GmbH, Klausner Holding Deutschland GmbH, Rettenmeier Holding AG, Binderholz Deutschland GmbH, Ilim Timber Europe GmbH, Ziegler Holzindustrie KG, Ladenburger GmbH und Egger Sägewerk Brilon GmbH.