Während der EUCAR Jahreskonferenz 2011 (08. – 09. November) in der AUTOWORLD in Brüssel, präsentierte Volkswagen dem EU Vizepräsident Siim Kallas das Forschungsfahrzeug INTERACTIVE aus dem gleichnamigen europäischen Förderprojekt.
Dazu Prof. Dr. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung und Mitglied des EUCAR Councils: „Volkswagen sieht das Projekt INTERACTIVE als wichtigen Beitrag zur weiteren Reduzierung der Getöteten und Verletzten im Straßenverkehr. Erklärtes Unter-nehmensziel ist es, die Systeme zur Unfallschwereminderung und -vermeidung auch in den kleineren Fahrzeugklassen auf Basis kostengünstiger Komponenten anzubieten. So wird der Volkswagen Konzern seiner Verantwortung gerecht und trägt zu einer Demokratisierung der Fahrzeugsicherheit bei.”
In Erweiterung der heute ein Serie eingeführten Notbremssysteme entwickelt Volkswagen im Rahmen von INTERACTIVE ein System zur Unfallfolgenminderung mit der zusätzlichen Möglichkeit eines Lenkeingriffs. Dieser Lenkeingriff erfolgt dabei zu einem Zeitpunkt, an dem der Fahrer den Unfall nicht mehr vermeiden kann, aber die Unfallfolgen noch reduzierbar sind. Neben einer Reduktion der Kollisionsgeschwindigkeit wird dadurch auch die Kompatibilität mit dem Kollisionsgegner verbessert.
Eine große Herausforderung ist dabei die Berücksichtigung von Kollisionsszenarien, die über den heutigen Auffahrunfall hinausgehen. So sollen auch Unfälle mit dem Gegenverkehr und mit Querverkehr berücksichtigt werden. Bei entsprechend hohem Unfallrisiko wird der Fahrer zunächst vor der drohenden Kollision gewarnt, um durch seine Fahrerreaktion die Kollision zu vermeiden. Dabei wird der Fahrer beim Bremsen durch den Bremsassistenten optimal unterstützt. Erfolgt keine Fahrerreaktion, wird in Abhängigkeit von einer Vielzahl von Kollisionsparametern einige Hundert Millisekunden vor der dann nicht mehr vermeidbaren Kollision über die richtige Auslösestrategie zur Ansteuerung von Bremse und Lenkung entschieden.
Das europäische Forschungsprojekt INTERACTIVE (Accident avoidance by active intervention for Intelligent Vehicles) läuft vom Januar 2010 bis Juni 2013. In der Initiative arbeiten 27 Unternehmen aus der Automobil- und Zuliefererbranche sowie Forschungsinstitute zusammen.
Der Verband EUCAR (European Council for Automotive Research and Development) vertritt die gemeinsamen Forschungsinteressen der vierzehn größten Automobilhersteller in Europa und steht in direktem Kontakt mit der Europäischen Kommission und dem Parlament.
Quelle: Volkswagen