Ein Weinberghüter. Bildquelle: Wikipedia
Öffnungszeiten: Montag - Sonntag 9 - 17 Uhr Preise: Erwachsene 10 € ermäßigt 6 €Adresse: Universitätsstraße 2 A-6020 Innsbruck Das Tiroler Volkskunstmuseum beherbergt die größte und bedeutendste Sammlung von Tiroler Kulturgut. Man findet in ganz Europa kaum was Vergleichbares. 1929 wurde das Museum eröffnet. Ein großer Teil der Gegenstände wurde vor dem Ersten Weltkrieg angekauft. Sammlungsgebiet war das alte Land Tirol. Die Sammlungsstücke stammen aus verschiedenen sozialen Schichten: dem Bauernstand, dem Bürgertum und dem Adel. Schwerpunkte sind Kunsthandwerk und Kunstgewerbe, Hausindustrie, Volksfrömmigkeit, Masken und Trachten. 2008 - 2009 wurde das Museum renoviert und umgebaut. Aber was ist das besondere an dem Museum? Das Museum verzichtet größtenteils auf Infoschilder und Erklärungen. Sobald man den Museumsbereich betritt, trifft man auf Luzifer. Das Volkskunstmuseum sagt dazu:
"Luzifer ist der Verführer durch das Museum. Er ist der Provokateur, das Enfant terrible in der schönen, wohl geordnet erscheinenden Museumswelt. Er hinterfragt, zweifelt und untergräbt: Was ist Kunst? Was ist Handwerk? Was ist echt? Was scheint nur so? Luzifer stellt sich auch in den Dienst der Wirklichkeit."
Genau diese Fragen sollen sich auch die Museumsbesucher stellen, deswegen wird in einem Infoschild kurz und knapp der Themenbereich vorgestellt, danach ist man mit seinen Fragen und Gedanken auf sich alleine gestellt. Insgesamt gibt es 6 Themenbereiche: Miniaturen des Evangeliums (Grippen), das "Pralle Jahr" und das "Prekäre Leben" (geben Einblicke in das bäuerliche Leben, der Religion, Volksbräuche, Feiern und Arbeiten im Jahreslauf), "Schein und Sein" (Trachten), die Studiensammlung (Sammlung von vielen verschiedenen Handwerksexponaten) und Stuben aus dem Barock, dem Rokoko, der Renaissance und der Gotik. Die Stuben sind Originalstuben und sie sind betretbar. Die jeweiligen Bereiche werden mit passender Musik unterlegt. Die Bereiche sind teilweise wirklich beeindruckend. Was mir besonders gefiel, ist, dass das Museum auch auf die Negativen Folgen von Religion eingeht. Im Oberen Bereich gibt es noch eine kleine und sehr gut gemachte Multimediashow. Danach gehen die Lichter aus, man steht kurz im ganz Dunkeln, danach wird eine Tür beleuchtet, die kurz daraufhin aufgeht. Geht man durch die Tür, betritt man die Empore der Hofkirche. Das Museum ist sehr vielfältig, und interessant. Auch das Konzept ist super gelungen. Wer nicht auf mehr Informationen verzichten möchte, kann einen Audioguide nehmen. Er ist im Preis inbegriffen. Den Eintrittspreis finde ich etwas zu teuer.
Ausgangswert 10 Punkte- 1 Punkt für den Eintrittspreis--------------------------------------9 Punkte
Wer in Innsbruck ist, sollte unbedingt das Volkskunstmuseum besuchen. Das Konzept ist super gelungen.