Es steht ein Crash vor der Tür, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Nicht unbedingt während der nächsten Wochen. Vielleicht erst nächstes Jahr. Vielleicht im übernächsten. Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen, dass sich die Besitzenden sehr gut darauf vorbereiten. Die nicht ganz so Reichen legen ihre Vermögen zusammen. Manche der großen Investoren scheinen ausgegrenzt zu werden. Das bis jetzt vereinigende Ziel, den größten Teil materieller Werte vom Volk in die Hände der Elite zu verschieben, scheint weitgehend abgeschlossen zu sein. Hat der Streit um die Anteile an der „Welt danach“ bereits eingesetzt?
Konrad Hausner – Zuerst einige kurze Worte zur Geld-Blase. Seit Bestehen der Fiat-Währungen, deren Volumen sich je nach Bedarf ausdehnen lässt, ist die Geldmenge um ein Vielfaches über die Inflation hinaus angewachsen. Der Umstand, dass beinahe alles Geld, das sich in Umlauf befindet, in Form von Krediten ausgegeben wird, führt gleichzeitig dazu, dass immer mehr Zinsen anfallen. Genau hier liegt schließlich auch das wesentliche Problem der Krisen in Griechenland etc. Die Zinsen sind einfach nicht mehr bezahlbar.
Für Europa sind die Zahlen nicht so leicht einsehbar wie für die USA, was für die Beleuchtung des Problems jedoch überhaupt keinen Unterschied macht. Die Webseite US-Debt-Clock, die sich auf seriöse Quellen wie die Federal Reserve Bank, das US-Finanzministerium oder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich beruft, enthüllt einige schockierende Fakten. Nicht nur die Staatsschulden fallen ins Gewicht, sondern die Gesamtverschuldung. Diese beläuft sich allein in den USA auf fast 55 Billionen Dollar. Für das laufende Jahr betragen die Zinsen dafür mehr als 3,6 Billionen Dollar bzw. $ 11.600 pro Bürger. Auch wenn ein Teil davon, z. B. durch Gehälter für Angestellte, wieder in den Kreislauf zurückfließt, das internationale Bankensystem zieht regelmäßig Billionenwerte ab. Jahr für Jahr.
Die US-Schuldenuhr stellt zwei Zahlen in Vergleich, die vielleicht in Europa nicht ganz so extrem ausfallen, aber sicher nicht wesentlich besser. Die Gesamtverschuldung durch die Zahl der Familien geteilt, ergibt einen Betrag von $ 669.000. Die durchschnittlichen Ersparnisse einer amerikanischen Familie belaufen sich auf $ 6.956. Natürlich sind die Bürger nicht für, in der Gesamtsumme enthaltene, Unternehmeskredite verantwortlich. Die Zinsen zahlen sie, nachdem sie in den Preisen einkalkuliert sind, aber trotzdem.
Ungeachtet wie sehr die Geldmenge zunimmt, die Schuldenlast wächst, dank Zins und Zinseszins, entsprechend schneller. Eines Tages muss somit der Zeitpunkt erreicht sein, dass die Arbeitskraft der Menschen nicht mehr ausreicht, um die anfallenden Zinsen zu begleichen.
Über Jahrzehnte hinweg hat dieses System dazu gedient, sagenhafte Reichtümer anzusammeln. Dass es jedoch in einer finanziellen Katastrophe enden muss, war von Anfang an zu erwarten. Selbst anhaltendes Wachstum hätte niemals ausreichen können, um den, durch Zinsesszins bedingten, Schuldenanstieg jemals auszugleichen. Dementsprechend können wir davon ausgehen, dass bestimmte Insider schon lange auf den Zusammenbruch vorbereitet sind.
Der jährlich vom Forbes-Magazin veröffentlichten „Liste der Milliardäre“ zufolge, handelt es sich bei dem in Mexiko lebenden Libanesen Carlos Slim-Helú, der 74 Milliarden Dollar sein eigen nennt, um den reichsten Mann der Welt. Es folgen Bill Gates und Warren Buffett.
Carlos Slim kontrolliert die Telekommunikation von Mexiko, Bill Gates Microsoft und Warren Buffett ist ein reiner Spekulant. Wo finden sich die Drahtzieher des internationalen Bankengeschäftes? Könnte es sein, dass es einige Leute auf der Welt gibt, die mächtig genug sind, um das Forbes-Magazin davon abzuhalten, ihre Namen zu nennen? Vieles lässt so vermuten, doch eine Bestätigung für solche Gerüchte kann es natürlich nicht geben. Somit unterlasse ich es auch bewusst, diesbezüglich Namen zu nennen. In üblicherweise gut informierten Kreisen ist man jedoch überzeugt, dass der Welt einflussreichste Bankiers-Dynastie über ein Vermögen verfügt, das sich im Bereich von Billionen, und nicht Milliarden, bewegt. Bestens verteilt in unzähligen Fonds und Stiftungen. Auch sollen Strohmänner eingesetzt sein, um andere Namen aufscheinen zu lassen. Doch, wie gesagt, damit gebe ich bloß die unbelegbaren Behauptungen von Börsen-Insidern weiter.
Werfen wir jedoch einen kurzen Blick auf eine Aktion, die von Bill Gates und Warren Buffett eingeleitet wurde. Am 17. Juni 2010 berichteten wir, dass die beiden Philanthropen, wie sie sich gerne nennen lassen, alle amerikanischen Milliardäre dazu eingeladen haben, zumindest die Hälfte ihrer Vermögen „wohltätigen Zwecken“ zur Verfügung zu stellen. In kürzester Zeit fanden sich zusammen 67 Milliardäre, die diesem Aufruf willig folgten. Die veröffentlichten Briefe klingen wirklich rührig. Ich glaube, kein auch nur halbwegs intelligenter Mensch könnte auch nur im entferntesten davon ausgehen, dass Menschen, die ihr Leben lang über Leichen gehen, um ein paar Milliarden Dollar zu verdienen, diese ganz plötzlich wieder großzügig unters Volk werfen. Um welches Finanzinstrument es sich beim bekannten Bill & Melinda Gates Wohltätigkeitsfond handelt, auch darüber hat The Intelligence bereits berichtet.
Wie in der englischen Ausgabe von Wikipedia nachzulesen ist, dehnten Gates und Buffett ihre Sammelaktion schon im Vorjahr auf Indien und China aus. Wer zu den, schon im April 2010 bekannt gegebenen, 67 Teilnehmern an der Aktion noch aller dazu gekommen sein könnte, lässt sich zum gegebenen Zeitpunkt nirgends nachlesen.
Die Vermögen werden natürlich nicht verschenkt, sondern von Familienfonds in Wohltätigkeitsfonds umgeschichtet. Die Frage, die hierbei auftaucht, wäre, warum legen sie alle zusammen? Und dafür gibt es eigentlich nur eine einzige logische Antwort: Zur Bildung einer Vermögenskonzentration. Nachdem die Zeit sicher nicht mehr reicht, um aus 50 Milliarden eine Billion zu machen, legen sie halt ihr Geld zusammen, um viribus unitis dem Club der Billionäre anzugehören. Auf diesem Wege lassen sich z. B. Mehrheitsbeteiligungen an wirklich bedeutenden Aktiengesellschaften erzielen. Doch sicher birgt dieser Schachzug noch weitere Vorteile in sich.
Die etablierten Medien fragen natürlich nicht nach den Hintergründen. Mitte des vergangenen Jahres gab es ein paar nette Schlagzeilen: „Milliardäre verschenken ihr Vermögen“, und rasch war es wieder vorbei. Was soll sich auch der gemeine Bürger für diese Elite interessieren. Fußball oder Rockkonzerte wecken allemal noch mehr Aufmerksamkeit.
Was die Medien betrifft, fällt der plötzliche Skandal um Rupert Murdochs Imperium ins Auge. Dass sich die Konkurrenz so einheitlich auf ihn stürzt, erscheint jedenfalls als Ausnahme. In allen anderen Bereichen glänzt die Medienlandschaft durch vorbildliche Einigkeit, und es wäre zu mühsam, die einzelnen Punkte hier anzuführen. Umgekehrt wäre es einfacher, die Fälle von Uneinigkeit herzunehmen – und da fällt mir auf die schnelle eigentlich gar keiner ein. Also, was ist los? Warum hackt eine Krähe plötzlich der anderen das sprichwörtliche Auge aus? Nur zur Erinnerung, schon vor fast zwanzig Jahren wurden die Telefongespräche von Charles und Camilla abgehört, um nur ein bekanntes Beispiel herzunehmen. Auch sollen Privaträume des Kronprinzen verwanzt gewesen sein. Damals führte die Abhöraktion zu keinem Skandal, nur das Liebesgeflüster. Warum jetzt? Der alte Rupert wird doch nicht größenwahnsinnig geworden sein und hat versucht, aus der Reihe zu tanzen?
Dass die Vermögen einiger arabischer Milliardäre eingefroren wurden, hat sich natürlich aus den so plötzlich entflammten „Demokratieforderungen“ der arabischen Völker ergeben. Nur ein Schelm denkt hier, dass äußere Kräfte ihre Finger im Spiel haben könnten. Ob König Abdullah von Saudi-Arabien von der internationalen Hochfinanz-Lobby von Anfang an akzeptiert war oder ob es sich um seinen persönlichen Trick handelte, sich die Treue seines Volkes mit 130 Milliarden Dollar zu erkaufen, lässt sich nur schwer beurteilen.
Von diesem Betrag ausgehend, lassen sich übrigens gewisse Schlüsse ziehen, wie reich die Saudi-Dynastie tatsächlich ist. Auch das ist Forbes entgangen. Und die Spekulation von Börsen-Insidern, dass eine gewisse Bankiers-Dynastie über Billionen verfügen könnte, wirkt plötzlich gar nicht mehr so ausgeschlossen.
Jetzt bleibt nur mehr die Frage, was machen all die Superreichen, wenn das Geld-, gefolgt vom Wirtschaftssystem, tatsächlich zusammenbrechen sollte? Würde ihr Reichtum sich dadurch nicht plötzlich ins Nichts auflösen? Wäre ihr böses Spiel nicht zu Ende? Wäre die Welt danach nicht endlich frei?
Wenn eine Entwicklung nicht auf logischen Konsequenzen, sondern auf Steuerung beruht, lässt sie sich schwer vorhersehen. Lassen Sie mich aber trotzdem einige Überlegungen hier anführen.
Wir alle haben von frühester Kindheit an gelernt, wie wichtig Geld ist. Dabei handelt es sich jedoch um keinen realen, sondern um einen fiktiven Wert. Die Geschichte kennt genügend Beispiele, in denen Währungen plötzlich von Inflation verschlungen oder anderwärtig abgeschafft bzw. erneuert wurden. Bürger haben dadurch immer wieder ihre Ersparnisse eingebüßt. Wahrem Reichtum konnten derartige Ereignisse bestenfalls vorübergehend Schaden zufügen. So mancher Investor, der sich 1928 von seinen Unternehmensanteilen getrennt hatte, konnte mit dem gleichen Geld 1932 die fünfzigfache Menge der Aktien erwerben. Und einige Jahre später ging’s ja mit der Wirtschaft wieder bergauf.
Also, die großen Vermögen liegen natürlich nicht als Dollar oder Euro, und auch nicht in Schweizer Franken, auf Bankkonten. Sie sind in Realwerten, Immobilien, Ländereien, Rohstoffrechten und Unternehmensanteilen, gesichert. Stellen wir uns nun vor, es gäbe plötzlich schlechte Nachrichten. Staatsbankrott nicht nur in Griechenland, sondern gleichzeitig auch in den USA. Könnte so etwas zu einer Panik an den Börsen führen?
Der kleine und mittlere Investor versucht ebenso wie die großen Investmentfonds (die das Geld von Kleinanlegern verwalten) zu retten, was zu retten ist. Die Kurse fallen ins Bodenlose, so wie die englischen Kriegsanleihen, anno 1915, als plötzlich bekannt wurde, dass Napoleon siegreich aus der Schlacht von Waterloo hervorgegangen sei. Auch Nathan Rothschild soll sich der Verkaufspanik angeschlossen haben. Nachdem dieser jedoch über die besseren Kurierdienste verfügte, auch Brieftauben sollen im Spiel gewesen sein, wusste er nur zu gut, dass der preußische Feldmarschall Plücher den Engländern den Sieg ja doch noch gesichert hatte. Durch Mittelsmänner riss er die Papiere spottbillig an sich. Und wenn dieses Spiel damals – und noch so oft und an so vielen Orten später – in Teilbereichen funktioniert hat, warum nicht auch heute? Und noch dazu global.
Hätte ich selbst meine Finger hier im Spiel, würde ich natürlich nur ausgewählte Papiere kaufen. Solche, die für die Zeit danach von Bedeutung wären. Rohstoffe, Minen, Produktionsanlagen für landwirtschaftliche Geräte – einige Leute werden schon wissen, was noch. Außerdem, wenn sich der Plan dieserart abspielen wird, hätte es ohnehin wenig Sinn, sich einige Aktien zu sichern. Die Großen werden schon einen Weg finden, sich der klugen Kleinanleger zu entledigen.
Dieses wäre aber nur der erste Schritt. Der nächste, vielleicht nur wenige Tage später, wäre das Platzen der Geld-Blase. Fiat-Währungen könnten im Handumdrehen ihren Wert verlieren. Was für Auswirkungen eine Kombination von Börsencrash und gleichzeitiger Geldentwertung auf den Fortbestand der Versorgung mit notwendigen Gütern hätte, das überlasse ich ihrem Vorstellungsvermögen.
Doch, wie gesagt, ich will hier keineswegs Prophet spielen. Ich habe mir einfach die Freiheit genommen, meine eigenen Überlegungen nieder zu schreiben. Es könnte sich auch anders abspielen.
Eine Hyperinflation würde natürlich den Vorteil mit sich bringen, das wir gleichzeitig auch unsere Schulden los wären. Doch, wenn sich der Großteil der Realwerte in den Händen einer Elite befinden, dann sind ihnen die Menschen auch ohne verschuldet zu sein ausgeliefert. Ist das totale Chaos einmal ausgebrochen, könnten die internationalen Investoren, die dank Geschick und weiser Planung ihre eigenen Vermögen zu retten verstanden, in philanthropischer Manier anbieten, ihre Betriebe wieder arbeiten zu lassen. Unter ihre Forderungen setzten wir dann auch gerne unsere Unterschrift, wenn’s danach endlich wieder Fußball (und vielleicht auch etwas zu essen) gibt.
Quelle:
- Mit freundlichem Dankeschön an The Intelligence