Vögelfreier Berlusconi
Wenn die selbst ernannte Goldreserve von Sat.1, Harald Schmidt, und der Altmeister unter den Komikern, Otto Waalkes, in einer Sendung aufeinandertreffen, sollte ein pompöses Gag-Feuerwerk programmiert sein. Doch weit gefehlt.
Denn während Schmidt schon bei seiner Stand-up-Nummer zur Höchstform aufläuft, bleibt der Friesenjung mehr als blass. Und auch wenn Waalkes die gleichen alten Schinken wie vor 30 Jahren gibt («Ich kann auch ohne Alkohol lustig sein, aber ich gehe lieber auf Nummer sicher!»), zeigt sich Schmidt von seiner überaus galanten Seite. Waalkes bekommt schlappe 20 Minuten Sendezeit. Das sind leider 20 Minuten zu viel.
Dirty Harry hingegen lacht sich auch bei der gefühlten 200.000. Aufführung von Waalkes «Kracher» Wir haben Grund zum Feiern schlapp. Er ist eben ein charmanter Gastgeber, dem sogar ein «großartig» zur Verabschiedung über die Lippen rutscht. Vielleicht auch deshalb «großartig», weil der Auftritt jetzt ein Ende hat.
Ein Kameraschwenk ins Publikum spiegelt den wahren Begeisterungszustand wieder. Gähnende Gesichter, die jüngeren Anwesenden fragen sich wahrscheinlich: «Wer ist der Hopse-Opa mit den blonden Zotteln, dem Schmuddel-Basecap und den peinlichen Liedern?»
Wesentlich unterhaltsamer ist dagegen das: Zwei junge Zuschauer dürfen sich beim «Nürburgring-Karaoke» mit einem eingängigen «Brrrmmmm», «Braaahnmmmm» und «Triiiummmmmm» die Stimme aus dem Hals schreien. Das Imitieren von Motorengeräuschen für bares Geld gibt es wohl nur bei Harald Schmidt. Zum Glück.
Denn so bizarr das Vorhaben auch anmutet, es ist doch hochgradig komisch. Und weitaus weniger gezwungen als der Auftritt eines Blödelbarden, der seinen Zenit vor vielen Jahren überschritten hat.
Wer die aktuelle Folge verpasst hat, kann sie an dieser Stelle noch einmal in ganzer Länge sehen.
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«Harald Schmidt Show» – Vögelfreier Berlusconi
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